Das Erbe der Halblinge: Roman (German Edition)
ber…«
»D ie meisten hier sind Orks! Und da wird in Kürze erst einmal jeder gegen jeden kämpfen! Und jetzt hoch mit dir!«
Arvan stand auf und legte den Waffengurt an. »N och nicht lange her, da wolltest du mich töten«, sagte Arvan.
»N och nicht lange her, und du wolltest alle Orks töten«, erwiderte Rhomroor.
»J edenfalls wollte ich Ghool töten– und habe versagt.«
»D u hast ihn besiegt«, erwiderte Rhomroor.
»A ber… es war ein Fehler.«
»R ed nicht so viel!«
Arvan wandte sich an den noch immer ziemlich fassungslosen Neldo. »D ieser Ork ist auf unserer Seite!«, stellte er klar.
Die Kreaturen drängten sich durch die Ausgänge der Kuppel. Immer wieder brachen weitere schwarze Mauerstücke aus dem Dach heraus. Manche von ihnen waren so groß, dass sie gleich Dutzende erschlugen. Als sie dann endlich das Freie erreichten, herrschte sowohl in der Festung als in dem umgebenden Heerlager lähmendes Entsetzen. Die Bauarbeiten an dem halb fertigen Tor waren zum Erliegen gekommen. Überall standen Orks und Wolfsmenschen herum und starrten fassungslos auf die Kuppel. Sie alle hatten das explosionsartige Austreten der schwarzen Wolke gesehen. Von einem Augenblick zum anderen hatte jene Macht, die bis dahin ihren Willen beherrscht hatte, ihren Griff gelockert.
Arvan bemerkte einige Vogelreiter in die Wüste hetzen. Die Hufe ihrer Pferde wirbelten keinen Staub auf. Langsam erhoben sie sich und verwandelten sich. Aus ihren Umhängen wurden Flügel, und wenig später waren sie zu Vögeln geworden, die sich wie dunkle Punkte gegen den blauen Himmel abhoben.
Zwei der Reithunde, die die Dämonenreiter trugen, hatten sich ineinander verbissen, und von der anderen Seite mischten sich die dröhnenden Rufe von Orks mit Waffengeklirr.
»W ir sollten uns beeilen«, meinte Rhomroor. »S o ruhig wird es nicht bleiben.«
»L irandil wird mich für einen Versager halten«, meinte Arvan, der noch einmal seinen Kopf befühlte. Die Blutung hatte bereits nachgelassen.
»L irandil wird stolz auf dich sein.«
»D u hast dich selbst übertroffen, Arvan«, meinte Neldo. »E rst hast du Ghools Feldherrn und jetzt ihn selbst besiegt.«
»E r ist nicht vollkommen vernichtet«, murmelte Arvan düster.
Neldo zuckte mit den Schultern. »I ch bin frei und wieder Herr meiner selbst. Und wenn Ghool irgendwann wieder erscheint, weil vielleicht in tausend mal tausend Jahren wieder ein dummer Ork auf die Idee kommt, mit Magie zu spielen und dadurch den Schicksalsverderber von Neuem weckt, sollte uns das im Moment gleichgültig sein.«
Ein paar Wolfskrieger, die sie aus einem unerfindlichen Grund angriffen, schlug Rhomroor mit einigen wuchtigen Axthieben in die Flucht.
Als sie sich schließlich schon fast zwei Meilen von der Schwarzen Festung entfernt hatten, blieb Arvan stehen und sah sich noch einmal um. Er dachte an Gomlo und Brongelle und all die anderen Halblinge, mit denen er aufgewachsen war, und musste schlucken.
Neldo schien zu verstehen, was in seinem Gefährten vor sich ging. Er ging zu ihm.
»N ichts wird mehr so sein, wie es war«, murmelte Arvan.
»A ls mich ein Vogelreiter gefangen nahm und hierher verschleppte, hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben«, sagte Neldo. Er versuchte ihm die Hand auf die Schulter zu legen, was auf Grund ihres Größenunterschieds etwas ungeschickt wirkte. »E in paar Halblinge gibt es noch, Arvan. Und du bist zweifellos der Größte von ihnen.«
Arvan Aradis kehrt zurück in dem Roman:
DER BEFREIER DER HALBLINGE .
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