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Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stackpole
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das Sichtfenster fiel, Streifen über ihre rechte Gesichtshälfte gleiten ließ. »Ich bin ein bisschen überrascht, dass dich das alles so plötzlich überkommen hat. Oder besser, dass es nicht schon viel früher passiert ist.«
    Er zog die Stirn kraus. »Was soll das heißen?«
    »Du hast schon immer weit über deinen Horizont hinausgeblickt, Jacen. Du fragst dich immer, ob das, was du hast, wirklich alles ist, was du haben könntest. Bei dir geht es nicht um die Frage, ob der Becher halb voll oder halb leer ist, sondern darum, ob es überhaupt der richtige Becher und ob die Flüssigkeit darin die dazu passende ist.« Sie zuckte die Achseln. »Weil du klug und begabt bist, kannst du die meisten Schwierigkeiten leicht aus dem Weg räumen und dir dabei auch noch Gedanken über weltbewegende Fragen machen. Aber im Grunde gehst du über die meisten wirklichen Probleme hinweg, ohne groß darüber nachzudenken.«
    »Das ist nicht wahr.«
    »Und ob das wahr ist. Auf Belkadan bist du losgezogen, um Sklaven zu befreien, ohne auch nur einen ernsthaften Gedanken an deine eigene Sicherheit zu verschwenden. Und weshalb? Weil es dort um etwas Weltbewegendes ging, ganz gleich, ob dir die Macht damals einen Blick in die Zukunft gewährt hat oder nicht. Und sogar nachdem alles den Bach runter gegangen war, hast du dich nicht um deine Verletzungen gesorgt, sondern nur darum, weshalb dich deine Vision in die Irre geführt hatte.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das siehst du alles ganz falsch.«
    »Jacen, ich bin deine Schwester. Ich kenne dich.« Sie lehnte sich zurück und stützte sich auf ihre Arme. »Selbst wenn es darum geht, dass du ein Jedi bist, hältst du noch nach mehr Ausschau. Zuerst hast du dich aufgeführt, als wären die Begriffe Jedi und Held Synonyme. Was nicht der Fall ist. Es geht all den Leuten, die hier sind, gar nicht darum, Helden zu sein. Sie sind nur hier, um ihren Job zu machen.«
    Jacen stand auf und ging mit großen Schritten zum Sichtfenster. »Das weiß ich und das respektiere ich.«
    »Aber du bist immer noch auf mehr aus. Du bist dir nicht sicher, ob das, was du über deine Existenz als Jedi gelernt hast, auch das ist, was du über deine Existenz als Jedi hättest lernen sollen. Du suchst nach einer Möglichkeit, der beste aller Jedi zu werden.«
    »Oh, stellst du denn niemals infrage, was man uns beigebracht hat? Willst du etwa nicht darüber hinauswachsen?«
    »Worüber hinauswachsen, Jacen?«
    Ihre Frage schreckte ihn auf. »Äh, hm, ich schätze, das weiß ich nicht.«
    »Also suchst du nach etwas, das möglicherweise gar nicht existiert.« Jaina zog die Beine an und stand auf. »Sieh mal, ich nehme jeden Job, wie er gerade kommt. Und jetzt bin ich eben eine Pilotin mit Jedi-Fähigkeiten. Ich will als Pilotin so gut sein, wie ich kann. Und wenn ich das schaffe – falls ich es überhaupt schaffe –, kann ich mich auf die nächste Sache konzentrieren.«
    »Das ist ja das Problem, Jaina. Ich habe gegenwärtig keinen Job. Deshalb will ich höher hinaus.«
    »Falsch, Jacen.« Sie streckte die Hand aus und versetzte ihm einen spielerischen Klaps auf den Hinterkopf. »Du hast doch einen Job. Du bist ein Jedi. Außerdem wartet ein Einsatz auf dich.«
    »Ich weiß. Ich bin ja auch bereit dazu und habe an den Übungen teilgenommen. Ich habe alles über Garqi gelernt. Ich bin fest entschlossen.«
    »Als du kleiner warst, war es schon genauso, Jacen. Du bist auf deine Aufgabe vorbereitet, hast sie aber noch lange nicht erledigt. Trotzdem denkst du schon an die nächste große Nummer, während dich die Kleinigkeit, die unmittelbar vor dir liegt, zu verschlingen droht. Die Yuuzhan Vong sind nicht eines jener kleinen Abenteuer, die wir im Lauf der Zeit erlebt haben. Der Kampf gegen sie ist eine verdammt ernste Angelegenheit. Und wenn du das nicht wahrhaben willst, wirst du nicht heil aus der Sache herauskommen.«
    Jacen drehte sich um und sah sie einen Augenblick lang an. Die Entschlossenheit in ihrem Gesicht und ihrer Stimme überzeugte ihn von der Unumstößlichkeit ihrer Sichtweise. Was heißt, dass ich noch über eine Menge Dinge nachdenken muss. »Und du meinst, dass mir meine bevorstehenden Erlebnisse auf Garqi helfen werden, ein besserer Jedi zu werden?«
    »Sie könnten dir immerhin helfen, dich selbst zu verbessern. Du wirst diese Erkundungsmission mit Corran und Ganner durchführen, zwei sehr unterschiedlichen Jedi, und du kannst viel von ihnen lernen – was zu tun und was besser zu unterlassen ist.

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