Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Yuuzhan-Vong-Krieger stürzte sich auf Ganner und ließ mit furchtbarer Gewalt den Amphistab auf ihn herabsausen. Doch Ganner wehrte den Hieb über dem Kopf ab und schmetterte die linke Hand gegen die Gesichtsmaske des Kriegers. Er traf den Rand mit der Handkante, und der Krieger taumelte in einer Drehbewegung zurück. Ganner lachte laut und eine Hand voll Menschen fiel mit einem johlenden Spottgesang in sein Gelächter ein.
Die Noghri stürmten unterdessen durch die Reihen der Yuuzhan-Vong-Sklaven wie Rancoren durch eine Gruppe Jawas. Die Bewegungen ihrer Fäuste und Füße verschwammen, als sie zuschlugen, Knochen brachen und ihre reptilischen Gegner in die Knie zwangen. Jacen hatte die Noghri bereits früher kämpfen sehen, er war sogar schon im Training gegen ein paar von ihnen angetreten, aber er hatte sie noch nie zuvor ohne die geringste Zurückhaltung angreifen sehen. In diesem Moment waren sie nichts als Killer, und die Leichtigkeit und Ökonomie ihrer Bewegungen standen im Widerspruch zu ihrer mörderischen Kraft.
Da ging ein Trio Reptilienwesen auf Jacen los. Er parierte den Hieb eines Stabs und trieb seine grüne Klinge in die Brust des Reptils. Zwei Blasterschüsse der Scharfschützen brannten sich rot glühend durch den Körper des zweiten Reptilienwesens. Jacen stieß die von seiner Klinge durchbohrte Kreatur von sich und brachte dadurch das dritte Reptil zu Fall, das direkt vor seine Füße stürzte. Er schmetterte den Griff seines Lichtschwerts gegen den Schädel des Gegners und setzte ihn so endgültig außer Gefecht.
Der gegen Ganner kämpfende Yuuzhan-Vong-Krieger war inzwischen wieder auf die Beine gekommen und rückte seine Gesichtsmaske zurecht. Dann wirbelte er seinen Amphistab im Kreis herum und setzte mit großer Schnelligkeit zu einem Angriff an. Ganner wehrte mehrere Hiebe ab oder zog sich rechtzeitig zurück, doch dann streifte ihn ein Schlag, der eine rote Furche in seinem linken Oberschenkel öffnete. Ganner knurrte, während der Krieger gellend jubelte und den Druck seines Angriffs noch verstärkte.
Ganner wich hinkend zurück, und sein verletztes Bein knickte ein. Jacen sah, wie er zu Boden und in die Hocke ging und, als der Krieger sich auf ihn stürzte, mit seinem Lichtschwert einen schwachen Versuch zur Gegenwehr unternahm. Der Yuuzhan-Vong schwang mit beiden Händen seinen Amphistab über dem Kopf, um Ganners Schädel mit einem Schlag zu zertrümmern.
Da knisterten Blasterschüsse durch die Luft, doch keiner traf den Yuuzhan-Vong-Krieger. Jacen warf einen Blick auf den Lukendeckel. Dann griff er in die Macht hinaus, um ihn durch die Luft zu schleudern und Ganner damit zu schützen. Doch dazu blieb nicht genug Zeit. Jacen hoffte daher, dass der Krieger von einem Schuss erwischt werden oder dass es Corran gelingen würde, ein Bild in seinem Kopf entstehen zu lassen, das Ganner retten könnte. Aber nichts geschah…
… denn Ganner hatte sich längst selbst gerettet.
Der Yuuzhan-Vong-Krieger trat in seinem ungestümen und überstürzten Vormarsch in den Schacht, aus dem Ganner kurz zuvor aufgetaucht war. Sein rechtes Bein sank bis zum Oberschenkel ein. Jacen konnte über den halben Platz hören, wie der Knochen brach. Der Oberkörper des Kriegers krachte hilflos auf den Boden. Helm und Gesichtsmaske prallten gegen den Ferrobeton, und schließlich spaltete Ganners Rückhandschlag ihm den Schädel.
Einer der übrigen Yuuzhan-Vong-Krieger kreischte laut und zerriss damit das momentane Schweigen, das auf den Tod des ersten Kriegers gefolgt war. Sofort löste sich das Knäuel aus gegeneinander kämpfenden Menschen und Reptilien. Beide Gruppen fanden rasch und säuberlich voneinander geschieden wieder zusammen und rüsteten sich mit den Waffen der Gefallenen aus.
Dann kreischten die Yuuzhan-Vong-Krieger ein weiteres Kommando.
Die menschlichen Sklaven wandten sich knurrend um und preschten auf die Angehörigen des Widerstands zu. Groll brannte in ihren Augen und trat an die Stelle jeder Spur von Menschlichkeit, die dort einmal gewesen sein mochte.
18
Bevor Luke auf den Ruf seines Komlinks reagierte, erhob er sich aus dem Sessel im Büro der Direktorin der Universitätsbibliothek von Garos, in dem er Platz genommen hatte, und trat in den Vorraum hinaus. Er überließ es Mara und Mirax, sich mit den Fragen der Direktorin herumzuschlagen. Die Direktorin war eine Bürokratin, die offenbar gesteigerten Wert darauf legte, alles, was sie unternahm, mit ausführlichen Erklärungen
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