Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
spürte sie noch immer − sie lebte.
Im Gegensatz zu Meister Ikrit. Anakin fühlte, wie das Leben des alten Jedi den Körper verließ und ihn wie ein warmer Wind durchwehte.
Ich bin stolz auf dich, Anakin, schien er zu sagen. Denk daran: Gemeinsam seid ihr stärker als die Summe der Teile. Ich liebe euch. Lebt wohl.
Anakin biss die Zähne zusammen, als sich der leichte Transporter einmal mehr schüttelte, und gleichzeitig hielt er die Tränen zurück. Du kannst später weinen, Anakin, dachte er. Derzeit musst du klar sehen, ohne einen Tränenschleier.
Ein Triebwerk brachte nicht mehr die volle Leistung. Er konnte diesen Kampf nicht gewinnen, nicht hier und nicht jetzt. Mit einem Fluch, der fast zu einem lauten Schluchzen geworden wäre, wendete er, glitt zwischen zwei Schiffen hindurch, die unmittelbar darauf kollidierten, und pflügte zur oberen Atmosphäre empor.
Unter ihm schrumpfte Tahiris Präsenz.
Wie Chewie. Genau wie Chewie.
Er riss das Schiff herum, hielt auf den nächsten Raumer zu, eine Korvette, und gab vollen Schub.
»Was zum…« Vehn schnappte nach Luft. »Du wirst uns alle umbringen!«
Anakin feuerte. Das andere Schiff wich nicht aus, blieb auf seinem ursprünglichen Kurs.
Anakin zog den Transporter nach oben, nur ein wenig, und prallte so vom oberen Teil der Korvette ab wie ein geworfener Stein von der Wasseroberfläche eines Sees. Die Kollision bescherte ihnen erneut das Kreischen von Metall.
Die Korvette wurde nach unten geschleudert, nicht weit, aber weit genug, um mit dem Bug voran in den Großen Tempel zu schmettern. Aus den Triebwerken erblühte eine Flammenorchidee.
Einen Atemzug später erklang die fauchende Stimme des Turbolasers im Geschützturm − Sannah saß dort an den Kontrollen der Kanone. Anakin begann mit einem neuerlichen Steigflug und versuchte, sich von den Gegnern zu lösen. Doch bei jedem Meter, den er hinter sich brachte, stach neuer Schmerz in seinem Herzen.
»Ich kehre zurück, Tahiri«, sagte er. »Das schwöre ich. Ich kehre zurück.«
Kam Solusar schnappte nach Luft und sank an die feuchte Steinwand der Höhle. Die in der Nähe stehende Tionne unterdrückte einen schmerzerfüllten Aufschrei. Einige der Kinder, die sensitiveren unter ihnen, begannen zu weinen, obwohl sie wahrscheinlich gar nicht wussten, warum.
Kam tastete durch die Dunkelheit, bis er Tionne fand, und umarmte sie. Er roch das Salz auf ihren Wangen und spürte die Wunde in ihr.
Tionne fühlte immer alles tief und stark, und sie fürchtete nicht den Schmerz, den ihr solche Offenheit manchmal brachte. Es war eins der Dinge, die er so sehr an ihr liebte. Während er sich mit einem Panzer umgab, der ihn vor dem Universum schützen sollte, nahm sie alles in sich auf und gab es als etwas Besseres zurück. Ihre Wunde würde heilen, und ein Lied würde daraus wachsen. Andere hielten Tionne für schwach, weil ihre Kraft in der Macht nicht sehr groß war.
Kam wusste es besser. Letztendlich war sie stärker als er.
»Meister Ikrit«, flüsterte sie.
»Ich weiß«, erwiderte Kam und strich ihr übers silberne Haar. »Er wusste es die ganze Zeit über.«
Einige kostbare Sekunden lang standen sie auf diese Weise da, gaben sich gegenseitig Kraft und Trost. Schließlich wich Tionne zurück.
»Die Kinder brauchen uns«, raunte sie. »Sie haben jetzt nur noch uns.«
»Nein«, erwiderte Kam ebenso leise. »Anakin ist noch dort draußen.«
8
Talon Karrde war eine Geisel, ohne es zu wissen − zumindest glaubte Imsatad das. Er hielt sich für ziemlich clever und raffiniert, weil er Karrde dazu gebracht hatte, sich der Suchgruppe auf dem Mond anzuschließen, einer Gruppe, die aus zwanzig Angehörigen der Friedensbrigade sowie aus Karrde und nur dreien seiner Leute bestand.
Karrde gönnte Imsatad seine Illusion von Schläue.
»Hier haben wir bereits gesucht«, sagte Maber Yeff, Anführer des Brigadenteils der Gruppe. Seine Stimme klang schrill, und er deutete auf einige von Pflanzen halb überwucherte Ruinen.
»Das glaube ich Ihnen gern«, erwiderte Karrde. »Aber bestimmt haben Sie nicht mit Vornskrs gesucht.«
Yeffs blasses Gesicht wandte sich skeptisch den langbeinigen Tieren zu, die vor der Gruppe dahintrotteten. »Woher wollen Sie wissen, dass sie keine Wompratten oder so wittern?«, fragte er.
»Wenn sie das könnten, wären sie sehr wertvoll«, erwiderte Karrde. »Da es auf Yavin Vier keine Wompratten gibt, wären Hyperwellennasen erforderlich, um sie über die ganze Entfernung bis
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