Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
finden Sie heraus, weshalb sie diesen Ort vernichtet haben. Jene, die hier gefallen sind, verlangen dies von Ihnen. Enttäuschen Sie sie nicht. Und mich auch nicht.«
»Wie Sie befehlen, Meister.«
Shedao Shai kehrte Lian den Rücken zu und wartete, bis die Schritte seines Adjutanten verklungen waren, ehe er sich wieder umdrehte, um seinen stummen goldenen Schatten zu betrachten. »Und was hältst du von dieser Zerstörung, Elegos?«
Das Achselzucken des Caamasi ließ dessen ganzen Körper erschauern. »Dies war einmal ein Garten. Ohne jeden militärischen Wert. Sie wurden hierher verfolgt und haben hier Stellung bezogen. Die Verwüstung ist nur ein Kollateralschaden.«
Der Yuuzhan Vong ließ ein leises Kichern aus seiner Kehle aufsteigen. »Glaubst du, du könntest mich so leicht an der Nase herumführen?«
»Glauben Sie denn, ich wollte Sie an der Nase herumführen?« Elegos dunkle Augen blieben weit geöffnet und unschuldig. »Wenn Deign Lian sich trotz all der Zeit, die er unterdessen hier verbracht hat, nicht vorstellen kann, weshalb hier alles verbrannt wurde, wie soll ich dann nach gerade mal einer Stunde Bescheid wissen?«
Shedao Shai drang tiefer in die verbrannte Schneise ein und bedeutete Elegos mit einem Wink der rechten Hand, sich zu ihm zu gesellen. Nachdem der Fremde ihn eingeholt hatte, warf er ihm einen flüchtigen Blick zu. »Wie erträgst du es, ständig in ihrer Nähe zu sein, Elegos? Du bist nachdenklich und friedfertig. Und sie sind nichts davon. Das sehe ich hier. Und ich habe es auf eurer Welt Bimmiel gesehen. Wie hältst du es aus, von derart ehrlosen Geschöpfen umgeben zu sein.?«
Elegos runzelte die Stirn. »Worin besteht denn ihre Ehrlosigkeit? Die Neue Republik hat für die Rettung der hierher entsandten Streitkräfte viel aufs Spiel gesetzt. Das ist sehr ehrenhaft.«
»Ja, vielleicht ist es das. Aber es verblasst im Vergleich mit all den anderen Dingen.« Sheado Shai zwang seine Hände, sich zu öffnen, und spreizte sie. »Wie du schon sagtest, dieser Ort besitzt keinen militärischen Wert, trotzdem haben sie ihn zerstört. Warum? Und dann diese Mission, von der du sprichst. Dabei haben sie Leichen benutzt und wie Abfall in einem Raumschiff verstaut.«
»Selbst Sie glauben, dass der Körper nur ein Gefäß ist, Kommandant Shedao Shai. Wenigstens habe ich das so von Ihnen gelernt.«
Shedao Shai drehte sich um und stieß mit einem Finger nach Elegos. »Ja, aber ein heiliges Gefäß. Eines, das respektiert und in Ehren gehalten werden sollte. Wir haben gewisse Gebräuche, Rituale, die den Respekt vor der Bedeutung unserer Vorfahren ausdrücken. Ich habe die Auswirkungen dieser Rituale mit dir geteilt. Hier…«
Der Yuuzhan-Vong-Führer bemerkte, dass seine Hand und der ausgestreckte Finger zitterten, als ihn eine Welle des Zorns überrollte. »Hier wurden Tote, wo sie gerade lagen, einfach verbrannt. Ihre Glieder wurden nicht ausgestreckt. Kameraden wurden nicht nebeneinander gelegt. Sie wurden behandelt wie Unrat. Und nicht nur unsere Toten. Das könnte ich ja noch verstehen. Aber die eigenen Toten…?«
»Die Behandlung der toten Yuuzhan Vong können Sie ihrer Unkenntnis zuschreiben.« Elegos ging neben einem verkohlten Skelett in die Hocke. »Bei ihren eigenen Leuten war es vielleicht die Eile. Auch wir ehren unsere Toten. Wenn es möglich ist. Da sich Ihre Streitmacht sammelte, war es sicher nicht möglich.«
»So könnte es gewesen sein. Ich habe viel von dir gelernt. Aber jetzt muss ich noch etwas lernen.«
Elegos blickte auf. Das Sonnenlicht funkelte weiß in seinem goldenen Fell. »Ich glaube nicht, dass ich Ihnen noch mehr sagen kann, Kommandant Shai.«
»Oh doch, das kannst du.« Der Yuuzhan Vong presste die Fäuste gegeneinander. »Als ein Jeedai mit Namen Silberklinge erwähnt wurde, bist du kaum merklich zusammengezuckt. Und als ich von Bimmiel sprach, hast du abermals Anzeichen des Wiedererkennens gezeigt. Ich muss wohl davon ausgehen, dass du diesen Jeedai Silberklinge kennst.«
»Ich habe nie geleugnet, Jedi zu kennen.«
»Aber Silberklinge kennst du offenbar sehr gut.«
Der Caamasi nickte und stand langsam auf. »Sein Name ist Corran Horn.«
»Korun Horn.« Shedao Shai ließ sich die Worte auf der Zunge zergehen. Er verband den Laut mit dem Geschmack des Jeedai- Blutes, das er auf Bimmiel gekostet hatte. »Du hast mir nicht gesagt, dass er meinen Verwandten auf Bimmiel getötet hat.«
»Sie haben mich nicht gefragt.«
»Wenn du es darauf anlegst, so
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