Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
entgegen. Trugstedt wirkte, als sei es nur eine Handbreit entfernt. Kapitän Chuzzlewit hatte die Irbina geschickt in das Hafenbecken gebracht, welches tief genug war, um direkt bei den Pollern anzulegen.
    Zwerge kamen herbei, einige mit Karren, andere schlenderten gelangweilt auf und ab, aber jeder wartete auf das neu angelandete Schiff, das so hell erleuchtet gewesen war und anscheinend Mittelpunkt einer Auseinandersetzung mit anderen Schiffen. Niemand machte den Eindruck, als bedrücke ihn das besonders. Was draußen auf dem Meer geschah, interessierte die Zwerge nicht. Sie waren, wo sie waren und taten, was sie taten.
    Frethmar kniff die Augen zusammen und hoffte, jemanden zu entdecken, den er kannte. Die Bohle wurde angelegt , und Molgan schritt voran an Land. Er verbeugte sich vor einem Zwerg, den die dunkelblaue Jacke als Hafenmeister kennzeichnete. Frethmar verstand nicht, was die beiden besprachen, aber der Hafenmeister nickte, lächelte breit, öffnete die Handfläche, in die Molgan ein Goldstück tropfen ließ und eilte davon.
    » An Land!«, befahl der ehemalige General. Eingekeilt zwischen Soldaten gingen Frethmar, Darius, Bob und Kapitän Chuzzlewit über die schmale Planke. Der Kapitän hatte zuvor seine Männer beruhigt und eine schnelle Rückkehr versprochen. Sie betraten festes Land, und Frethmar atmete tief ein. Er war seit vier oder fünf Jahren nicht mehr hier gewesen. Das war seine Heimat, und der strenge Geruch nach Metall und Schmiedeöfen hatte eine beruhigende Wirkung auf ihn. Es roch nach ... Kindheit.
    Ist das da hinten Litr? Bei den Göttern, ja. Er hat sich ganz schön verändert.
    Soeben wollte Frethmar rufen, als Darius zischte: »Halt die Klappe, Fret. Ich kenne Molgar. Er wird nicht zögern, sein Versprechen wahrzumachen. Er mag ein Verbrecher sein, aber er ist auch ein Soldat.«
    » Er ist ein Idiot, wenn er denkt, ich führe ihn zu dem Schatz.«
    » Tust du es nicht, wird er uns töten.«
    » Glaubst du, ich hätte König Akish hingeführt? Er mag denken, ich hätte unter der Folter die Wahrheit gesagt, aber das ist so nicht. Ich habe geschrien und gelogen und gezappelt und trotzdem gelogen.«
    Darius schwieg und schielte zu einem ziemlich großen und sehr breiten Zwerg, der über den Hafenplatz in ihre Richtung kam, am Arm eine drallbusige Zwergin, deren feiner Bart elegant geflochten war.
    »Frethmar. Ja, da brat mir doch einer ‘nen Spronk. Der gute, alte Drachentöter!«
    Frethmar wurde rot unter seinem Bart.
    Darius schmunzelte.
    Vor zwanzig Jahren hätten du und dein Freund mich um Haaresbreite in einem Wasserfass ersäuft , dachte Frethmar .
    » Verschwinde, Zwerg!«, knurrte einer der Soldaten und versperrte ihm mit einer Lanze den Weg.
    » Vorwärts!«, befahl einer hinter Frethmar.
    » Ihr werdet mich ja wohl meinen besten Freund begrüßen lassen, oder bist du jetzt so berühmt, dass du so viele Leibwachen brauchst?«, rief Litr, und die Dralle an seiner Seite kicherte.
    » Hör zu, Litr ...«, fing Frethmar an, aber Bob knuffte ihn.
    » Nichts sagen, Fret. Auch wenn dir das Herz auf der Zunge liegt.«
    Frethmars Mund schnappte zu , und Litr glotzte ihn und die anderen Männer mit großen Augen an. »Das ist doch Bob und der dahinter könnte der Manndämon sein.« Litr machte sich von der Zwergin los und fuchtelte mit den Armen. »Seid Ihr Darius Darken? Nun sagt schon ...«
    » Zumindest kann er lesen«, knurrte Frethmar und kaute auf seinen Barthaaren. Er senkte den Kopf und nahm nur am Rande wahr, dass nun zwei Soldaten Litr und seine Begleiterin mit ihren Lanzen bedrängten.
    » So ist das also? Du willst uns nicht mehr kennen?«, heulte Litr. »Warst schon immer ein Großmaul, und nun bist du ein großer Held und kannst dein Volk nicht mehr riechen, stimmt’s? Werde ich heute Walberan sagen, und der sagt es allen Zwergen auf der Insel. Frethmar ist ein Gott. Frethmar will mit uns nichts mehr zu tun haben!«
    Hören die Missverständnisse nie auf?, fragte sich Frethmar bedrückt.
    Auf dem Hafenplatz sammelten sich immer mehr Zwerge, angelockt von Litr s lauten Worten und dem neu eingelaufenen Schiff. Frethmar kannte keinen von ihnen, aber jeder schien von ihm zu wissen.
    » Frethmar!«
    » Seit so vielen Jahren war er weg!«
    » Der Drachentöter!«
    » Er hat die anderen Helden bei sich!«
    » Guck mal, so sieht ein Barb aus!«
    » Das ist Bob, der Häuptling!«
    » Hahaha, so einer kämpfte gegen Sharkan? Da hat Frethmar bestimmt wieder gelogen!«
    » Was machen

Weitere Kostenlose Bücher