Das Erbe der Jedi-Ritter 07 - Anakin und die Yuuzhan Vong
nach einem Moment.
»Was man dir angetan hat, war schrecklich, und…«
»Was man mir angetan hat? Anakin, ich habe Mezhan Kwaad geköpft .«
»Dir blieb keine Wahl.«
»Ich wollte es. Es gefiel mir. Ich fand es großartig .«
»Sie hat dich gequält. Sie hat versucht, all das zu zerstören, was du bist. Einige Sekunden des Zorns kann man dir nicht verdenken.«
»Ich glaube, sie hat all das zerstört, was ich bin«, sagte Tahiri. »Als ich sie umbrachte… Es war mein Ende.«
»Nein«, widersprach Anakin. »Das stimmt nicht. Und ich sollte es wissen, oder? Das Beste von dir ist noch immer da, Tahiri.« Er streckte die Hand aus, und sie hing eine Zeit lang in der leeren Luft. Dann ergriff Tahiri sie, ohne hinzusehen.
»Es war alles meine Schuld«, sagte sie. »Meister Ikrit starb meinetwegen. Und das gilt auch für Karrdes Leute.«
»Nun, das ist eine Sache, bei der ich ziemlich gut bin«, sagte Anakin. »Sich selbst die Schuld zu geben. In dieser Hinsicht kann ich dir eine Menge beibringen. Wenn wir lange genug darüber nachdenken, finden wir bestimmt eine Möglichkeit, dich dafür verantwortlich zu machen, dass die Yuuzhan Vong unsere Galaxis fanden.« Er neigte den Kopf. »Nein, ich glaube, daran möchte ich schuld sein. Aber wir können dir die Schuld an Palpatine geben. Wie war’s damit?«
Tahiri runzelte die Stirn. »Wann hast du begonnen, so viel zu reden?«, fragte sie.
»Ich weiß nicht. Wann hast du angefangen, so viel Unsinn zu reden?«
In Tahiris Mundwinkeln zuckte der Schatten eines Lächelns. »Sei endlich still, in Ordnung? Früher hast du mir besser gefallen.«
»Du mir auch.«
Schweigend beobachteten sie die Sterne.
»Wohin gehst du jetzt?«, fragte Tahiri, als die Stille zu lange dauerte. »Setzt du den Kampf gegen die Yuuzhan Vong fort?«
»Später, ja.«
»Ich möchte dich begleiten.«
»Deshalb habe ich später gesagt. Für eine Weile bleibe ich hier. Bist du dich ganz erholt hast. Bis ich mich erholt habe. Und wenn du mich dann noch immer begleiten willst, ziehen wir los. Zusammen.«
Tahiri sagte nichts, aber zum ersten Mal seit dem Verlassen von Yavin fühlte Anakin so etwas wie Hoffnung in ihr.
»Adept Nen Yim. Treten Sie vor.«
Nen Yim beugte die Knie und trat vor den Kriegsmeister Tsavong Lah.
»Zuerst möchte ich Ihren Bericht über den Fall des Gestalter-Lagers. Danach habe ich weitere Fragen.«
»Ja, Kriegsmeister. Zu Befehl.«
»Der Befehl ist erteilt. Sprechen Sie.«
»Vom Kampf im All weiß ich nichts, Kriegsmeister. Viele unserer Schiffe starben auf dem Boden oder beim Flug durch die Atmosphäre. Dann wurden die Damuteks aus der Luft angegriffen und so sehr verletzt, dass sie nicht heilen konnten.«
»Das ist offensichtlich. Fahren Sie fort.«
»Dann hörte das Bombardement auf, und die Ungläubigen landeten. Zuerst verstanden wir nicht den Grund dafür. Ein gründlicheres Bombardement hätte uns alle getötet, ohne ein Risiko für die Ungläubigen. Einige von ihnen fielen unseren überlebenden Kriegern zum Opfer.«
»Sie kennen die Ungläubigen nicht besonders gut, Gestalterin. Sie fühlen sich ihren Artgenossen so sehr verpflichtet, dass sie manchmal sinnlose Manöver unternehmen.«
»Ja, Kriegsmeister. Im Rückblick ist mir klar, dass sie die Sklaven befreien wollten.«
»Und wo befanden Sie sich zu diesem Zeitpunkt?«
»Ich habe mich bei den Beschämten versteckt, Kriegsmeister. Ich dachte, die Ungläubigen würden wahre Yuuzhan Vong gefangen nehmen.«
»Das ist ein feiges Verhalten, Gestalterin.«
»Ich bitte um Nachsicht, Kriegsmeister, aber meine Gründe waren keineswegs egoistischer Natur.«
»Erklären Sie das. Und fassen Sie sich kurz.«
»Mein Meister Mezhan Kwaad wurde von der Jeedai getötet, die wir gestalteten.«
»Ich glaube, Sie haben die Jeedai nicht gut gestaltet.«
»Ganz im Gegenteil, Kriegsmeister. Nach einigen weiteren Zyklen wäre sie eine von uns gewesen. Der andere Jeedai verhinderte das durch sein Eingreifen.«
»Ja«, knurrte der Kriegsmeister. »Der andere. Solo. Anakin Solo.« Er ging mit langen, zornigen Schritten fort, kehrte dann zurück. »Meister Yal Phaath teilt Ihre Meinung nicht, Adept. Er behauptet, Mezhan Kwaad hätte sich der Häresie schuldig gemacht, und alle von Ihnen erzielten Ergebnisse trügen den Makel der Gottlosigkeit.«
»Meister Yal Phaath ist ein angesehener Gestalter, und das gleiche Ansehen genoss auch Mezhan Kwaad. Sie bekam keine Gelegenheit, auf jene Anklagen zu antworten, und mir
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