Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
versinken.« Elegos reckte das Kinn und bot seinen schlanken Hals dar. »Ich könnte Sie aufklären und meinerseits von Ihnen lernen.«
Shedao lächelte und erhaschte einen Blick auf sein verzerrtes Gesicht in dem Transparistahlzylinder. »Hast du eine Ahnung, worum du bittest, was du da vorschlägst?«
»In Ihren Augen anscheinend nicht.«
Der Yuuzhan Vong streckte die rechte Hand nach Elegos aus. Sofort glitt der Tsaitsi in seine Hand und erstarrte zu einer scharfen Klinge, die ebenso lang war wie Shedaos Unterarm. »Du weißt, ich könnte dich nach Belieben töten. Ich würde mit Lob überhäuft, wenn ich dich erschlage, da du mit Abscheulichkeiten umgehst. Manche von uns glauben, dass es für deine Art keine Erlösung gibt.«
Elegos neigte den Kopf. »Ich lerne bereits. Und, ja, ich weiß, dass ich mein Leben vielleicht verwirkt habe, als ich hierher kam. Aber das hat mich nicht davon abgehalten.«
»Sich einer Mission zu verschreiben, ohne an die Selbsterhaltung zu denken… das verstehe ich. Das respektiere ich.« Shedao drehte den Kommandostab in seiner Hand, ließ ihn zurückschnellen, sodass er gegen seinen Unterarm klatschte. Der Tsaisi bog sich und ringelte sich um den Vonduun-Armschutz. »Aber was du mich lehren willst, wird sicher keine für mich nützliche taktische Information beinhalten.«
»Ich bin kein Taktiker, und ich bin auch nicht in deren Beratungen eingeweiht.« Elegos beobachtete sein Gegenüber genau. »Was ich von Ihnen erfahren könnte, wäre also ebenso nutzlos.«
»Ist Wissen immer nutzlos?«
»Nein, aber auch darin stimmen wir überein.«
Shedao Shai nickte bedächtig. »Ich werde dich in meine Obhut nehmen. Ich werde dich unterrichten und von dir lernen. Wir werden einander verstehen.«
»Und einen neuen Weg finden, um unsere Völker zusammenzuführen?«
»Vielleicht. Ob das möglich ist, wirst du sehen, sobald du uns etwas besser kennst.«
Elegos verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Ich bin bereit zu lernen.«
»Gut.« Shedao Shai nickte. »Dein Unterricht beginnt sofort. Kommt mit. Ich werde dich mit der Umarmung des Schmerzes bekannt machen.«
10
Corran Horn hob den Blick von seinem Datenblock. »Ich bin mit der Checkliste durch. Ich denke, wir sind startbereit.«
Admiral Kre’fey nickte langsam und begleitete Corran durch den Zentralhangar der Ralroost, der von sämtlichen Sternjägern geräumt worden war, sodass jetzt nur noch ein altersschwacher Frachter dort stand. »Meine Ingenieure haben mir versichert, dass die Lost Hope noch dazu in der Lage sein wird, das Schiff zu verlassen. Aber wie lange sie durchhält, wollten sie mir nicht sagen.«
»Ich verstehe, Admiral, aber wir waren uns alle darüber im Klaren, dass wir uns von Anfang an auf ein Glücksspiel einlassen.« Corran seufzte und ließ den Datenblock in eine Beintasche seiner Fliegerkombination gleiten. »Wenn es klappt, großartig. Wenn nicht, müssen Sie dafür sorgen, dass andere aus unseren Fehlern lernen.«
»Natürlich.«
Die Frage, wie man eine Gruppe Kundschafter am besten auf einen feindlichen Planeten schmuggelte, beschäftigte die Strategen des Militärs schon eine Ewigkeit. Häufig versuchten sich Raumschiffe als Weltraumschrott zu tarnen; sie sausten wie ein Meteorit auf einen Planeten hinab, um anschließend mit aktivierten Triebwerken abzudrehen, sobald sie zu nahe am Boden flogen, um noch aufgespürt werden zu können. Obwohl das Ausbleiben eines Einschlags den Feind voraussichtlich vermuten ließ, dass irgendwas nicht in Ordnung war, konnten die Kundschafter, bis ihre Verfolger herausgefunden hatten, wohin sie verschwunden waren, das entsprechende Gebiet längst weit hinter sich gelassen haben und sicher gelandet sein.
Da die Neue Republik keine Gewissheit hinsichtlich der technischen Möglichkeiten ihrer Feinde besaß, gestaltete sich alles noch ein wenig komplizierter. Der Umstand, dass die Yuuzhan Vong auf Biotechnologie basierende Instrumente einsetzten, ließ allerdings beträchtliche Einschränkungen auf diesem Feld vermuten. Aber ohne genaue Kenntnisse war es eben ganz unmöglich, einen sicheren Plan zu schmieden, wie sie sich unbemerkt einschleichen konnten. Da die Möglichkeit der unsichtbaren Infiltration also nicht zu Gebote stand, entschied sich die Neue Republik schließlich für das andere Extrem: Die Yuuzhan Vong sollten ohne jeden Zweifel mitbekommen, dass ihr Sicherheitskordon durchbrochen worden war.
Corran ging an Bord der Lost Hope und zog die Rampe
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