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Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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waren mit jenen Baumaterialien beladen, die offenbar fehlten. Diese Geschöpfe wanderten regelmäßig von der Lindwurmküste im Süden des Ost-Orkreichs, wo sie sich mit Salzwasser volltranken, über das Namenlose Gebirge bis ins Innerste der Hornechsenwüste, wo sie ihre Brut pflegten. Da sie nahezu das ganze Ost-Orkreich durchquerten, waren sie von den Orks seit jeher als Transportmittel in diese entlegene Einöde benutzt wurden. Ghool nutzte diese Geschöpfe offenbar zu demselben Zweck.
    Tiefe Gruben waren außerdem ausgehoben worden, deren Grund nicht zu sehen war. An Kränen und Flaschenzügen wurden Steine für die Katapulte emporgehoben, die vollkommen schwarz waren und von denen ein eigentümliches Schimmern ausging. Manche strahlten Schwarzlicht ab, andere waren von grünlichem Licht umflort. Ein Ork, der diesem Licht zu nahe kam, als einer der Steine abgesetzt wurde, fing sofort Feuer und verbrannte innerhalb eines Augenblicks zu Asche.
    Sein Schrei ging im allgemeinen Lärm unter.
    Rhomroor führte Arvan vor sich her. Er stieß ihn immer wieder vorwärts; niemand nahm von den beiden Notiz.
    Diese wild in die Umgebung wuchernde Siedlung machte ohnehin nicht den Eindruck, als ob irgendjemand ernsthaft damit rechnete, dass man den Angriff eines Feindes hier überhaupt für denkbar hielt. Wüste und Gebirge schützten Ghools Feste wirkungsvoller, als jede Armee es vermocht hätte. Mit einem Heer bis hier vorzudringen wäre kaum durchführbar gewesen.
    Dementsprechend wenig Wert schien man auf Schutzmaßnahmen zu legen. Weitere Mauern hätten die stetige Ausdehnung dieses unheimlichen Ortes nur unnötig begrenzt.
    Arvan und Rhomroor erreichten schließlich das offen stehende Tor der eigentlichen Festung.
    Vor allem Orks gingen hier aus und ein.
    Zwei Vogelreiter bewachten das Tor, flankiert von Wolfskriegern. Die Vogelreiter wirkten fast so regungslos wie Standbilder. Zu diesem gemischten Wächterquartett gehörte auch noch ein Ork. Dessen Kopf war sichtbar deformiert, so als hätte ihm einst ein Axtschlag die Schädeldecke gespalten. Er schrie fortwährend diejenigen Orks und Wolfsmenschen an, die dort vermutlich Anweisungen entgegennehmen mussten.
    Als Arvan und Rhomroor an der Reihe waren, schrie er ebenfalls. Arvan konnte natürlich von den mit heiserer Stimme hervorgestoßenen Worten nichts verstehen. Der einäugige Ork trommelte sich geräuschvoll auf die Brust, und Rhomroor erwiderte etwas, das wie eine Aneinanderreihung von gurgelnden Geräuschen aus dem hintersten Rachenreich seines Mauls klang. Mehrfach ging das feindselige Geknurre und Gegrunze hin und her.
    Schließlich wandte sich Rhomroor an einen der beiden Vogelreiter und reichte ihm zu Arvans Entsetzen das Seilende, an dem er ihn bisher geführt hatte. Der Vogelreiter streckte eine Klauenhand aus und nahm es. Er schien jetzt aus seiner Erstarrung zu erwachen. Sein Kopf machte eine ruckartige Bewegung, und die dämonisch leuchtenden Augen musterten Arvan.
    Noch ehe Arvan überhaupt darüber nachdenken konnte, was dies nun zu bedeuten hatte, riss Rhomroor eine Axt hervor. Gleichzeitig zog auch der Einäugige sein Sichelschwert.
    Rhomroors ersten Hieb konnte der Einäugige noch parieren, der zweite trennte ihm den Schädel vom Rumpf. Der Kopf rollte mit einem zur hasserfüllten Fratze erstarrten Orkgesicht über den Boden. Ein nur kniehohes Jungtier jener gewaltigen Hunde, die die Dämonenreiter als Reittiere benutzten, schnellte zwischen den umstehenden Orks hindurch und fasste den Orkkopf mit den Zähnen am Ohr und trug seine Beute anschließend so schnell wie möglich davon. Der nun kopflose Ork stand noch einen Moment schwankend da, ehe ihm das Sichelschwert entfiel und er zusammenbrach.
    Rhomroor steckte die blutige Axt wieder in sein Futteral und nahm seinen Gefangenen wieder in Empfang.
    »E s wäre unhöflich gewesen, diese Aufforderung zum Kampf auszuschlagen«, raunte Rhomroor Arvan zu und ließ einen gurgelnden Laut folgen. »A ußerdem wollte er meinen Gefangenen, um ihn Ghool selbst zu übergeben.«
    »H eißt das, er wusste, wer ich bin?«, flüsterte Arvan.
    »I ch hoffe nicht«, sagte Rhomroor. »J eder Mensch, der in dieser Gegend gefangen wird, ist ein wichtiger Gefangener und vermutlich in feindlicher Absicht hier. Also könnte er dich auch einfach so für wichtig gehalten haben… wichtig genug, um darum zu kämpfen, dich vorzuführen.«
    Sicher schien sich Rhomroor in dieser Hinsicht allerdings auch nicht zu sein. Andererseits

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