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Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition)

Titel: Das Elfenlicht von Arwarah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Schieferdecker
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Zeit, nichts spielte je eine Rolle bei diesen Visionen, doch wenn ich jetzt versuche, Arindals Festung zu sehen, dann ist alles in ein undurchdringliches Schwarz gehüllt.‘
    ‚Wir müssen etwas unternehmen!‘, rief ich verzweifelt. Ihr müsst wissen, dass das Licht von Arwarah seit Anbeginn der Welt im Besitz der Lichtelfen und Feen ist. Es ist praktisch das, was uns überhaupt zu Lichtelfen macht! Ein Symbol dafür, dass Liebe, Friedfertigkeit und Standhaftigkeit in unseren Herzen niemals versiegen.
    Wir saßen beisammen und sprachen die halbe Nacht lang. Wir schmiedeten waghalsige Pläne, nur um sie im nächsten Augenblick wieder zu verwerfen. Erst als uns die Müdigkeit zu übermannen drohte, gingen wir zu Bett.
    Der kurze Schlaf brachte mir nicht die gewünschte Erholung, denn selbst im Traum war mir bewusst, dass der böse Zauber mit jedem Atemzug wächst und die Herzen der Einwohner Arwarahs vergiftet. Es war nur eine Frage der Zeit, bis alle, mich eingeschlossen, betroffen sein würden.
    Das blasse Licht des jungen Morgens tauchte jeden Gegenstand des Zimmers in matte Farben, als Tibana mich sacht aus meinem unruhigen Schlummer weckte.
    ‚Alrick, mein Sohn‘, sagte sie, ‚lass uns keine Zeit verlieren! Beim ersten Tagesschein habe ich die Quelle befragt und was ich gesehen habe, gefällt mir nicht! Der schwarze Zauber breitet sich aus. Immer mehr Landstriche Arwarahs werden von ihm verschlungen. Gestern war ich nicht fähig, die Festung zu sehen und heute war mir schon der Blick in die Täler der Floraden verwehrt!‘
    Das Volk der Floraden ist für die Zucht und die Hege der verschiedenartigsten Pflanzen bekannt. Seine Felder und Wiesen sind schöner als die prächtigsten, berühmtesten Gärten und seine Saatgüter und Pflanzen sind weit über die Grenzen Arwarahs hinaus begehrt. Doch lange Rede, kurzer Sinn. Tibana und ich kamen zum Schluss, dass jedes weitere Zögern die Lage verschlimmern würde. Wir müssen handeln, aber wir wissen auch, dass wir dabei Hilfe brauchen. Tibana und ich können es allein nicht schaffen und darum bin ich hier!“
    Einen kurzen Moment lang schwiegen Lilly, Flora und Till, erschüttert von Alricks Bericht. „Aber wie bist du nur so schnell wieder zurückgekommen?“, wollte Till dann wissen.
    „Tibana bat die Herrin der Quellen mir zu helfen. Die Wasserfee ist sehr mächtig. Sie hat dem Bach befohlen, anzuschwellen, und als er gewaltig genug war, um ein Floß zu tragen, bin ich bis in die Nähe des Tores getragen worden.“
    „Wie in aller Welt …?“
    „In Arwarah ist alles anders als hier. Wenn ihr es seht, dann werdet ihr es verstehen!“ Aufgeregt blickte er in die Gesichter seiner Freunde. „Es gefällt mir ehrlich nicht, euch zu fragen und noch mehr missfällt mir, euch in Gefahr zu bringen, aber solange Farzanah nicht von euch weiß, seid ihr als Menschen gegen diesen Feenzauber gefeit, und leider kenne ich sonst niemanden, der mir helfen könnte!“
    Nach dieser für einen Elfen unüblich langen Rede, blickte Alrick stumm in die Gesichter seiner Freunde. Die Kinder sagten zunächst nichts, da ihre Gedanken noch bei seiner Geschichte weilten. Nach geraumer Zeit endlich, räusperte sich Lilly und sprach: „Wenn ich dir eine Hilfe sein kann, dann werde ich mit dir kommen! Obwohl ich dich erst so kurze Zeit kenne, weiß ich doch, dass du uns nicht unüberlegt in Gefahr bringen würdest, wenn du eine andere Wahl hättest.“
    „Dem schließe ich mich voll und ganz an!“, sagte nun Till. „Aber dazu müssen wir einige Dinge genau klären und …“
    „Und ich komme auch mit!“ Flora kämpfte verbissen gegen die Müdigkeit. „Und wenn ihr sagt, ich bin zu klein, dann sage ich alles Oma Gertrude!“
    Till und Lilly sahen sich vielsagend an.
    „Das würdest du nicht wagen!“, zischte die große Schwester.
    „Doch!“ Die Antwort war so kurz und bündig, dass sie keinen Zweifel aufkommen ließ.
    „Du bist viel zu klein! Du würdest uns nur hinderlich sein! Wer soll denn die ganze Zeit auf dich aufpassen?“ Lilly war wütend. „Ich muss hier schon dauernd für dich da sein!“, fauchte sie unüberlegt und wünschte sich schon im nächsten Augenblick, die Worte zurücknehmen zu können. „Du bist so gemein!“, rief Flora den Tränen nahe. „Wenn ich nicht an Alrick geglaubt hätte, dann wäre er noch immer verzaubert. Und überhaupt, ich geh jetzt ins Bett!“
    Unsicher ging sie zur Tür, aber als niemand etwas sagte, drückte sie die Klinke nieder und

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