Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
immerhin war sie schnell genug, um nicht getroffen zu werden. Sie taumelte und wäre beinahe gefallen, dann hörte sie neben sich ein Blastergewehr. Sie wandte sich zu dem Geräusch um und sah Viqi Shesh, die unter der Yacht hindurch zur Rampe rannte.
Leia ignorierte die Blasterblitze, die vom Durastahl reflektiert wurden, stellte ihr Lichtschwert auf »permanent« und schleuderte die Waffe der Verräterin hinterher. Mithilfe der Macht bewegte sie das Schwert auf ihr Ziel zu. Der Laser im Turm feuerte erneut, und auch die Mannschaftsmitglieder oben an der Rampe schossen. Leia überließ ihren Körper den Instinkten, vertraute der Macht, dass sie ihre Arme und Beine richtig bewegte, und konzentrierte sich weiter auf den Angriff.
Shesh warf sich auf die Rampe. Anstatt sie in zwei Teile zu spalten, glitt die Klinge über ihren Rücken und verbrannte Kleidung, Haut und Knochen. Die ehemalige Senatorin schrie auf und brach zusammen, streckte dann die Arme aus und zog sich langsam auf das Innere des Schiffes zu. Die Rampe ging hoch, und das Letzte, was Leia von der Verräterin sah, war ein paar männliche Hände, die sie an Bord zogen.
Leia bemerkte überhaupt nicht, wie sie aus der Gefahrenzone gezerrt wurde, bis Meewalh sagte: »Lady Vader, Sie müssen in Deckung gehen.«
Leia erlaubte der Noghri, sie zu Boden zu ziehen, als ein weiterer Kanonenblitz durch die Wand über ihr brach. Nachdem die Repulsortriebwerke surrend zum Leben erwachten und kein zweiter Blitz folgte, hob sie widerwillig den Kopf, und ihr wurde schon das Herz schwer angesichts der Nachricht, die sie Meewalh mitzuteilen hatte.
Doch anstelle der Noghri blickte sie in Anakins zwölfjähriges Gesicht.
»Sie können mit mir machen, was Sie wollen«, sagte Tarc. Er saß mit dem Rücken an der Wand, seine Hände waren mit Meewalhs Plastahlschellen gefesselt. »Zumindest sind meine Mutter und meine Schwestern in Sicherheit.«
»In Sicherheit?« Leia konnte nur den Kopf schütteln. »Glaubst du das?«
»Ich weiß es.« Der Junge legte den Kopf in den Nacken und schaute zur Decke, wo Sheshs Yacht zum Warten gezwungen war, bis der Andockmeister den Start genehmigte, indem er die Kuppel öffnete. »Sie sind auf der Wicked Pleasure .«
Leia griff bereits nach ihrem Komlink, als sie sah, wie Han auf sie zurannte.
»Vergiss es«, sagte er und zeigte auf sein Komlink. »Hab’s schon versucht. Shev hält keine Schiffe zurück, für niemanden.«
Leia nickte. Es spielte kaum eine Rolle, was Shev tat; mit ihrer großen Laserkanone konnte sich die Yacht den Weg durch die Kuppel freischießen.
Han hielt ihr das deaktivierte Lichtschwert hin. »Fühlst du dich besser?«
»Nicht viel«, räumte Leia ein. Sie erhob sich, nahm das Lichtschwert und steckte es wieder in ihre Jacke. »Und du?«
»Schlimmer«, sagte Han. Er zeigte auf Tarc. »Was sollen wir mit dem machen?«
Diesen Jungen wollte Leia ganz und gar nicht auf dem Falken haben, aber sie würde sicherlich nicht einen zwölfjährigen Jungen allein auf Coruscant zurücklassen. Sie packte ihn an den Handschellen und zog ihn auf die Beine.
»Ja, das habe ich mir schon gedacht.« Han runzelte die Stirn, dann blickte er erwartungsvoll zur Tür. »Wo stecken eigentlich C-3PO und Ben?«
»Die sollten an Bord des Falken sein.«
Hans Gesicht wurde düster. »Unwahrscheinlich. Als du davongerannt bis, habe ich wegen der Leute draußen die Tür verschlossen.«
Ein tiefes Grollen erschütterte die Bucht, als sich die Kuppel aufschob, und sie sahen zur Byrt empor, die sich auf einem Ionenstrahl in den Himmel erhob. Die Wicked Pleasure glitt aus der Bucht und folgte der Sternfähre himmelwärts, und dann ertönte C-3POs Stimme über das Komlink.
»Meister Han? Mistress Leia?«
Leia und Han aktivierten gleichzeitig ihre Komlinks. »Wo bist du?«
»Ich kann nichts dafür!«, beteuerte der Droide. »Die Bucht war abgeschlossen, und ich konnte uns nicht verteidigen.«
»C-3PO!«, entfuhr es Leia. »Willst du mir sagen, ihr seid an Bord der Byrt?«
»Ich fürchte ja, Mistress Leia«, sagte er. »Und sie drohen, mir einen Sperrbolzen einzusetzen!«
62
Die Skips waren gestapelt wie die Steine in einer antiken Massassi-Mauer; jedes der Schiffe schwebte über der Lücke zwischen den beiden darunter, und jedes Loch wurde durch das Feuer aus dem inneren Ring von Korvetten abgedeckt. Hinter den Korvetten warteten Fregatten, und irgendwo hinter den Fregatten befand sich der Kreuzer mit dem Yammosk. Luke und sein
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