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Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum

Titel: Das Erbe der Drachen Teil 1 - Der brennende Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Ausweg. Der Weg zum Hafen war wie ein Flaschenhals, während die Flasche selbst in Flammen stand. Es gab nur noch das Meer und die Schiffe, die niemand lenken konnte.
    Frethmar blieb stehen, denn auch er und seine Gefährten wussten nicht mehr weiter. Ohne es zu spüren, weinte er und seine Au gen waren glasig. So also ging Sein Volk ging zugrunde, das Feuer radierte Trugstedt aus, als habe es die Stadt, vielleicht sogar die Insel, nie gegeben.
    Vor den Felsen, in die die Flöze und Tunnel geschlagen waren, schimmerte es rot , und Frethmar stellte sich vor, wie der Schatz seines Vaters sich unter den unterirdischen Gewalten erhitzte, verflüssigte, Blasen schlug, schmolz und zu einem Klumpen formte, den niemals mehr ein Zweibeiner bewegen konnte.
    Es war, als brülle Sharkan seinen Hass auf alles zweibeinige Leben über Dandoria. Die Stadt hatte 3 Jahre gebraucht, um sich davon zu erholen.
    Hier lag der Fall hoffnungsloser.
    Niemand der hilflosen Zwerge wusste, warum er wo und wieso er hier war, schon gar nicht, woher das Feuer kam. Der Nebeldämon hatte ihnen schlicht und einfach die Erinnerungen genommen. Sie wussten nicht, wer den einen großen Fehler begangen hatte, wer verantwortlich war für den Brandherd.
    Trugstedt und die Insel der Zwerge standen in Flammen.
    Eine große Epoche endete.
    Und wenn die Götter kein Wunder schickten, würden die meisten von ihnen nicht überleben, denn es gab keinen Fluchtweg.
    Wie eine Walze schob sich die Feuerwand Richtung Hafen und Wasser. Es gab nichts, das ihren Weg unterbrach. Soweit man blickte, gab es Häuser, Bäume, Hütten, Stände, und alles das reichte fast bis heran zum Hafen, wo nur wenig Funkenflug ausreichte, um die Segel und die Schiffe in Brand zu setzen.
    Entweder man lief auf der Stelle aus, oder es war zu spät.
    Es gab nicht weit entfernt kleinere Explosionen. Jemand begann, schrecklich zu brüllen, womit er alle übertönte. Es handelte sich um Torudil, der mit bebendem Finger Richtung Stadt wies und immer wieder ausstieß: »Sprengstoff! Der Sprengstoff!«
    Zumindest erinnerte er sich daran, dass es östlich des Hauptstollens zwei Steinhäuser gab, in denen leichte Sprengstoffe gelagert wurden, aber auch zwei oder drei mächtige Magusloder, mit denen man gesteuert sprengte, wenn es darum ging, einen neuen Eingang oder eine Abzweigung zu schaffen.
    Bevor Frethmar einen Plan entwickeln konnte, rumpelte es. Es war ein grollender Laut, der tief aus dem Bauch der Insel zu dringen schien, als wehre sich das Eiland gegen den Schmerz.
    Die Gefährten und alle, die hinschauten, verdeckten ihre Augen, als ein Blitz aus einem Stollen in den Himmel schoss, der sich weit oben entfaltete wie ein Feuerwerk der Götter und herabregnete. Sofort gab es den nächsten Blitz, diesmal folgte Rauch und schließlich spie der Berg brodelndes Wasser.
    Nun war das Inferno endgültig außer Kontrolle geratenn.
    Das war kein übliches Feuer. Keines, welches ein Haus oder zwei fraß und sich beruhigte, sondern eines, das in die Luft stieg und diese entzündete, eines, das in die Tiefe ging und Wasser und Gas zu seinen Freunden machte. Es war ein Feuer, das auch nicht Halt machte, nachdem es seine gewöhnliche Nahrung verzehrt hatte. Nicht, solange es noch etwas zu verzehren gab, auch wenn es aus Fleisch und Knochen bestand.
    Zwerge, Trolle, Halblinge, zwei oder drei Elfen und Menschen rannten durcheinander, andere setzten sich zu Boden und kauerten beisammen wie Leporis, die wissen, dass sie sterben müssen. Jede Normalität war schlichtweg zersetzt, wie Blut vom Gift.
    Frethmar, Bob und Darius waren sich, ohne reden zu müssen, darüber im Klaren, dass es ihnen in dieser Panik nicht gelingen würde, mit einem Schiff den Hafen zu verlassen, auch nicht mit einem Boot, denn diese waren schon besetzt. Vier von sechs waren bereits gekentert, da zu viele ihr Glück versuchten. Die meisten Zwerge konnten nicht schwimmen und ersoffen jämmerlich, nur eine Armeslänge von der rettenden Kaimauer entfernt. Ihre Schreie hallten über das Wasser.
    Die Freunde sahen sich an , und Frethmar hatte für einen Moment ein Bild vor sich, das dem Irrsinn entsprang. So, als hätte man die Zeit um zwanzig Jahre zurückgedreht. Nun endlich würde das stattfinden, was damals nicht geschehen war, obwohl er sich noch heute fragte, warum eigentlich nicht. Sie würden in einer Feuersbrunst sterben. Und als der Irrsinn sich ein Heim schuf, fand Frethmar diese Entscheidung richtig.
    Man konnte das Schicksal nicht

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