Das Erbe der Jedi-Ritter 01 - Die Abtrünnigen
ein Vergnügen, Prinzessin Leia«, erwiderte der Droide. »Ich bin Ihnen ausgesprochen gern zu Diensten. Wo bin ich stehen geblieben? Oh ja. Tonkoss Rathba von…«
»Nicht jetzt, 3PO«, sagte Leia mit fester Stimme, dann fügte sie zu Mara gewandt hinzu: »Ich hatte schon häufig mit Typen wie ihm zu tun.«
»Ich glaube, da irrst du dich«, erwiderte Mara recht leise, und die plötzliche Schwäche in ihrer Stimme erinnerte Leia und Jaina daran, daß Mara trotz ihres forschen Auftretens und ihrer überschäumenden Energie ernsthaft erkrankt war, an einer seltsamen und zum Glück seltenen Krankheit, die Dutzende anderer umgebracht hatte und gegen die selbst die besten Ärzte der Neuen Republik bisher vollkommen hilflos gewesen waren. Von jenen, die sich mit dieser molekularen Erkrankung angesteckt hatten, waren nur Mara und ein weiterer Patient am Leben geblieben, und dieser andere befand sich auf Coruscant, wurde dort intensiv beobachtet und stand kurz vor dem Tod.
»Daluba«, fuhr C-3PO fort. »Und dann war da selbstverständlich noch Icknya…«
Leia setzte dazu an, sich zu dem Droiden umzudrehen, um ihn höflich, aber entschieden zum Schweigen zu bringen, aber Jainas Aufschrei ließ sie in ihrer Bewegung innehalten und sich statt dessen dem Schirm zuwenden.
»Schiffe im Anflug«, verkündete Jaina überrascht. Die entsprechenden Lichtpunkte waren auf ihrem Sensor wie aus dem Nichts erschienen.
»Vier Schiffe«, bestätigte Mara. Noch während sie sprach, begann der Alarm. »Von Osarian.« Sie wandte sich Leia neugierig zu. »Wissen sie, wer wir sind?«
Leia nickte. »Und sie wissen auch, weshalb ich hier bin.«
»Dann sollten sie auch wissen, daß sie uns in Ruhe lassen sollten«, meinte Jaina.
Leia nickte abermals, aber sie verstand es besser. Sie war nicht hier, um sich mit den Osarianern zusammenzusetzen – zumindest nicht gleich –, sondern mit ihrem Hauptrivalen, Nom Anor, dem politisch-religiösen Führer, der auf Rhommamool so viel Unruhe stiftete. »Sag ihnen, sie sollen sich zurückhalten«, wies sie Mara an.
»Höflich?« fragte Mara lächelnd und mit diesem gefährlichen Blitzen in den Augen.
»Shuttle der Neuen Republik«, erklang eine zögernde Stimme aus dem Komm. »Hier spricht Captain Grappa von den osarianischen Streitkräften.«
Mara drückte den Knopf, der das Bild des Captains auf den Schirm leitete, und Leia seufzte, als die grüne Haut, der stachelige Kopfkamm und die tapirähnliche Schnauze erschienen. »Na wunderbar«, meinte sie sarkastisch.
»Die Osarianer haben Rodianer angeheuert?« fragte Jaina.
»Nichts hilft besser, die Lage zu beruhigen, als eine Hand voll Söldner«, erwiderte Leia trocken.
»Oh je, oh je«, sagte C-3PO und schlurfte nervös zur Seite.
»Sie werden mit uns kommen«, erklärte Grappa, und seine Facettenaugen glitzerten. »Nach Osa-Prime.«
»Sieht so aus, als wollten die Osarianer zuerst mit dir sprechen«, meinte Mara.
»Sie haben Angst, daß mein Treffen mit Nom Anor dessen Position verbessert und sich positiv auf sein Ansehen bei den Rhommamoolianern und im gesamten Sektor auswirkt«, erklärte Leia. Diese Idee war nicht von der Hand zu weisen, und sie hatte endlos darüber nachgedacht, bevor sie sich entschlossen hatte, trotzdem herzukommen.
»Was immer ihr Grund sein mag, sie nähern sich rasch«, erwiderte Mara. Sowohl sie als auch Jaina sahen Leia fragend an, denn obwohl die ›Jadeschwert‹ Maras Schiff war, hatte Leia den Befehl über diesen Einsatz.
»Prinzessin Leia?« fragte ein offensichtlich beunruhigter C-3PO. Leia setzte sich auf den Stuhl hinter Mara und konzentrierte sich ganz auf den Bildschirm, den Jaina auf normale Vergrößerung zurückgeschaltet hatte. Die vier näher kommenden Schiffe waren nun deutlich zu sehen.
»Hängt sie ab«, erklärte sie entschlossen eine Anweisung, die keine der beiden Pilotinnen zweimal hören mußte. Mara war tatsächlich schon lange darauf aus gewesen, das Shuttle mit seinen mächtigen Doppeltriebwerken und den hoch entwickelten Manövriersystemen einmal einer wirklichen Prüfung zu unterziehen.
Mit strahlendem Lächeln und glitzernden grünen Augen griff Mara nach den Kontrollen, dann zog sie die Hände wieder zurück und legte sie in den Schoß. »Du hast es gehört, Jaina«, sagte sie.
Jaina riß den Mund auf, ebenso wie ihre Mutter. »Meinst du das ernst?« fragte Jaina.
Maras einzige Erwiderung bestand in einer beinahe gelangweilten Miene und einem leisen Gähnen, als wäre diese
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