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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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sie mit dir, Litr?«
    » Er will nichts mehr mit uns zu tun haben!«, donnerte Litr und reckte die Faust, während nun vier Soldaten versuchten, zwischen der rasch wachsenden Zwergenmeute, ihren Gefangenen und Molgar eine akzeptable Distanz zu schaffen.
    Frethmars Kopf ruckte hoch. Er starrte Darius an. Dieser nickte und zupfte Bob im Haar. Der Barb blickte auf , und alle begriffen, was gemeint war, ohne auch nur ein Wort zu verlieren.
    » Ihr Zwerge seit nichts anderes als ein verlaustes feiges Volk!«, brüllte Frethmar und schämte sich bitterlich.
    Eine Zwergin schrie hell auf. Litrs Stimme dröhnte. Andere Zwerge drängten sich heran. Es wurden immer mehr. Einem schönen Trubel waren Zwerge nie abgeneigt, und wenn sich das erst in den Gassen herumsprach, würden sogar die Schmiede ihre Esse abkühlen lassen. Vielleicht gab es auch eine schöne Keilerei, über die man im Goldenen Brocken erzählen konnte, ein paar ausgeschlagene Zähne und einige Beulen unterm Auge. Endlich war mal wieder was los.
    Einige rückten mit Äxten an, anderen mit Spießen, aber die meisten waren unbewaffnet.
    »Hört ihr, was er gesagt hat?«, rief Litr. »Ich mag es nicht wiederholen, denn dann werden mich die Götter fällen.«
    » Wir haben es gehört!«
    » Er ist ein Denunziant!«
    » RUHE!«, dröhnte Molgars Stimme über den Hafen. Er ging zurück auf die Planke und stand nun weit über der Zwergenmeute. »Ich fordere, dass ihr mir zuhört!«
    Tatsächlich entstand eine murrende Ruhe.
    »Wir bringen Frethmar Stonebrock nach Hause, dorthin, wo sein Herz weilt. Er sprach nur gut über euch und hatte oft genug Tränen in den Augen, wenn er sich erinnerte, wie ihr ihn liebtet.« Molgar kam nicht weiter, denn zuerst lachte einer, dann noch einer, und schließlich lachten alle, was klang, als würde ein Schwarm aufgeregter Möwen über Trugstedt kreisen.
    Wie ihr ihn liebtet!
    Frethmar verdrehte die Augen. Einen größeren Unsinn hätte Molgar nicht erzählen können. Den Göttern sei gedankt! Molgar war ein Narr! Niemand hier hatte Frethmar je geliebt. Er war das Musterbeispiel eines ungeratenen Zwerges gewesen, und man hatte ihn so sehr verachtet, dass er freiwillig seiner Heimat den Rücken gekehrt hatte.
    Der Tumult brach los. Zorn auf Frethmar. Wut auf Frethmar. Hass auf Frethmar.
    »Jetzt!«, rief Darius.
    Sie drehten sich auf der Stelle, Bob unterlief einen der Soldaten , und Darius riss demjenigen den Speer aus der Hand.
    Die Menge johlte. Endlich geschah etwas.
    Die vier Soldaten versuchten, sich der Zwerge zu erwehren. Gleichzeitig waren ihre drei Kameraden mit Frethmar, seinen Gefährten und dem Kapitän beschäftigt. Darius hieb einem der Soldaten gegen den Kehlkopf, und der Mann brach röchelnd zusammen. Frethmar schnappte sich die am Boden liegende Lanze, und als sein Bewacher das Schwert zog, spießte der Zwerg ihn auf wie eine Wildsau. Der Soldat zappelte an der Spitze der Lanze, und Frethmar zog die Spitze zurück, um sich gegen einen Zwerg zu wehren, der die vier Soldaten umlaufen hatte und sich den Verräter vorknöpfen wollte.
    » Kommt!«, rief Darius und stürmte die Planke hoch, die sich nicht nur durchbog, sondern auch bedenklich schwankte. Chuzzleweit war eng hinter ihm. Am Kopf der Planke stand Molgar und versuchte, das breite Holz von der Reling zu schieben, aber Darius war schon bei ihm, und die Männer verknäuelten sich und hieben aufeinander los.
    Frethmar entriss dem Angreifer die kleine Streitaxt . Sofort fühlte er sich besser. Seine Finger lagen fest um den Schaft, und obwohl die Axt eher ein Kinderspielzeug war, wurde sie in seinen Händen zu einer tödlichen Waffe. »Verschwinde, sonst hacke ich dich in zwei Teile!«, zischte Frethmar. Der Zwerg, erstaunt über seinen eigenen Mut, machte sich davon.
    » ICH BIN DER DRACHENTÖTER!«, rief Frethmar und hob drohend die Axt.
    Für einen Moment stockte allen der Atem, dann machten die Soldaten den Fehler, auf die Meute loszugehen.
    Das verschaffte Bob die Zeit, sich in das Getümmel zu stürzen, in das sich Darius und Molgar verknotet hatten. Chuzzlewit hetzte die Planke hinauf und rief: »Segel hissen, und zwar hopplahopp!«
    Die Matrosen, die neutral gewesen waren und dem Treiben mit offenen Mündern beiwohnten, setzten sich in Bewegung und machten die Irbina flott. Sie wirkten verwirrt und wussten ganz offensichtlich nicht, wie sie sich verhalten sollten.
    » Beeilt euch, Männer!«, rief Chuzzlewit.
    » Neeeeein!«, brüllte Molgar, der plötzlich

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