Das Erbe der Jedi-Ritter 11 - Rebellenträume
einander um eure jeweilige Größe beneidet, schon innerhalb kürzester Zeit dem Thema der unerträglichen Eigenschaften eurer Ehemänner zuwenden würde.«
»Da kann ich nicht gegenhalten. Unsere Ehemänner haben viele unerträgliche Eigenschaften.«
»Nun, es waren sowieso imperiale Credits. Sollen wir den Falken durchgehen?«
»Nein, ich muss mich erst verabschieden von …« Leia sah sich um und hatte bald alle Anwesenden identifiziert. »Wo steckt Tarc denn nun schon wieder?«
»Ich wette tausend Credits, dass er sich an Bord des Falken versteckt.«
»Hör auf damit!«
Han bedachte sie mit einem. Lächeln, von dem er wusste, dass sie es unausstehlich fand, und aktivierte sein Kom. »Goldrute, wo ist Tarc?«
C-3POs Stimme, eindeutig entnervt, erklang einen Augenblick später: »Er befindet sich in der oberen Quadlaserkuppel und duckt sich auf dem Sitz, damit er nicht zu sehen ist. Und Sir, ich habe einen Namen.«
Augenblicke später standen sie am Eingang zum Turbolaserschacht. »Tarc?«, fragte Leia. »Möchtest du runterkommen?«
»Nein«, sagte der Junge. Er beugte sich nicht einmal vor, damit sie sein Gesicht sehen konnten.
»Es ist Zeit, Tarc.« Leia sprach mit bewusst sanfter Stimme »Wenn du dich rechtzeitig anstellst, bekommst du vielleicht ein besseres Quartier.«
»Und dann sitze ich mit denen hier fest. Den Jedi.«
»Was ist daran nicht in Ordnung? Ich bin eine Jedi.«
»Ja, aber du bist anders. Du bist nicht so gruselig. Ich möchte mit euch zurück nach Borleias gehen.«
Han sagte: »Hier bist du sicherer, Tarc.«
Nun schaute der Junge doch über die Armlehne des Sessels. Er starrte Han mit einer Miene an, in der sich Mitleid und Herablassung mischten, ein intensiver Du-hast-wirklich-keine-Ahnung-wovon-du-redest-Blick.
»Nein, bin ich nicht«, sagte er. »Die Narbenköpfe suchen nach Jedi. Wenn sie hierher kommen und die Jedi finden, werden sie mich auch erwischen.«
»Sag nicht ›Narbenköpfe‹«, mahnte Leia automatisch. »Das ist nicht nett.«
»Außerdem«, fügte Tarc hinzu und zog sich wieder aus dem Blickfeld zurück, »wenn sie nicht kommen und andere Leute diese Jedi-Kinder abholen, wird niemand mich mitnehmen wollen.«
»Selbstverständlich werden wir das tun«, sagte Han.
»Nein, werdet ihr nicht. Ich bin nur noch am Leben, weil ich wie Anakin Solo aussehe. Und es tut euch weh, mich auch nur anzusehen. Das weiß ich.«
Han warf Leia einen Blick zu. Sie wurde blass und drohte nach vorn zu sacken. Han legte die Arme um sie, und langsam richtete sie sich wieder auf.
Han flüsterte: »Hast du ihm das Argumentieren beigebracht?«
»Niemand musste ihm beibringen, wie man argumentiert«, flüsterte sie zurück. »Alle Kinder argumentieren wie erfahrene Politiker. Nur, dass nicht alle erfahrenen Politiker aufs Stichwort weinen können.«
»Was machen wir also?«
Sie zuckte die Achseln. »Vielleicht sollten wir ihn tatsächlich nicht hier lassen. An einem Ort, wo alle anderen Kinder Kräfte haben, mit denen er nicht mithalten kann. Bis auf Wedges Kinder, die wahrscheinlich einfach nur die Verwalter hier nerven werden, damit sie bekommen, was sie wollen.«
»Und was sollen wir stattdessen tun? Ihn nach Borleias zurückbringen, direkt vor die Nase der Vong? Oder in ein Flüchtlingslager, das von Fremden betrieben wird? Kam und Tionne kennen wir zumindest.«
»Ich weiß es nicht, Han.«
»Aber du weißt doch sonst alles!«
»Nur im Vergleich mit meinem Mann.«
»Aua.« Han hörte auf zu flüstern. »Heh, Junge.«
»Was ist?« Tarc spähte wieder über die Armlehne.
»Heirate bloß nicht.«
»Was bedeutet das?«
»Es bedeutet, schnall dich an. Du kommst vorerst mit uns zurück nach Borleias.«
Der Junge riss die Augen auf. »Wirklich?«
»Nur für den Augenblick, Junge.« Han ließ echten Zorn in seinen Tonfall einfließen. »Und verkneif dir diese Nur-weil-ich-wie-Anakin-aussehe-Nummer. Das will ich nie wieder hören. Verstanden?«
Tarcs Miene erstarrte. »Ja, Sir.«
»Vergiss dieses Gesicht nicht. Es sagt dir, wann ich ernst meine, was ich sage.« Han zog Leia mit sich zum Cockpit. »Ich werde schon herausfinden, wie wir ihn das nächste Mal dazu bringen werden, hier zu bleiben.«
»Ich wette tausend Credits, dass du das nicht schaffst.«
15
Besetzung von Borleias, 47. Tag
Es war mitten in der Nacht, aber das ehemalige Biotiklabor schlief nie. Tam konnte Bewegung in Seitenfluren hören, leise Gespräche, ein Grollen in den Wänden, das den Start einer
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