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Das Ende der Limbri

Das Ende der Limbri

Titel: Das Ende der Limbri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Herrmann
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Tim saß in seinem Zimmer und war gerade dabei seine Englischhausaufgaben zu machen. Er besuchte die elfte Klasse eines Gymnasiums und sein Vater legte großen Wert darauf, dass er gute Noten schrieb. Damit hatte Tim keine Probleme, denn die Schule machte ihm Spaß und er wusste, wie wichtig ein gutes Abitur war. Er wollte auch auf keinen Fall so enden wie sein Vater. Sein Vater hatte die Schule geschmissen und arbeitete in einem Kasino an der Kasse. Nein, so wollte Tim nicht enden! Also strengte er sich noch mehr an.

Als er seine Hausaufgaben erledigt hatte schaute er auf die Uhr, 21:25. Jetzt hatte er doch glatt seine Lieblings Serie verpasst! Er schaltete aber trotzdem seinen Fernseher ein und schaltete sich durch die vielen Programme, als er plötzlich auf eine Sendung bei N24 stieß. Die Sendung handelte von Himmel und Hölle. Es war eine sehr spannende Reportage. Als sie vorbei war schaute er noch einmal auf seine Uhr, 23:20. "Das ist eine gute Zeit um schlafen zu gehen!", dachte er sich. Er löschte das Licht, zog seine Klamotten aus und kuschelte sich in sein Bett. Morgen war Samstag also konnte er ausschlafen. Er schaltete seinen Wecker aus und drehte sich in Richtung Wand. Als er ein paar Minuten so gelegen hatte, musste er an seinen Großvater denken. Dieser war vor einem halben Jahr gestorben. Er war schwer krank, man hatte einen Tumor in seiner Leber entdeckt. Leider konnte er nicht entfernt werden. Es hätte auch nicht viel geholfen, sagten die Ärzte. Tumore in der Leber streuen sehr schnell und das war leider auch schon der Fall. Sie gaben ihm noch ein Jahr. Leider schaffte er dieses Jahr nicht mehr. Tim saß an seinem Bett, als es zu Ende ging. Seine Eltern wollten ihn aus dem Krankenzimmer holen doch sein Großvater hatte darum gebeten, dass er bleiben dürfte wenn er möchte. Tim wollte auf jeden Fall da bleiben. Er liebte seinen Großvater sehr. Dieser freute sich, dass ihm sein einziger Enkel auf dem letzten Weg zur Seite stehen wollte. Er atmete immer langsamer, ein Lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab und er sagte "Ja mein Engel, ich folge dir!". Nach diesem Satz schloss er die Augen und sein Brustkorb senkte sich ein letztes Mal. Er hatte seinen Frieden gefunden.

Diese Worte, "Ja mein Engel, ich folge dir!" gingen Tim seit her nicht mehr aus dem Kopf. Sein Großvater bekam kein Morvium, dass wollte er nicht. Dies hätte aber seinen Verhalten erklären können. Religiös war er auch nicht gewesen. Wen meinte er mit "mein Engel"? Tim konnte sich keinen Reim darauf machen. Mit diesen Gedanken versank er in das Reich der Träume,...
Es war finsterste Nacht. Er stand auf einer Wiese umgeben von hohen Bäumen. Er schaute sich um. Rings herum konnte er nur die Bäume, welche die Wiese kreisrund umschlossen, erkennen. Es war kein Stern am Himmel zu sehen, nur der Mond leuchtete in seiner vollen Größe auf ihn herab. Da hörte er plötzlich eine Stimme. "Ich habe schon lange auf dich gewartet, mein lieber Tim!" Woher kam diese Stimme? Er konnte niemanden sehen. Da zog plötzlich ein Schatten über ihn hinweg. Nur für den Bruchteil einer Sekunde konnte er ihn erblicken und schon war er wieder verschwunden. Da war er wieder, der Umriss eines Vogels, oder etwas Ähnlichem, zeichnete sich auf der Wiese ab. Tim schaute nach Oben, aber er konnte nichts sehen, nur den schwarzen Nachthimmel. Das Schlagen von Flügeln war zu hören und er sah den Schatten auf der Wiese niedergehen. Er bewegte sich auf Tim zu. Immer größer wurde er, nur vom fahlen Mondschein umschmeichelt. Tim konnte erkennen, dass es kein Vogel war. Der Schatten sah einer menschlichen Silhouette sehr ähnlich, aber er hatte Flügel. "Ein Engel?" ging es Tim durch den Kopf. "Aber so etwas gibt es doch gar nicht!", sagte er zu sich. Tim glaubte nicht an Gott und schon gar nicht an den Himmel, die Hölle oder gar Engel. Aber es war eindeutig ein Mensch mit Flügeln, den er dort erblickte. "Ich freue mich dich zu sehen, so lange musste ich auf diesen Augenblick warten!", sagte die Gestalt.
Tim blinzelte, er war wieder in seinem Zimmer und lag in seinem Bett. Er hatte geträumt. Einen so realistischen Traum hatte er noch nie! Ein paar Minuten musste er liegen bleiben um das Erlebte zu sortieren. Er stand auf, zog sich Boxershorts über und ging ins Badezimmer. "Ab unter die Dusche", dachte er sich. Das warme Wasser würde ihm helfen wieder klar denken zu können. An jedes einzelne Detail konnte er sich erinnern. Diese Tatsache

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