Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
veränderte Lebewesen eingeführt haben, die den Lebenszyklus auf dieser Welt für immer zerstören und den Planeten sterilisieren könnten. Wenn Sie dem die Gerüchte hinzufügen, nach denen die Machtkräfte der Jedi gegen die Yuuzhan Vong so gut wie nichts auszurichten vermögen, werden Sie erkennen, weshalb niemand mehr bereit ist, den Jedi zu vertrauen. Wenn wir sie als Vorauskommando einsetzen, machen wir uns nur zum Narren, und das Vertrauen in uns wird ebenfalls ins Wanken geraten. Wir werden nur eine Panik auslösen.«
In Leias Kopf bohrte sich ein heftiger Schmerz von einer Schläfe zur anderen. Sie kannte die mannigfaltigen Berichte der Studenten sowie der Überlebenden von Dantooine und auch die Befragungen einiger Jedi hinsichtlich ihrer Handlungsweise gegenüber den Yuuzhan Vong. Doch obwohl sie eine vollständige Nachrichtensperre über den Stand der Dinge bis zu einem besseren Verständnis der Ereignisse bevorzugt hätte, stellte die Gewährleistung größtmöglicher Ahnungslosigkeit unter den Bürgern ein weit gravierenderes Problem dar. Da undichte Stellen praktisch nicht zu vermeiden waren, würden offizielle Dementis das Vertrauen in die gegenwärtige Regierung lediglich untergraben und erst recht eine Panik auslösen. Eine informierte Öffentlichkeit jedoch bedeutete, dass die Bürger ihre Meinungen zu Themen wie den Jedi äußern konnten. Und Politiker wie Fey’lya taten natürlich ihr Bestes, sich innerhalb der Grenzen zu bewegen, die ihnen vom Willen des Volkes gesetzt wurden.
Sie nahm wieder Platz. »Wenn wir es ablehnen, die Jedi einzusetzen, verzichten wir auf eine unschätzbare Hilfe. Die Jedi, die wir da draußen haben, sind weit gereiste Leute, die auf ebenso diskrete wie flexible Weise schon so manche Krise bewältigt haben. Sie sind die perfekten Kräfte für Einsätze auf Planeten wie Garqi oder Dubrillion. Aber was noch wichtiger ist, ich glaube nicht, dass ich Luke davon abhalten kann, die Jedi einzusetzen und helfen zu lassen. Und das wissen Sie.«
»Oh, ja, das weiß ich, Leia. Und ob ich das weiß.« Fey’lyas Lippen teilten sich zu einem wilden Grinsen. »Ich fürchte nur, dass wir nicht für ihren Schutz sorgen können. Sie werden also ohne unsere Rückendeckung auskommen müssen.«
Wedge wölbte eine Braue. »Wollen Sie damit sagen, dass wir, wenn wir einen Notruf von einem Jedi hinter den Yuuzhan-Vong-Linien auffangen, nichts unternehmen dürfen?«
»Es sei denn, es steht eine wesentliche Strategie oder ein Operationsziel auf dem Spiel. Ich sehe übrigens nicht, wie Sie überhaupt etwas unternehmen könnten, General.«
Traest sah Wedge an. »Das heißt dann wohl, dass wir unsere eigenen Operationen durchführen und unser eigenes Personal einsetzen müssen.«
»Wir haben keine andere Wahl.«
Leia schloss einen Moment lang die Augen, dann seufzte sie. »Wenn wir die Jedi nicht einsetzen dürfen, ist vermutlich auch meine Reise nach Bastion gestrichen?«
Fey’lyas Lächeln wurde noch breiter. »Oh nein, ganz und gar nicht. Wenn Sie losziehen und Pellaeon dazu überreden wollen, so viel von seiner Feuerkraft und seinen Leuten wie möglich für die Bekämpfung der Yuuzhan Vong abzustellen, haben Sie meinen Beifall. Ich wünsche Ihnen eine kurze und glückliche Mission, Leia. Das ist mein Ernst.«
Leia warf Elegos einen raschen Blick zu, und sie nickten einander zu. Die beiden hatten während ihrer zahlreichen Diskussionen über die Idee, die Imperialen Restwelten um Beistand zu bitten, eine Reihe unterschiedlicher Szenarien durchgespielt. Und ganz gleich, welches sie einer kritischen Prüfung unterzogen, es wirkte sich jedes Mal zu einem politischen Vorteil für Borsk Fey’lya aus. Wenn es Leia gelang, die Restwelten zur Unterstützung der Neuen Republik zu bewegen, konnte er sie leicht der Kollaboration mit reaktionären Elementen bezichtigen, während Borsk selbst sich als der Erbe der Traditionen der Rebellion darzustellen vermochte. Weigerten sich die Restwelten jedoch, würden die Imperialen öffentlich verleumdet werden, und Leia mit ihnen, da sie in einer jämmerlichen Fehleinschätzung geglaubt hatte, sich mit ihnen einlassen zu können. Alle übrigen Möglichkeiten dazwischen führten stets zum selben Ergebnis: Sie würde offen mit dem Feind zusammenarbeiten.
»Ich bin sehr froh über Ihr Einverständnis, Borsk. Senator A’Kla und ich brechen in zwei Tagen nach Bastion auf.«
»Senator A’Kla?« Fey’lya schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, der Senator
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