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Das Erbe - Das Tal - Season 2 ; Bd. 2

Das Erbe - Das Tal - Season 2 ; Bd. 2

Titel: Das Erbe - Das Tal - Season 2 ; Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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wurde totenbleich.
    »Sie suchen noch immer nach dir und deinem Bruder Ralph, oder?«
    Roses Gedanken überschlugen sich. Niemand hier weiß, wovon er spricht. Nur wir kennen die Wahrheit. Julias Geheimnis darf diesen Raum nicht verlassen. Er wird sterben. Tom wird sterben und ich will auch, dass er das hier nicht überlebt. Ich will es, ich will es.
    Woher wusste er von Julias Vergangenheit? Hatte er die Geschichte von Benjamin gehört? Die beiden waren die letzten Wochen unzertrennlich gewesen. Ben hatte sich immer mehr von ihnen distanziert.
    Früher hätte sie es Ben durchaus zugetraut, ihre Geheimnisse verraten zu haben. Seine Verschwiegenheit auf einer Skala von eins bis zehn hatte irgendwo bei null rangiert. Was ihm durch den Kopf ging, sprach er aus. Er war wie ein Durchlauferhitzer, was Klatsch betraf. Und wenn es aus seinem Mund kam, hörte er sich zehnmal spannender an. Aber seit das mit den Pilzen passiert war, seit er fast gestorben war, hatte er sich verändert. Sicher, nach außen gab er immer noch den freakigen Kameramann, aber tief im Inneren, das wusste Rose, hatte er sich geändert.
    In den letzten Wochen war ihnen klar geworden, dass sie nicht zufällig hier oben war. Bis auf Debbie hatte sich keiner von ihnen am Grace College beworben oder sich der Aufnahmeprüfung unterzogen. Jeder von ihnen hatte eines Tages diese mysteriöse Einladung erhalten und jeder einen Grund gehabt, sie anzunehmen.
    Die Wunde an ihrem Kopf pochte. Zwei Herzschläge in einer Sekunde. Fröstelnd schlang sie die Arme um sich und beobachtete, wie Tom erneut eine Nummer in das Handy tippte. Plan B, dachte Rose. Er hat einen Plan B. Er schien nicht weiter verunsichert zu sein. Nur sie hatten keinen blassen Schimmer, was er mit alldem hier bezweckte.
    Diesmal musste Tom nicht lange warten, bis jemand das Gespräch entgegennahm. Er meldete sich mit seinem vollen Namen, so, als würde er geradezu betonen, wer hier die Fäden zog. Offenbar sprach jetzt die andere Seite.
    »Aber sicher können wir verhandeln«, sagte Tom.
    Wer auch immer am anderen Ende war, verfiel eine Sekunde lang in Schweigen. Offenbar war er ähnlich verblüfft wie Rose.
    Tom nutzte die Pause und fuhr fort: »Ich will mit David Freeman sprechen. Und wenn Sie nicht wissen, wer David Freeman ist, dann finden Sie sein Bild im Internet. Aber vermutlich haben Sie es schon gesehen und suchen nach ihm. Haben ihn vielleicht gefunden und denken nun, das Ganze ist vorbei? Dabei fängt es doch gerade erst an.«
    Sein Lachen verriet Belustigung, während Rose den Atem anhielt.
    David?
    Die Wände des Raums flogen auf sie zu. Sie fühlte, wie sich ihr Hals zuschnürte. Sie riss am Rollkragen ihres Pullovers, um sich Luft zu verschaffen.
    Tom lauschte der Stimme am anderen Ende.
    »Dann suchen Sie ihn und richten Sie ihm aus, ich halte hier sechsundzwanzig Leute gefangen. Mit dabei habe ich ein paar hübsche Spielzeuge, darunter eine Pistole und eine nette kleine Bombe. Harmlos, aber sie wird hier aus diesem Raum ein Trümmerfeld machen. Ich glaube nicht, dass jemand überleben wird. Und vielleicht sollten Sie David gegenüber auch den Namen Julia Frost erwähnen.« Er machte eine Pause. »Ach ja und sagen Sie ihm, ich werde sie in zehn Minuten erschießen, wenn er nicht schleunigst seinen Arsch hierherbewegt.«
    Kurze Stille am anderen Ende. Dann eine laute, aufgeregte Stimme, die aus dem Telefon drang. Rose versuchte vergeblich, ihren Sinn zu entschlüsseln.
    »Nein, mehr habe ich nicht dazu zu sagen.«
    Tom brach das Gespräch einfach ab, und als sich das Handy wenige Sekunden später wieder meldete, ignorierte er es und legte es einfach vor sich auf das Pult. Er nahm seine alte Position wieder ein, indem er sich lässig an den Tisch lehnte. Die Waffe in der rechten Hand war wie die Verlängerung seines Arms auf Chris gerichtet, der sich nicht rührte, doch die Wut hatte sein Gesicht gekennzeichnet. Sie grub tiefe Falten in die Haut und seine Pupillen hatten jegliche Farbe verloren. Sie wurden zu schwarzen Flecken, die Schatten warfen.
    Kein Wort fiel in der Stille. Sie wurde nicht länger überlagert von Schreien und lauten Schritten draußen vor der Tür. Keine Hubschrauber kreisten mehr über das Gelände. Die Lage hatte sich verändert. Während draußen das Chaos zum Stillstand kam, waren sie hier in der Hölle.
    Nein, sie waren weniger wert als Statisten.
    Sie waren nichts als Pappfiguren in Toms Schattentheater.
    Beißender Geruch erfüllte die Luft. Er kam aus

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