Das Erbe der Jedi-Ritter 12 - Aufstand der Rebellen
und Han ihr Quartier betreten hatten.
Es klopfte an der Tür. Leia hob den Kopf und sah Han an, der auf der anderen Seite lag. Er starrte erwartungsvoll zurück.
»Du bist dran«, sagte sie.
»Warum ich?«
»Weil ich es zuerst gesagt habe.«
»Gegen solche Logik kann ich nicht ankommen.« Han stand auf und drückte den Zugangsknopf neben der Tür. Die Tür glitt auf, und davor stand ein hoch gewachsener, verlegen aussehender Mann, der den linken Arm in der Schlinge trug.
»Äh, hallo«, sagte ihr Besucher. »Ich bin Tarn Elgrin.«
»Ich weiß, wer Sie sind.« Han schüttelte seine Hand. »Sie haben sich eine Weile als Spion betätigt und dann beschlossen zu kündigen. Und seitdem haben Sie Kopfschmerzen.«
»Das trifft es einigermaßen.«
»Kommen Sie rein.«
Leia stand auf. Ihr Quartier war nicht groß oder gut möbliert, aber sie konnten zumindest einen Versuch machen, der Form genüge zu tun. »Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten, Tarn?«
»Nein danke. Ich, äh, bin hier, weil ich mit Ihnen über Tarc sprechen möchte.«
»Wir haben ihn erst vor ein paar Minuten gesehen«, sagte Leia. »Er hat vor allem über Sie gesprochen.«
Han deutete auf einen Stuhl. »Also reden wir.«
Kyp wachte von einem Klopfen an der Tür auf. Der Jedi-Meister war immer noch angezogen − er hatte sich nur ein wenig ausruhen wollen und war überrascht, dass er eingeschlafen war −, also stand er einfach auf und aktivierte die Tür. Sie glitt zur Seite, und Kyp sah, dass Piggy davorstand. Der gamorreanische Pilot lehnte sich gegen den Türrahmen, die Arme verschränkt.
»Es geht um die Göttliche«, sagte Piggy.
Kyp rieb sich den Schlaf aus den Augen. »Was ist mit ihr?«
»Sie möchte Sie sehen.«
»Jetzt?«
»Jetzt.«
»Wo?«
»Auf dem Dach.«
Kyp sah den Gamorreaner genauer an. Piggy war normalerweise nicht so wortkarg. Tatsächlich hatte er gerade mehr wie ein Rausschmeißer in einer Bar geklungen als wie er selbst. Kyp berührte ihn mit einer Spur der Macht und überzeugte sich, dass er tatsächlich Piggy vor sich hatte und keinen Yuuzhan-Vong-Krieger in einer ausgesprochen gelungenen Ooglith-Maske. »Bin schon auf dem Weg.«
Kyp betrat das Dach des Biotikgebäudes, eine unregelmäßige Oberfläche voll mit Maschinengehäusen. Es war jetzt dunkel; nur ein Glühen im Westen erinnerte noch daran, dass die Sonne vor Kurzem untergegangen war.
»Hier drüben.« Das war Jainas Stimme, und als Kyp sich umdrehte, konnte er sie und Jag Fel auf einem Klimaanlagengehäuse sitzen sehen. Er hätte sie nicht leicht erkennen können; sie waren nur Silhouetten. Es gab noch andere, kleinere Silhouetten, wo sie saßen − etwas, das aussah wie ein Korb, etwas, das aussah wie eine Flasche.
Kyp schnaubte. »Macht ihr ein Picknick?«
»Genau.« Jaina klang amüsiert. »Und die Göttin befiehlt, dass du teilnimmst.«
»Du fängst an, dich sehr merkwürdig zu benehmen, Göttin.« Kyp sprang auf das Gehäuse und landete direkt im Schneidersitz, in einer Kopie von Jags Position. Jaina hatte sich auf die Seite gelegt, den beiden gegenüber.
»Es ist kein Picknick.« Jaina nahm die Flasche und goss etwas von dem Inhalt in eins der drei Gläser im Korb. Sie reichte es Kyp. »Wir müssen reden.« Sie goss zwei weitere Gläser ein und reichte Jag eins davon.
Kyp schnupperte zweifelnd an dem Getränk. »Farbverdünner?«
»So viel Glück hatten wir nicht«, sagte Jag. »Während wir auf Sie gewartet haben, habe ich die Auswirkung dieser Flüssigkeit auf die hiesigen Insekten erforscht. Hundert Prozent tödlich.«
»Still«, sagte Jaina. »Das hier ist das feinste Beispiel der einheimischen Destillierkunst. Es ist ein Pflichtversäumnis, hier zu sitzen und zu trinken, wenn jeden Augenblick ein neuer Vong-Angriff beginnen könnte. Das bedeutet, dass es wunderbar schmecken wird.« Sie nahm einen vorsichtigen Schluck.
Man musste es ihr hoch anrechnen − sie verbarg ihre Reaktion auf das Zeug gut. Aber durch die Macht konnte Kyp spüren, wie die Nervenenden in ihrem Hals gegen das Eindringen des hausgemachten Gebräus protestierten.
Jag war zwar machtblind, aber er kannte Jaina offenbar gut genug, um zu bemerken, wie sie sich fühlte. Seine Schultern bebten vor lautlosem Lachen.
»Also gut«, sagte Jaina. Ihre Stimme klang, als hätte sie sich plötzlich in eine ältere Mechanikerin verwandelt. »Wir haben ein Problem, Kyp. Du, Jag und ich.«
»Ich war mir keiner Probleme bewusst.«
»Warum reißt du dann unsere
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