Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
noch keiner eine Verbindung zu Caamas hergestellt hat.«
Luke presste die Hände gegeneinander. »Die meisten kapitulieren einfach vor ihren Ängsten und fassen keinen klaren Gedanken mehr. Wir brauchen dringend mehr Gelassenheit.«
»Mit Gelassenheit allein wird es nicht getan sein, Meister. Sie werden auch noch etwas anderes benötigen.« Corran blinzelte träge und sah dann auf. »Sie müssen die übrigen Jedi von mir fern halten.«
Ganners Verblüffung war unverkennbar. »Wir sollen Sie im Stich lassen?«
Corran nickte langsam. »Borsk Fey’lya hat einige Dinge doch bereits unmissverständlich klargestellt. Zum Beispiel, dass ich während meines eigenmächtigen Einsatzes auf Ithor nicht mehr Offizier der Streitkräfte der Neuen Republik war. Er hat außerdem darauf hingewiesen, dass meine Anwesenheit auf dem Planeten gegen die guten Sitten und Gesetze der Ithorianer verstieß. Er hat mir die Mitschuld an der Entweihung von Ithor gegeben, weil ich Shedao Shai dazu aufgefordert habe, mir auf der Oberfläche entgegenzutreten.«
Ganner zog die Stirn kraus. »Ich habe einen Bericht gesehen, dem zufolge Sie hätten wissen müssen, dass ein gefallener Krieger der Yuuzhan Vong immer ein Opfer erfordert. Deshalb hätten Sie, als Sie Shedao Shai dort töteten, den Untergang des Planeten praktisch besiegelt.«
Mara schnaubte angewidert. »Sie meinen die kulturelle Überlieferung der Vong aus dem angeblichen Holotagebuch von Elegos A’Kla? Das er aufgezeichnet haben soll, während er bei den Vong war, obwohl die jedes bisschen Technik in seinem Besitz sofort zerstört hätten?«
Der Jedi-Meister hob eine Hand. »Wir wissen, dass dieses Tagebuch ein Schwindel ist, den sich irgendwer ausgedacht hat, um mit der Veröffentlichung Geld zu verdienen.«
Jacen knurrte. »Und damit auch tatsächlich einen Haufen Geld macht. Das Ding verkauft sich bestens, weil die Bevölkerung Angst hat…«
»… und von morbider Neugier angetrieben wird.« Ganner schüttelte den Kopf. »Kein Zweifel, der Untergang von Ithor ist ein schwerer Schock. Dubrillion, Belkadan, sogar Sernpidal… kaum jemand kannte diese fernen Welten. Aber Ithor war den meisten genauso vertraut wie Coruscant.«
Corran seufzte. »Und jetzt ist Ithor die Schwesterwelt von Alderaan.«
»Was uns zu Onkel Lukes erstem Einwand zurückbringt, dass die Leute vor ihren Ängsten kapitulieren. Wir dürfen das nicht. Aber wenn wir Sie im Stich lassen, Corran, tun die Jedi damit auch nichts anderes.«
Dem corellianischen Jedi gelang ein schwaches Lächeln. »Vielen Dank, Jacen, aber es geht hier eigentlich nicht darum, den Ängsten von anderen nachzugeben, sondern um die Frage, ob wir uns von diesen Ängsten unterkriegen lassen. Sie müssen mich ausschließen, Meister. Borsk Fey’lya versucht nur, eine Katastrophe abzuwenden. Und das kann er nur, wenn er jemand anders die Schuld zuweist. Zurzeit benutzt er die Erinnerung an Carida und Alderaan für seine Zwecke und gibt den Jedi die ganze Schuld. Sie müssen dafür sorgen, dass er damit nur mich trifft.«
Luke schüttelte unnachgiebig den Kopf. »Die Jedi werden Sie keinen politischen Winkelzügen opfern.«
»Luke.« Mara beugte sich zu ihrem Mann vor und legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Ich liebe dich sehr, aber diesen Kampf können wir nicht gewinnen.«
»Doch, das können wir, Mara.«
»Na gut, vielleicht können wir gewinnen, aber die Anstrengung, die der Sieg uns kosten würde, könnte unsere Fähigkeit schmälern, der Bevölkerung zu helfen.« Sie seufzte. »Und wenn wir uns auf den öffentlichen Meinungsstreit einlassen, anstatt weiter gegen die Yuuzhan Vong zu kämpfen, werden wir eine furchtbare Niederlage erleiden. Borsk Fey’lya hat uns einen Weg aus dieser Misere gewiesen, der darin besteht, dass Corran die Schuld für den Verlust von Ithor auf sich nimmt. Dazu bedarf es lediglich einer öffentlichen Stellungnahme von dir, in der du sagst, dass Corran gegen deinen Rat oder deine Einwilligung gehandelt hat.«
Lukes Miene verschloss sich. »Das ist nicht wahr.«
Corran ließ ein neuerliches Seufzen hören. »Aus einem ganz bestimmten Blickwinkel ist es das durchaus. Sie hatten doch die ganze Zeit Vorbehalte gegen diesen Zweikampf. Sie haben sich darum gesorgt, was dieser Kampf aus mir machen könnte. Sie haben mich sogar einige Male darauf hingewiesen, dass die Jedi eigentlich keine Kämpfer sind.«
»Corran, ich war während des Zweikampfs Ihr Sekundant.«
»Sie haben sich entschlossen, mir
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