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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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dass es sich herumspricht. Dann wird Trugstedt nicht mehr sein, was es mal war. Aus ganz Mittland werden sie kommen, um den Schatz zu heben. Wenn wir jedoch verlautbaren, dass wir ihn besitzen, wird man meine Heimat nach wie vor in Ruhe lassen. Das bin ich meinen Landsleuten schuldig.«
    » Deine Leute tun dir verdammt Unrecht, mein Freund.«
    » Tja, Darius. Ist der Ruf einmal dahin ...«
    » Mich wundert, dass der Schatz nicht schon gehoben wurde. Seit fast zwanzig Jahren liest man deine Geschichten.«
    Frethmar zuckte die Achseln. »Vermutlich glaubte man mir nicht, schließlich hält niemand, der bei Verstand ist, eine solche Beute zurück. Bestimmt denken alle, ich hätte das Gold unter dem Kopfkissen versteckt. Und falls man mir doch glaubt, würde ihn niemand finden – ohne mich. Wer den Schatz bergen will, braucht Frethmar Stonebrock.«
    » Dann lass es uns so machen«, sagte Darius, klopfte dem Zwerg auf die Schulter und ging zum Kapitän, um alles weitere zu besprechen.

6
     
    Trevor und Ceyda ritten auf den Burghof und ließen sich die Pferde abnehmen. Zwar wollte Ceyda sich, wie sie es gewohnt war, selbst um ihren Gaul kümmern, aber das ließ der Stallbursche nicht zu. Er verbeugte sich und sah ihr nicht in die Augen. Also wusste inzwischen jedermann, dass sie die Tochter des Königs war.
    John Darken folgte auf seinem Pferd, an das die Lasttiere gebunden waren. Die tote Sheyna und die Frau, die seit einiger Zeit schwieg. Vermutlich war ihr das Blut in den Kopf gestiegen.
    Trevor griff sich die Frau und hob sie vom Pferderücken. Sie sank in sich zusammen wie ein nasser Lappen und jammerte. »Du wirst für das, was du getan hast, büßen. Und nun sage mir deinen Namen.«
    Sie starrte Trevor an und spuckte aus. Der Meisterdieb hockte sie vor sie, sodass ihre Gesichter auf gleicher Höhe waren. Ganz leise sagte er: »Du warst eine aus der Diebesgilde von Loreon. Du kannst dich an mich erinnern, ich nicht an dich. Warum also gibst du mir nicht deinen Namen?«
    » Zola!«
    Er legte den Kopf schräg. »Zola?«
    » Bist du schwerhörig?«
    Er sprang auf. Bluma kam ihnen über den Hof entgegen. Sie sah zu John, dann erblickte sie Sheyna. Ihr Mund öffnete und schloss sich. Sie stellte keine Fragen, sondern ging zu ihrem Sohn und nahm ihn in die Arme. Er legte seinen Kopf auf ihre Schulter und weinte. Sanft strichen ihre Hände über seinen Rücken. Auch Ceyda hatte Tränen in den Augen , und sogar die heruntergekommene Frau aus Lindoria, Zola, schwieg und sah zu Boden.
    Trevor sah Connor, der aus der Halle trat. Wäschemädchen knicksten. Der König winkte ab, als sei es ihm lästig. Der Schmied hielt inne , und der Hammer schwebte über seinem Kopf. Connor machte eine Handbewegung, und das Treiben auf der Burg nahm seinen Lauf. Die langen blonden Haare wehten im Wind. Das kantige Kinn des Mannes unterstrich die zusammengepressten Lippen, mit denen er die Szene musterte. Er kam zu Trevor.
    » Was ist geschehen?«, fragte er.
    » Diese Frau und ihr Mann verübten auf dem Gehöft von Minister Darken einen Pferdediebstahl. John Darken und sein Mädchen erwischten die Diebe, und es kam zum Kampf. Dabei wurde das Mädchen tödlich verletzt.«
    » Und sie hat überlebt?«, stellte Connor hart fest, und sein Blick nagelte Zola fest.
    » Ihr Mann verlor seinen Kopf.«
    » Wörtlich?«
    » Wörtlich.«
    » Steh auf!«, donnerte der König.
    Zola, deren Beine inzwischen wieder durchbluteten, erhob sich zitternd.
    »Hast du etwas zu deiner Verteidigung zu sagen?«, fragte Connor sie.
    Sie schüttelte den Kopf, ohne den Blick zu heben.
    »Wer tötete Sheyna?«
    » Das weiß ich nicht. Eure Tochter und ich kamen dazu, als es fast zu spät war.«
    » Warst du es?«, fragte der König die Frau.
    » Antworte seiner Gnaden«, knurrte Trevor. »Und lass dir nicht einfallen, zu lügen.«
    Zola hob langsam den Kopf. Ihr verzerrtes Gesicht sah aus wie eine Kraterlandschaft. Trevor erkannte in ihren Augen, Mundwinkeln und Falten einen tiefen Hass, den er sich nicht erklären konnte. Für einen Moment hatte er das Gefühl, in Grodons kalte Augen zu blicken, so, wie er ihn angesehen hatte, als die Sklaven auf den Magusminen explodierten.
    »Nein, ich war es nicht. Und es tut mir leid. Niemand sollte zu Schaden kommen. Wir wollten nur zwei Pferde. Nur zwei. Auf dem Gehöft gibt es so viele Pferde. Doch dann kam es zum Kampf. Und nun ist das Unglück geschehen. Dieser junge Narr hätte sich nicht einmischen sollen. Er tat, als könne

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