Das Erbe der Jedi-Ritter 03 - Das Verderben
Lebensgefahr bringen?«
Mara nickte, doch Luke war anderer Meinung. »Ich kann nichts Derartiges bei ihr spüren.«
»Luke, sie ist auf der Suche nach Superwaffen.«
»Ich weiß, aber ich glaube nicht, dass sie sich wirklich Gedanken über deren Wirkungsweise gemacht hat. Wir kennen alle die Geschichte von Alderaan. Wir wissen, was auf Carida geschehen ist. Wir erinnern uns an das Krytos-Virus. Trotzdem ist es irgendwie sehr schwer, sich eine Vorstellung davon zu machen, dass dabei Milliarden gestorben sind. Man fühlt sich furchtbar, am Boden zerstört, wenn ein Mensch stirbt. Aber kann man dieses Gefühl mit einer Milliarde multiplizieren, wenn ein ganzer Planet zerstört wird?«
»Besonders dann, wenn es ein Planet voller Feinde war?« Mara zuckte die Achseln.
»Ungeachtet dessen, was sie bisher getan hat, Mara, hat sie sich noch nicht auf die Dunkle Seite verirrt. Sie war nie wirklich böse.« Er seufzte. »Wenn wir wüssten, was sie antreibt, könnten wir ihr vielleicht helfen.«
»Ein großes Wenn.« Lukes Frau nickte langsam. »Ich finde, Mirax’ Plan hat was. Machen wir es so.«
Luke lächelte und kehrte in das Büro der Direktorin zurück. »Verzeihen Sie, aber uns ist etwas Dringendes dazwischengekommen. Ich benötige Ihre Hilfe.«
Die Frau lächelte. »Ich helfe gerne, wo immer ich kann.«
»Schön, vielen Dank. Dann bleiben Sie bitte von Ihrem Terminal weg.« Luke warf R2-D2 einen Blick zu. »Beschaff dir alles über die Geschichte des Projekts Palpatines Auge und pack das auf eine Datenkarte mit möglichst unverständlichem technischem Zeug. Wir statten unsere Falle mit einem Köder aus. Und wir können uns nur einen wirklich unwiderstehlichen Köder leisten.«
Anakin verlagerte unbehaglich sein Gewicht. Die erste Ahnung, wie ernst es Daeshara’cor mit ihrer Suche war, hatte ihn überkommen, als sie ihn in dem Moment umzubringen gedroht hatte, da sie bemerkte, dass er in die Macht hinausgreifen wollte. Jetzt saß sie da, hatte zwei Lichtschwerter im Schoß und hielt ein Komlink in der Hand.
Sie schaltete das Komlink ab und sah zu ihm hin. »Du hast es gehört. Du gegen die Informationen. Dir wird nichts passieren.«
Er kniete in einer Ecke einer schmutzigen, unmöblierten Wohnung. Seine Hände waren auf dem Rücken und an seine Knöchel gefesselt. Anakin seufzte. »Wollen Sie damit sagen, dass mir nicht mehr passiert, als mir bereits passiert ist?«
»Daran lässt sich nichts ändern. Ich kann dich unmöglich losbinden.«
»Das habe ich nicht gemeint, Daeshara’cor.« Er zuckte, so gut er konnte, mit den Schultern. »Ich habe Sie immer dafür bewundert, wie hart Sie gearbeitet haben. Warum tun Sie das hier?«
Sie seufzte. »Du würdest es nicht verstehen.«
»Nein. Und weshalb nicht? Weil ich kein Twi’lek bin? Weil ich auf Coruscant aufgewachsen bin und dann auf der Akademie war?« Er sah sie mit gerunzelter Stirn an.
Doch bevor sie irgendwas sagen konnte, flog krachend die Wohnungstür auf und Chalco stapfte herein. In einer Hand hielt er einen Blasterkarabiner und um den Hals hatte er sich irgendein schäbiges graues Ding gewickelt. Es sah aus, als hätte jemand einem Talz einen Streifen Fell abgezogen und daraus eine Art Stola gemacht, die anschließend während einer langen Rallye hinter einem Podrenner hergeschleift worden war.
»Rühren Sie sich nicht von der Stelle, Daeshara’cor«, brummte Chalco mit tiefer Stimme. »Keine Sorge, Kleiner, du bist in Sicherheit.«
»Meinen Sie?« Die Twi’lek griff nach ihrem Lichtschwert und aktivierte die Waffe. Die Klinge überschüttete Chalcos Gesicht mit blutigen Glanzlichtern. »Hauen Sie ab, dann geschieht Ihnen nichts.«
»Ich bin sicher nicht derjenige, dem hier etwas geschieht, Schwester.« Sein Abzugsfinger zuckte und schoss einen blauen Energiestrahl auf die Jedi ab. Doch ihr Lichtschwert fuhr mit Leichtigkeit in die Höhe, schwang herum und katapultierte den blauen Strahl zu ihm zurück. Er traf Chalcos rechtes Knie, raste wie der Blitz seinen Körper hinauf und umkreiste seinen Bauch. Das unwillkürliche Zucken seiner Muskeln löschte auf der Stelle den Ausdruck des Entsetzens aus seinem Gesicht. Dann ging er zu Boden.
Daeshara’cor zog Chalco unter Verwendung der Macht in den Raum und schloss die Tür hinter ihm. Sie trat ihm den Blaster aus der Hand und schob den schlaffen Körper schließlich neben Anakin. Der Mann blieb mehrere Sekunden dort liegen, dann blinzelte er und flüsterte: »Das kapiere ich
Weitere Kostenlose Bücher