Das Erbe der Jedi-Ritter 09 - Das Ultimatum
Thermogranate.«
Natürlich tat die Menge alles andere als die Ruhe zu bewahren. Entschlossen, um jeden Preis an Bord der Byrt zu gelangen, stieß jemand mit dem Fuß gegen die Granate und kickte sie zur Seite. Das Gedränge in Richtung Rampe wurde stärker.
»Nicht gegen die Granate treten«, befahl YVH 1-507A. »Ruhe bewahren und zur Seite gehen.«
Jemand stieß die Granate wieder zurück, und der Droide schlitterte in eine aqualishanische Familie, als er die Richtung ändern wollte. Unglaublicherweise schob sich die Menge weiter vor, zwischen den Solos hindurch und an den Seiten vorbei. Da sie auf keinen Fall von Han getrennt werden wollte, ließ Leia ihr Lichtschwert aufflammen und wandte sich wieder dem Liegeplatz zu. Dort stand Welda, versperrte ihr den Weg, hob einen kleinen Blaster und zielte damit auf Leias Brust.
Die Waffe blieb ungefähr eine halbe Sekunde so, dann versenkte Adarakh, der noch immer das Gepäck hielt, seine Zähne im Arm der Frau. Es gab ein grässliches Knirschen, und Welda öffnete die Hand und ließ den Blaster fallen. Der Noghri stieß die Frau mit einer der Taschen um, und als sie vor ihm lag, setzte er sich rittlings auf sie und zerrte mit beiden Händen an ihrem Kopf. Sogar jetzt, während des Kampfes, drängte sich der verzweifelte Flüchtlingspulk unaufhörlich vorbei.
Da Leia viel zu sehr an Attentäter und Entführer gewöhnt war, um sich lange mit der Frage aufzuhalten, wer sie geschickt hatte und warum, drehte sie sich so, dass sich ihr Körper zwischen Ben und Welda befand, und ging langsam um die Angreiferin herum. Han war zwei Schritt von ihnen entfernt, hielt seinen Blaster in der einen Hand und gab mit der anderen den Zugangskode am Sicherheitsschloss ein.
»C-3PO, wo ist Meewalh?«, fragte Leia.
»Sie ist Tarc gefolgt, Mistress.« Noch immer hielt der Droide das vom Wind entlaubte Ladalum im Arm und folgte Leia. »Ich hoffe, der Junge hat den Zeitzünder der Thermogranate nicht zu kurz eingestellt. Eins-Strich-Fünf-Null-Sieben ist so schrecklich unbeholfen.«
Hinter sich hörte Leia das leise Summen eines Vibromessers. Überrascht, dass Adarakh den Kampf noch nicht beendet hatte, fuhr sie herum und sah ein Messer in Weldas unverletzter Hand. Der Noghri wehrte den Angriff leicht ab und bedankte sich mit einem Hieb, der die Frau hinter dem Ohr traf und ihr das gesamte Gesicht abriss. Der Schrei, den sie ausstieß, war lange nicht so entsetzt, wie er hätte sein sollen. Ihr Gesicht bewegte sich in Adarakhs Hand wie ein Lebewesen, und einen Augenblick lang begriffen weder Leia noch der Noghri, womit sie es zu tun hatten.
Mehr Zeit brauchte Welda nicht, um dem Adarakh das Messer in die Rippen zu rammen. Der Noghri riss schockiert die Augen auf, sein Mund öffnete sich, und dann spürte Leia, wie ihn das Leben verließ. Die Enttäuschung und die Traurigkeit, die sie seit Anakins Tod empfand, verwandelten sich im gleichen Moment in Wut. Sie aktivierte ihr Lichtschwert und trat, Ben auf dem Arm, zum Angriff vor.
Welda stieß Leia Adarakhs Leiche vor die Knie und wälzte sich zur Seite. Leia gelang es gerade noch, ihren Sturz mit der Macht abzubremsen, bevor sie auf Ben landete. Zwei Blasterblitze aus Hans Richtung zischten über ihren Kopf hinweg, drängten die Angreiferin zurück und lösten lautes Geschrei in der panischen Menge aus. Leia ging in eine geduckte Kampfstellung, und die Attentäterin nahm in zwei Metern Entfernung fast die gleiche Haltung ein.
Weil die Ooglith-Maske mit Gewalt entfernt worden war, blutete das Gesicht aus allen Poren, und dennoch war es unverkennbar.
»Viqi Shesh«, sagte Leia. Ben fing zu schreien an, aber in ihrer Wut beachtete Leia ihn gar nicht. »Ich hätte gedacht, Sie wären irgendwo auf den Grottenebenen und warten dort zusammen mit den anderen Granitkäfern auf Ihren Chef.«
»Leia − immer haben Sie für jede Gelegenheit das passende Wort parat.«
Shesh ließ das Handgelenk vorschnellen und warf das Messer auf Ben. Leia wehrte es ohne Schwierigkeiten mit dem Lichtschwert ab, dann fluchte sie innerlich, als Han die Verräterin mit zwei weiteren Blasterblitzen vertrieb.
»Du kannst doch wohl besser schießen, Han!«, fauchte Leia, obwohl sie wusste, dass er lediglich keinen der umstehenden Unbeteiligten hatte treffen wollen. Sie hielt C-3PO Ben entgegen. »Stell die Pflanze ab und nimm das Kind.«
»Ich?« Der Droide ließ den Topf fallen und schloss das Kind in die metallischen Arme. »Aber, Mistress Leia, Sie haben meine
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