Das Erbe der Jedi-Ritter 02 - Die schwarze Flut
Droide hatte sich erfolgreich gegen die Räuber zur Wehr gesetzt und einen von ihnen sogar verletzt. Von diesem Tag an hatte Gavin den Kleinen Toughcatch genannt und den Namen schließlich zu Catch verkürzt.
Das Sichtfeld des Simulators füllte sich jetzt mit Sternen. Dann erschien ein Asteroidenfeld, in das Gavin seinen X-Flügler lenkte. Die Maschine unterschied sich gefühlsmäßig kaum von den alten T-65-Jägern, die die Renegaten-Staffel benutzt hatte, als er zum ersten Mal zu den Rebellen stieß, aber das T-65 A3-Modell war erheblich weiter entwickelt als die ursprünglichen Sternjäger dieses Typs. Der A3-X-Flügler war zwar nicht so schnittig wie das neue XJ-Modell, besaß aber verbesserte Schutzschilde und Laser mit größerer Treffsicherheit und Durchschlagskraft. Der mit den Imperialen Restwelten ausgehandelte Frieden brachte es mit sich, dass es nur noch wenige fähige Gegner gab, gegen die man die neuen Jäger hätte testen können – im Einsatz gegen Piraten in den Randregionen der Neuen Republik hatten sich die Maschinen indes als ziemlich tödlich erwiesen.
Gavin warf einen Blick auf seinen Primärmonitor, doch dort sprang ihm kein bedrohliches Ziel ins Auge. Er rief eine zusätzliche Datenerfassung auf, die das Feld der möglichen Ziele beträchtlich erweiterte. »Catch, gib mir alle Lebensformen bis zur Größe von Mynocks auf den Schirm und alles, was sich sprunghaft oder auf einem Kurs bewegt, der von der Norm orbitaler Trümmer abweicht.«
Der Droide zwitscherte bestätigend, doch noch immer zeigte sich nichts auf Gavins Bildschirm. Er runzelte die Stirn. Was soll ich hier sehen? Dass Admiral Kre’fey mir den Zugriff auf diese Simulation gewährt, wenn da draußen überhaupt nichts zu entdecken ist, ergibt keinen Sinn.
Gavin hielt einen Moment inne. Ihm war klar, dass seine Vorstellung von Sinn eine ganz andere sein mochte als die eines bothanischen Admirals. Er und seine Staffel hatten es schon häufig mit bothanischen Manipulationen zu tun gehabt, und in den meisten Fällen war ein Debakel das Ergebnis gewesen. Aber obwohl der Kre’fey-Clan aufgrund gewisser Ereignisse, die vor zwei Jahrzehnten stattgefunden hatten, nicht gut auf die Renegaten zu sprechen war, hatte Gavin den jungen Traest Kre’fey im Allgemeinen als einen bemerkenswert geradlinigen Mann kennen gelernt – und das umso mehr, wenn es um die Renegaten-Staffel ging.
Die Primärkonsole gab ein Piepsen von sich, und auf dem Bugdisplay des X-Flüglers bildete sich um ein fernes Objekt ein eng gefasster Rahmen. Gavin erkannte das Objekt als ein Ziel und warf einen Blick auf dessen Profil und Darstellung auf dem sekundären Monitor. Zunächst hätte man es irrtümlich für einen Asteroiden halten und leicht übersehen können, aber Gavin kam das Gebilde viel zu symmetrisch vor. Es erinnerte ihn stark an ein Samenkorn – ein wenig ausgestülpt in der Mitte, verjüngte es sich an beiden Enden. Das hintere Ende wies einige Einkerbungen auf, in denen die Austrittsdüsen von Triebwerken verborgen sein konnten, während einige weitere Kerben an der Spitze Waffen beherbergen mochten.
Gavin fröstelte, dann stieß er den Steuerknüppel des X-Flüglers nach vorne. »Catch, beginne mit der Aufzeichnung dieses Feindflugs. Ich möchte mir nachher die Wiedergabe ansehen können.« Gavin lenkte die Nase des X-Flüglers auf einen Kurs, der ihn hinter das Samenkorn bringen würde. Er griff nach rechts oben und schnippte gegen den Schalter, der die S-Flächen des Jägers in Angriffsstellung einrasten ließ. Er schaltete die Waffenkontrolle mit einem Zucken des Daumens auf die Laser um und koppelte die vier Geschütze so, dass sie beim geringsten Druck auf den Abzug gemeinsam feuern würden.
Das Samenkorn drehte sich und richtete seine Spitze genau auf seinen Annäherungsvektor aus. Seine Sensoren gaben keinen Hinweis auf geladene Energiewaffen, was ihn indes weniger beunruhigte als das Fehlen irgendeiner Triebwerksanzeige. Wie bewegt sich dieses Ding fort?
Ehe sich ihm jedoch eine Antwort auf diese Frage aufdrängte, trieb Gavin den X-Flügler rasch in eine Kehre nach steuerbord und richtete den Jäger so weit auf, bis sich das Samenkorn genau in seinem Fadenkreuz befand. Er löste einen kurzen Feuerstoß aus und wartete darauf, dass das Samenkorn explodierte. Doch nichts geschah. Als sich das Feuer der Vierlingslaser dem Ziel näherte, verschwanden die Laserblitze in einem unsichtbaren Strudel und lösten sich schließlich in einem grell
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