Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
wäre. Miko Reglia ist tatsächlich im Kampf gegen die Yuuzhan Vong gefallen. Und warum? Weil sie die Yuuzhan Vong angegriffen haben, ohne zu wissen, wer oder was sie sind.«
Kyp knurrte: »Aber Corran hat von meinen Erfahrungen und seiner eigenen Erkundung der Yuuzhan Vong profitiert. Und er ist dem Tod viel näher gewesen als ich.«
Corran nickte. »Ja. Die Gefahr auf Bimmiel war sehr fokussiert, trotzdem bin ich dort fast draufgegangen. Sobald wir genug wissen, um gut vorbereitete Einsätze durchführen zu können, werden unsere Erfolgschancen beträchtlich steigen. Sie werden jedenfalls besser stehen als bei einer Serie planloser Versuche, die Yuuzhan Vong anzugreifen und endgültig zu schlagen.«
Luke streckte eine Hand aus. »Wir sollten uns erst mal ein wenig beruhigen. Wir wollen doch nicht, dass unsere Emotionen hochkochen oder dass die Dinge hier aus dem Ruder laufen. Ob wir nun eine offensive oder defensive Haltung einnehmen, wir können doch alle erkennen, dass es klug ist, sich den Yuuzhan Vong erst dann zu stellen, wenn die Gefahr sich klar zu erkennen gibt, nicht wahr? Wie Corran bereits sagte: Wenn wir erst mal den Brennpunkt erkennen, können wir unsere Fähigkeiten planvoll einsetzen, um mit der Gefahr so gut wie möglich fertig zu werden. Einverstanden?«
Die meisten Jedi nickten beifällig, sogar Kyp, worauf Luke sich ein wenig besser fühlte. Er ist vielleicht nicht mit dem Weg einverstanden, den wir einschlagen, aber er räumt immerhin ein, dass seine Methode gewisse Einschränkungen mit sich bringt. Und das ist ein Sieg, den ich mit Freude annehme. Die Einzige, die offensichtlich noch zögerte, war Daeshara’cor, aber auch sie hatte sich in der Vergangenheit stets als vernünftig erwiesen.
Der Jedi-Meister lächelte nachdenklich. »Ich habe allerdings auch eine schlechte Nachricht. Wir müssen unseren Anstrengungen leider ein paar Einschränkungen auferlegen. Ich habe gestern von meiner Schwester erfahren, dass die Neue Republik keinerlei Aktionen der Jedi im Invasionskorridor billigen oder unterstützen wird.«
»Was?« Kyps Überraschung explodierte wie eine Supernova. »Das ist der reine Wahnsinn. Wir sind ihre einzige Hoffnung, und die wollen nicht, dass wir mit ihnen zusammenarbeiten?«
Octa Ramis, eine junge Frau mit stämmiger Statur, die von einem Planeten mit hoher Schwerkraft kam, schüttelte den Kopf. »Dieses Verhalten ergibt doch keinen Sinn. Aber wenn die Regierung wirklich so denkt, ist es vielleicht gar nicht so übel, nichts mehr mit ihr zu tun haben zu müssen.«
Ganner setzte eine finstere Miene auf. »Wir müssen sie dazu bringen, ihre Meinung zu ändern. Die Regierung muss zur Vernunft kommen.«
Luke tat diese Bemerkung mit einem Wink ab. »Ich bin eigentlich ganz froh über diese Entscheidung.«
»Weshalb, Meister?«
Luke seufzte. »Octa war mit ihrem Einwurf nah dran. Keine Billigung, keine Unterstützung, also auch keine Rechenschaftspflicht gegenüber den Politikern. Wir werden die Freiheit genießen, uns bei der Lösung von Problemen auf unser eigenes Urteil verlassen zu können.«
Ganner strich mit der Hand über seinen Spitzbart. »Aber wir verlieren dadurch Mittel, die uns bei der Problemlösung helfen könnten.«
»Dann müssen Sie sich eben was einfallen lassen.«
Daeshara’cor schüttelte den Kopf. »Wie können die uns nur so im Stich lassen? Nach allem, was wir für sie getan haben.«
»Es ist besser so.« Luke breitete die Arme aus. »Wir sind vielleicht hundert. Hundert Jedi. Wenn sich die Neue Republik auf uns verließe, würde uns die Regierung in die Schlacht schicken und erwarten, dass wir die Kastanien allein aus dem Feuer holen. Das war schon häufig so, häufiger, als ich mir ins Gedächtnis rufen möchte.«
Er senkte die Hände auf den Bühnenrand. »Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Unsere Ausbeute war in jüngster Zeit nicht besonders Ehrfurcht gebietend. Nehmen Sie nur den Ärger auf Rhommamool oder den Verlust von Dantooine. Wie Leia schon ganz richtig bemerkt hat, können die Politiker die Jedi unmöglich unterstützen. Das heißt jedoch nicht, dass wir da draußen ganz auf uns allein gestellt sein werden. Das Militär wird uns nicht offen beistehen können, doch man bringt uns dort große Sympathien entgegen.«
Kyp schnaubte verächtlich. »Was für eine Überraschung. Kämpfer, die Kämpfer mögen.«
Luke schüttelte den Kopf. »Die militärische Führung weiß, was wirklich los ist. Wenn wir uns da draußen um die zivilen
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