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Das Ende - Alten, S: Ende

Das Ende - Alten, S: Ende

Titel: Das Ende - Alten, S: Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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die der Seele das
Eingeständnis ihrer Verantwortlichkeit abverlangen. Alle Gedanken kreisen um das eigene Überleben – was die oberen Ränge schon immer beabsichtigt hatten. Kreativität wird ebenso beiseitegewischt wie das Gesicht der eigenen Frau und die Gedanken an das Kind, das er nie wieder in seinen Armen halten wird – eine Beziehung, die abrupt beendet wird, kaum dass sie begonnen hat.
    Die Landschaft verändert sich. Der erste Einsatz ist vorüber. Zwei Wochen, um das Gift aus den Adern zu bekommen, um wieder vorgeben zu können, Patrick Shepherd zu sein, und dann ist er zurück in Boston …
    … allein.
    Das Stadthaus ist kalt und leer. Seine Frau und seine Tochter haben es schon lange verlassen. Es gibt keinen Abschiedsbrief, doch der Soldat kennt die Geschichte bereits: Das Elend, das er gesät hat, muss er jetzt ernten.
    Die Wirklichkeit stürmt auf ihn ein, der Schmerz zerreißt sein Herz. An irgendeinem Ort lächeln die Seelen Hunderttausender getöteter Iraker, als die wirkliche Qual beginnt.
    Er versucht, sich aus eigener Kraft zu heilen. Freunde besuchen ihn, der Patrick Shepherd jedoch, den sie einst kannten, ist tot. Die Red Sox fragen bei ihm an, aber das Bild des neun Jahre alten Jungen schiebt sich dazwischen. Er verkauft das Haus und zieht in ein übles Viertel, nur um seine Ruhe zu haben.
    Uncle Sam findet ihn acht Monate später. Man hat ihn in der Hölle vermisst.
    Einsatz Nummer zwei beginnt …
     
    » Patrick, mach die Augen auf! Patrick, sieh mich an. Kannst du mich hören?«
    »Virgil?«

    »Du warst völlig benommen. Du hattest wieder Halluzinationen, nicht wahr?«
    Heiße Tränen strömten aus seinen Augen.
    »Patrick?«
    »Ich … kann nicht. Tut mir leid. Gehen wir einfach weiter.«
    »Mein Sohn, du kannst nicht vor deinem eigenen Kopf davonlaufen.«
    »Nein! Aber man spricht nicht darüber. Man kommt einfach irgendwie damit zurecht. Man kommt irgendwie damit zurecht und macht weiter.«
    »Aber du hast nicht weitergemacht. Deine Familie hat weitergemacht und ist gegangen. Du nicht.«
    Shep ignorierte den alten Mann und ging auf dem Riverside Drive weiter in Richtung Süden.
    »Hör auf, das Opfer zu spielen, Patrick. Opfer sind wie Würmer. Sie ziehen es vor, ihr Leben unter einem Felsen zu verbringen. Es ist einfacher in der Dunkelheit. «
    »Vielleicht ist die Dunkelheit ja genau das, was ich verdiene.«
    »So spricht ein wahres Opfer.«
    »Lass mich in Ruhe, Seelenklempner.«
    »Wenn du das wirklich willst, können wir uns auf der Stelle trennen. Deine Seelengefährtin war davon überzeugt, dass du der Welt immer noch etwas Positives zu geben hast. Ich vermute, sie hat sich geirrt.«
    Die Worte trafen ihn schwer. »Hat sie das wirklich gesagt? «
    »Das ist der einzige Grund, warum ich hier bin.«
    Shep wandte sich dem alten Mann zu. Durch seine Tränen konnte er ihn nur verschwommen sehen. »Ich habe ein Kind umgebracht. Es war nicht weiter von
mir entfernt, als du in diesem Augenblick von mir entfernt bist. Es war ein Junge. Ich habe ihn erschossen. Gleich nachdem ich seinen Vater erschossen hatte.« Shep wischte sich die Nase ab. »Ich bin kein Opfer. Ich bin ein Mörder. Wie kann ich meine Seele jemals von dieser Tat reinigen?«
    »Du beginnst am besten damit, dass du Verantwortung für deine Taten übernimmst.«
    »Bist du taub, alter Mann? Hast du nicht gehört, was ich gerade gesagt habe?«
    »Was ich gehört habe, war eine Beichte. Schuldgefühl und Selbstverachtung werden dir nicht helfen, mein Sohn. Wenn du dich wirklich verändern willst, wenn du das Licht in dein Leben zurückbringen willst, dann musst du für deine Taten Verantwortung übernehmen. «
    »Wie denn? Indem ich für den Rest meines Lebens zur Beichte gehe? Indem ich mit einem Seelenklempner spreche?«
    »Nein. Du übernimmst dadurch Verantwortung, dass du dich nicht in den Schmerz zurückziehst wie in eine Art Exil, sondern dich aus einer Wirkung in eine Ursache verwandelst und eine positive Veränderung in das Leben anderer bringst. Du trägst die Kraft, zu geben, zu teilen, zu lieben, fürsorglich und großzügig zu sein, in dir. Ganz egal, was du getan hast – das Gute ist immer noch in dir.«
    »Du begreifst es einfach nicht. Genau deshalb, weil ich eine positive Veränderung in das Leben anderer bringen wollte, bin ich überhaupt zur Armee gegangen. Ich habe alles geopfert – meine Familie, meine Karriere, Ruhm und Geld –, um ein Unrecht wiedergutzumachen. Um mein Land zu

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