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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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vierhunderttausend Menschen getötet hat. Außerdem ist der meistgesuchte Mann der Welt ein Freund von Ihnen.«
    David öffnete die Akte und starrte auf ein Foto, das drei Jahre zuvor an einem Sicherheits-Checkpoint in der von Amerikanern kontrollierten Grünen Zone im Irak aufgenommen worden war. »Shep? Sie sind hinter Shep her?«
    Zwawa gab einem weiteren Militärpolizisten ein Zeichen. Der MP führte eine zierliche Brünette durch den Raum, deren Oberkörper von einem Army-Parka geradezu verschluckt wurde. »Dr. Leigh Nelson. Dr. David Kantor. Berichten Sie Kantor von Ihrem Patienten. «

    »Vor sieben Stunden ist Patrick bei einer unnötig gewalttätigen Militärinvasion des VA Hospitals in Manhattan an Bord eines Rettungshubschraubers entkommen. Kurz darauf musste er mit einem Kästchen voller Pest-Impfstoff im Inwood Hill Park notlanden. Ich bin davon überzeugt, dass er Manhattan in Richtung Süden durchquert und in die Battery will.«
    »Warum? Was ist in der Battery?«
    »Seine Frau und seine Tochter.«
    David legte die Akte zurück auf den Tisch. Seine Gedanken rasten. »Hat Shep Ihnen gesagt, dass sich seine Familie in der Battery befindet?«
    »Genau genommen, nein. Ich habe erst vor ein paar Stunden herausgefunden, wo sie sich aufhält.«
    »Kantor, wir schicken ein Zugriffsteam nach Manhattan, aber wir können nicht riskieren, dass Ihr Kumpel ausflippt und den Impfstoff vernichtet. Captain, hören Sie mir zu?«
    David sah auf. »Sie wollen, dass ich mich Ihrem Zugriffsteam anschließe, um Shep zu finden.«
    »Im Wesentlichen, ja.«
    »Und was ist, wenn sich seine Frau und seine Tochter nicht mehr in Manhattan befinden? Was ist, wenn sie die Stadt bereits verlassen haben?«
    »Er glaubt, dass die beiden in der Battery sind, und nur darauf kommt es an. Wir wissen, dass er heute bereits versucht hat, mit seiner Frau Kontakt aufzunehmen. Wir wollen den Impfstoff, nicht Ihren Freund.«
    David ging um den Tisch und trat an das Ende der Karte, das die Südspitze der Insel zeigte. Er sah hinab auf Battery Park City. Das ist ganz in der Nähe von Gavis Schule. Du darfst nicht zu beflissen wirken. Zwing ihn, einen Handel einzugehen.

    »Ich bin einverstanden, aber unter einer Bedingung. Keine Einsätze mehr. Keine Vertretungen oder Reserve-übungen. Und ich möchte meine Entlassungspapiere sofort, oder ich gehe nirgendwohin.«
    »Abgemacht. Dr. Nelson, wie wäre es, wenn Sie unserem Jungen ein paar Sandwiches aus dem Verpflegungszelt holen würden, während wir ihm eine passende Splitterweste besorgen?«
     
     
    Finanzdistrikt, Manhattan, New York
23:22 Uhr
     
    Es begann mit Kopfschmerzen, mit einem dumpfen Pochen, dem ein entnervender purpurfarbener Fleck vor den Augen folgte. Dann kamen die Kälteschauer, die dem Fieber vorangingen. Der Knoten beseitigte die letzten Zweifel – eine kleine, rötliche Schwiele von der Größe eines Vierteldollars, die sich über einer Lymphdrüse nach außen wölbte, vielleicht am Hals oder in der Achselhöhle, vielleicht in der Leistenbeuge. Nach zwei Stunden wurde die Schwiele zu einer beunruhigenden purpurfarbenen Traube, die vor Eiter und Blut anschwoll. Im Körper tobte das Fieber, die Augen wurden glasig. Der Schweiß war ungewöhnlich dick und strömte einen unverwechselbaren Gestank aus. Das Gesicht wurde umso bleicher, je schwärzer die Beulen wurden, die bis auf die Größe einer kleinen Zwiebel heranwuchsen und den Schwarzen Tod in den Blutkreislauf strömen ließen.
    Übelkeit erfüllte den Betroffenen. Der Würgreflex schüttelte das Opfer, und es erbrach seine letzte Mahlzeit, vermischt mit Blut. Zähne und Lippen wurden fleckig, doch die Eitelkeit war vergessen, da es jetzt nur noch
um Schmerzen ging. Die Qual drang bis in die Knochen. Die Muskeln taten weh. Die inneren Organe versagten. Die vierte Stunde brach an, und es war keine Erleichterung in Sicht … nur der Tod.
    Das Ende begann in den Zehen und Füßen als eine Empfindung eisiger Kälte. Das Taubheitsgefühl drang langsam die Beine hinauf bis in die Lenden. Die Eingeweide funktionierten nicht mehr. Der Schließmuskel öffnete sich, und der Darm entleerte sich – eine letzte Erniedrigung für den Kranken. Ein reflexartiges Zucken schnitt den letzten Atemzug des Opfers ab, während die kalte Hand des Todes sein Herz umklammerte.
    Die Seele verließ den Körper. Sie verharrte noch eine Weile an Ort und Stelle, aber nur kurz, denn gleich darauf schwebte sie davon, angezogen vom Licht und dessen warmer,

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