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Das Erbe der Azteken

Das Erbe der Azteken

Titel: Das Erbe der Azteken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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bis er zu einem Fluss kam. Diesem folgte er landeinwärts, wobei er die Rauchsäule ständig im Auge behielt, und fand schließlich eine kleine Lichtung, in deren Mitte ein Mann in einer Safariweste und einer blauen Baseballmütze mit BBC-Logo stand.
    Als er den ziemlich ramponiert aussehenden Sam Fargo in Sicht kommen sah, rief der Regisseur des Dokumentarfilms ein lautes »Cut!« und wollte sofort in ungehaltenem Ton wissen, wer da gerade seine Aufnahme ruiniert habe.
    Zwei Stunden später war Sam wieder bei Remi in der Caldera, und eine Stunde danach landete der Hubschrauber der BBC am Strand. Der nächste Tag sah sie in Jakarta und Remi in einem Krankenbett.

    »Wir müssen allmählich einige Entscheidungen treffen«, sagte Sam nun.
    »Ich weiß.«
    Sie waren im Besitz einiger erstaunlicher Geheimnisse. Angesichts der Bedeutung dessen, was sie in den Wochen nach ihrer improvisierten Bergung der Glocke der Shenandoah entdeckt hatten, war es nun geradezu ein Schock für sie, begreifen zu müssen, dass außer ihnen selbst, Selma, Pete, Wendy, Professor Milhaupt und Professor Dydell und Kid niemand darüber Bescheid wusste, was sie gefunden hatten. Das Auslegerboot in Madagaskar ruhte noch immer auf seinem Altar in der Löwenkopf-Höhle; die Shenandoah lag nach wie vor in der Schlucht auf Pulau Legundi, begraben unter fünf Metern Krakatau-Asche; die Maleo-Statue, die sie in der Shenandoah gefunden hatten, schlummerte friedlich im Safe ihres Arbeitsraums, und die Zeremonienhöhle unter der Caldera blieb weiter unberührt.
    Während sie einerseits bereit und entschlossen waren, diese Entdeckungen der archäologischen und anthropologischen Fachwelt zugänglich zu machen, empfanden sie es doch gleichzeitig als weise und geraten, sich ein paar Wochen Zeit zu nehmen, sich über die Folgen ihrer Entdeckungen klar zu werden und sich auf das Mediengewitter vorzubereiten, das auf die entsprechenden Pressemeldungen folgen würde.

    Sam und Remi begriffen jetzt, weshalb Garza niemals zugelassen hatte, dass das Symbol der Partido Mexica Tenochca, die Jadestatue von Quetzalcoatl, einer eingehenden Untersuchung unterzogen wurde. Falls Garzas Quetzalcoatl in Zukunft aber doch einmal untersucht werden sollte, dann, so waren Sam und Remi überzeugt, würden diese Ergebnisse mit denen übereinstimmen, die sie über den Maleo gewonnen hatten. Der diamantene Vogel war nicht aus Smaragd oder Jade hergestellt worden, sondern aus einem seltenen Granat namens Vulkan-Demantoid. Außer der intensiven Bearbeitung, die zur Herstellung des Maleo nötig gewesen war, waren seine Eigenschaften mit jenen des Steins, den Sam aus der Höhle mitgenommen hatte, identisch.
    Wo und wie Blaylock den Maleo gefunden haben mochte, sein überraschend makelloser Zustand und das einzigartige Schicksal der Shenandoah hatten für einen weiteren, noch erstaunlicheren Hinweis gesorgt: Das waren mikroskopische Spuren speziell in Indonesien vorkommender Farbpigmente, die den Schluss nahe legten, dass die Statue bemalt worden war – vielleicht um den Maleo noch lebensechter darzustellen.

    In den Tagen nach ihrer Heimkehr wurden auch einige weniger bedeutsame Rätsel, die Sam, Remi und die anderen beschäftigt hatten, nach und nach gelöst: Blaylocks Tagebuch, das seinen außergewöhnlichen Inhalt nur portionsweise preisgab, hatte das Geheimnis um die Glocke enthüllt, als Pete feststellte, dass zwei beschriebene Seiten zusammenklebten. Sie enthielten Blaylocks dramatische Schilderung des Piratenangriffs zwei Tage vor ihrem Aufbruch zur Sundastraße, während sie vor Chumbe Island ankerte. Damit die Glocke – Ophelias Herz – nicht in falsche Hände geriet, warf Blaylock sie über Bord, nachdem er ein Andenken, den Klöppel, mit der Absicht entfernt hatte, beides nach seiner Rückkehr nach Bagamoyo wieder zusammenzuführen. Während dieses Überfalls verlor Blaylock auch sein Seitschwert, eine kurze, einem römischen Gladius ähnliche Hieb- und Stichwaffe. Genau diese Waffe war es, die Sylvia Radford einhundertsiebenundzwanzig Jahre später beim Schnorcheln finden sollte.
    Blaylocks geliebtes Tagebuch und sein Gehstock – beides wichtige Objekte für ihn, die er so gut wie nie aus den Augen ließ – hatte er am Tag vor der Abreise der Shenandoah nach Indonesien bei einer seiner Konkubinen deponiert. Auf verschlungenen Wegen waren sie schließlich in den Besitz Mortons und weiter in sein Blaylock-Museum und den Souvenirladen gelangt. Sam und Remi konnten nicht

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