Das Erbe der Jedi-Ritter 12 - Aufstand der Rebellen
Machtverbindung ab, sobald sie für die anstehenden Aufgaben nicht mehr unbedingt notwenig ist? Es ist, als tanze man mit einem Partner, der am Ende jedes Tanzes zurückspringt und sich den Staub abwischt.«
»Das ist … ein interessanter Vergleich.« Kyp warf Jag einen Blick zu, aber der jüngere Mann hatte auf Jainas Worte nicht reagiert, und Kyp konnte sein Gesicht nicht sehen. »Vielleicht sollten wir tatsächlich einmal darüber sprechen. Unter vier Augen.«
»Vielleicht auch nicht. Jag hat Anteil an dieser Situation. Er war es, der dieses Gespräch vorgeschlagen hat.«
Kyp spürte, wie er ärgerlich wurde; und er wurde noch ärgerlicher, weil er so vorhersehbar reagierte. »Ach ja? Direkte Konfrontation. Das liegt bei Ihnen in der Familie, nicht wahr?«
Jag trank einen Schluck des Selbstgebrauten und gab ein Geräusch von sich, als hätte man ihm einen Faustschlag in den Magen versetzt. Einen Augenblick später sagte er: »Ich stamme von mehr als einer Familie ab, Kyp. Einige von ihnen sind tückischer als andere.«
»Und das bedeutet?«
»Das bedeutet … was immer Sie von dieser Besprechung erwarten, wird wahrscheinlich nicht passieren.«
»Eine nette rätselhafte Antwort.« Kyp trank einen Schluck. Was immer das Zeug sein mochte, es schmeckte nach einem Teil Alkohol, einem Teil Pfeffer und einem Teil verfaulendem Obst. Tränen traten ihm in die Augen. »Moment mal. Ihr beiden habt das Gegengift genommen, bevor ich raufkam, oder?«
Jaina schnaubte. »Würde es dich stören, wenn ich direkt das Energiekabel anfasse?«
»Mach schon.«
»Vor einer Weile hast du mich manipuliert. Das hat mir nicht gefallen. Auf Hapes habe ich dich in ein paar Situationen gedrängt, die du nicht mochtest. Ich habe dir viel Ärger gemacht. Wir haben einander beide darüber angelogen, was wir vorhatten und was wir meinten. Als du dich meiner Staffel angeschlossen hast, dachte ich, du hättest mir verziehen. Als ich akzeptierte, bedeutete das, dass ich dir verziehen hatte. Hat es das nun bedeutet oder nicht?«
»Ich habe dir verziehen.«
»Wir sind also Partner, oder nicht?«
»Das sind wir. Zumindest solange die Zwillingssonnen-Staffel besteht.«
»Nein, tu das nicht.« Jaina ließ ein wenig Gereiztheit in ihre Stimme einfließen. »Jedes Mal, wenn wir uns durch die Macht miteinander verbinden, kann ich spüren, wie du dich auf den Tag vorbereitest, an dem du dich absetzen wirst. Glaub mir, ich verstehe das. Ich habe bis vor ein paar Wochen das Gleiche getan. Aus ähnlich dummen Gründen. Und du brichst die Verbindung so schnell ab, damit ich nicht weiß, was du tust. Nicht, dass es dir etwas helfen würde. Ich will, dass du damit aufhörst. Ich will, dass du nicht mehr daran denkst, dich abzusetzen und allein zu sein. Ich weiß, dein Bruder ist tot, deine Familie ist tot, deine letzte Staffel ist tot, und das tut mir Leid. Aber du brauchst nicht zu gehen, und du brauchst nicht allein zu sein.«
»Äh …« Kyp musste sich anstrengen zu antworten − richtig zu antworten. »Ich will auch nicht im Weg sein. In deinem Weg. Zwischen dir und … du weißt schon.«
Jag streckte die Hand aus. »Colonel Jagged Fel. Erfreut, Sie kennen zu lernen.«
»Seien Sie doch still. Jaina, es ist unangenehm.«
»Ja, das weiß ich. Jag und ich sind ebenfalls Partner, und noch etwas mehr darüber hinaus, und du bist hier, und du warst eine Weile hinter mir her, und das muss für dich verwirrend sein. Für mich ist es jedenfalls so. Wird es dazu führen, dass du gehst?«
»Das sollte es.«
»Dann solltest du gleich gehen und aufhören zu schwanken.«
Kyp stand auf. »Du hast recht. Es tut mir Leid, dass ich …«
»Setz dich!«
Überrascht über die Kraft in ihrer Stimme, setzte sich Kyp, bevor er es selbst merkte. Er starrte sie verdutzt an.
»Schon besser«, sagte Jaina. »Jag, warum sind Männer so dumm?«
»Biologische Prädisposition. Hier ist ein Beispiel.« Jag trank noch einen Schluck. Selbst im Dunkeln war das gequälte Zucken, das von seinem Hals bis zu seinen Füßen ging, deutlich zu sehen.
Jaina setzte sich auf, ihre Haltung ein Spiegelbild von Jags. »Kyp, es ist unangenehm, weil Partnerschaften unbequem sind. Familien sind unbequem. Ich weiß, dass meine es ist. Man muss diese Unbequemlichkeit ertragen, weil die einzige Alternative darin besteht, alles zu verlieren.
Vor langer Zeit einmal warst du wie ein jüngerer Bruder meines Vaters. Das interessiert mich nicht. Diese Beziehung macht dich nicht zu meinem
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