Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Datenfenster von Statik verdunkelt wurde, einen kurzen Blick auf etwas, das er nicht genau zu bestimmen vermochte. Die nächste Perspektive zeigte zwei Yuuzhan Vong, die auf die rauchenden und Funken sprühenden Überreste einer Holokamera deuteten.
Einer der Krieger pflückte einen flachen, scheibenförmigen Käfer von dem Patronengurt, den er über der Brust trug, und schleuderte ihn der Kamera entgegen, aus deren Blickfeld Anakin die Krieger beobachtete. Anakin, der die Stiche der Rasiermesserkäfer auf Dantooine gespürt hatte, zuckte unwillkürlich zusammen. Doch der Wurf ging fehl und der Käfer flog zu seinem Herrn zurück. Anakin schaltete auf eine dritte Kamera um, aber die Landung der zweiten Kiste versperrte ihm die Sicht auf den Krieger, der gerade zum zweiten Mal seinen Käfer schleuderte.
Daeshara’cor legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. »Es ist Zeit, Anakin.«
Er schaltete den Datenblock ab und wollte ihn gerade in einer Tasche verstauen, als die Frau sich umdrehte und ihn ansah. »Vergiss es. Es gibt keinen Grund, das Ding mitzuschleppen.«
Ihre Feststellung überraschte ihn eine Sekunde. Aber sie hatte Recht. Bei dem, was sie vorhatten, konnte er das Gerät nicht gebrauchen. Es würde sogar eine zusätzliche Belastung für ihn darstellen. Wenn sie die Yuuzhan Vong besiegten, würde er alle Zeit der Welt haben, um wiederzukommen und es zu holen. Und wenn nicht…
Er lächelte, dann schob er den Datenblock doch in die Tasche am linken Bein seines Kampfanzugs. »Die Yuuzhan Vong hassen Maschinen. Es ist zwar kein Lebewesen, aber ich will es ihnen trotzdem nicht überlassen.«
Die Twi’lek setzte nun ihrerseits ein Lächeln auf. »Daran habe ich nicht gedacht. Aber jetzt komm, Anakin, bringen wir ihnen bei, dass ihre Art zu leben falsch ist.«
Anakin stakste hinter Daeshara’cor her und schlüpfte durch eine breite Tür in einen geräumigen Gang. Aus in die Wände eingelassenen Pflanzenkästen quollen purpurne Rankengewächse, während eine Art Efeu mit goldenen Blättern die Decke überwucherte. Daeshara’cor marschierte in der Mitte der Passage, die, weil sie für Ithorianer gebaut wurde, so groß war, dass sie die Twi’lek beinah wie ein Kind aussehen ließ.
Anakin fragte sich einen Moment lang, warum sie sich in der Mitte des Gangs hielt. Schließlich wusste er, dass sie vor den Purpurranken keine Angst hatte. Dann fiel ihm auf, dass er das Gleiche tat. Keiner von uns geht in Deckung. Sich den Yuuzhan Vong offen zu nähern, ergab angesichts ihrer mörderischen Gefährlichkeit keinen Sinn. Aber wenn wir uns heimlich nähern würden, hätten sie schon gewonnen, noch bevor die Schlacht richtig losgeht.
Obwohl ihm bewusst war, wie irrational diese Erklärung klang, schien sie ihm vollkommen richtig zu sein. Als er Daeshara’cor betrachtete, ihre gestrafften Schultern und den geraden Rücken, wurde ihm klar, dass wahre Tapferkeit mehr war als der feste Vorsatz, keine Angst zu zeigen. Man musste den Glauben an die eigene Tapferkeit zulassen und all das dafür tun, was einen in diesem Gefühl bestärken konnte. Man muss sich die Chance geben, wirklich tapfer zu sein.
Sie kamen an das Ende der Passage und kauerten sich hin. Der Gang stellte die Verbindung zu den zahlreichen bewaldeten Plätzen dar, die sich über dem grünen Grund drei Ebenen tief in den Rumpf des Herdenschiffs erstreckten. Die Reptilien hatten sich dort in kleinen Haufen zu je sechs Wesen über die Wege verteilt, die die Plätze säumten. Anakin wusste, dass die Ithorianer beim Bau des Herdenschiffs keine taktischen Erwägungen in Betracht gezogen hatten. Trotzdem bedeutete der Umstand, dass jene Wege häufig die Richtung wechselten und wie Pfade in hügeligem Gelände ständig auf und ab führten, dass die Truppen der Yuuzhan Vong das Gelände im besten Fall kaum zwanzig Meter überblicken konnten. Zudem machte das Blattwerk den freien Ausblick von einem Ende des Herdenschiffs zum anderen praktisch unmöglich. Was für die Jedi jedoch keine Rolle spielte. Denn obwohl sie die Yuuzhan Vong selbst nicht wahrnehmen konnten, waren deren Hilfstruppen durchaus in der Macht präsent. Außerdem standen die Jedi in der fliegenden Stadt ohnehin miteinander in Verbindung. Auch wenn keiner von ihnen in telepathischen Kontakt mit einem anderen Jedi treten konnte, war ihr Gespür dafür, wo sich die anderen gerade aufhielten, sowie ein Komlink, um mit ihnen sprechen zu können, fast so gut wie der direkte mentale
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