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Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 13 - Verräter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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sie wieder ausspuckte. Geduldig hatte Vergere ein Tuch in das Gefäß getaucht und es ihm gegeben, damit er daran saugen konnte, bis sich sein Hals genügend lockerte, dass er trinken konnte.
    Die riesige Wüste in seinem Mund absorbierte die Flüssigkeit sofort, und Vergere befeuchtete das Tuch erneut. Dies ging über beträchtliche Zeit so weiter.
    »Wozu ist Schmerz gut ?«, fragte sie nach einer Weile leise. »Denkst du je darüber nach, Jacen Solo? Was ist seine Funktion? Viele unserer frommeren Meister glauben, dass Schmerz die Peitschenschnur der Wahren Götter ist: dass die Wahren Götter uns durch den Schmerz lehren, Bequemlichkeit zu verachten, unsere Körper zu verachten, ja sogar das Leben selbst. Ich würde sagen, Schmerz ist selbst ein Gott: der Zuchtmeister des Lebens. Schmerz lässt die Peitsche knallen, und alles, was lebt, bewegt sich. Der grundlegendste Instinkt des Lebens besteht darin, sich vor dem Schmerz zurückzuziehen. Sich vor ihm zu verstecken. Wenn es wehtut, sich dorthin zu bewegen, wird selbst eine Granitschnecke nach da kriechen; Leben bedeutet, ein Sklave des Schmerzes zu sein. ›Jenseits aller Schmerzen‹ zu sein bedeutet, dass man tot ist, oder?«
    »Nicht für mich«, antwortete Jacen matt, sobald sich seine Kehle genug geöffnet hatte, dass er sprechen konnte. »Ganz gleich, wie tot ich angeblich bin, es tut immer noch weh.«
    »Nun ja. Dass die Toten keine Schmerzen mehr haben, ist schlicht Glaubenssache. Wir sollten lieber sagen, wir hoffen, dass die Toten keine Schmerzen mehr haben − aber es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.« Sie zwinkerte ihm lächelnd zu. »Glaubst du, dass Schmerzen auch das beherrschende Prinzip des Todes sind?«
    »Ich glaube überhaupt nichts. Ich will einfach nur, dass es aufhört.«
    Sie wandte sich ab und machte ein seltsam schnüffelndes Geräusch; einen halben Augenblick fragte sich Jacen, ob sein Leid sie schließlich doch irgendwie berührt hatte, fragte sich, ob sie sich seiner erbarmen würde …
    Aber als sie sich wieder umdrehte, stand in ihren Augen kein Mitgefühl, sondern Spott. »Ich bin so dumm«, sagte sie wieder in diesem Glöckchentonfall. »Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass ich mit einem Erwachsenen spreche. Ah, Selbstbetrug ist wirklich die grausamste Form von Betrug! Ich habe mich glauben lassen, dass du einmal ein wahrer Jedi warst, wenn du doch in Wahrheit nur ein Küken bist, das zitternd im Nest sitzt und heult, weil Mutter noch nicht angeflattert kam, um es zu füttern.«
    »Du … du …«, stammelte Jacen. »Wie kannst du − nach allem, was du getan hast …«
    »Was habe ich denn getan? O nein, nein, nein, kleiner Solo-Junge. Es geht hier darum, was du getan hast.«
    »Ich habe nichts getan!«
    Vergere lehnte sich gegen die einen Meter entfernte Kammerwand. Langsam faltete sie ihre rückwärts gebogenen Knie unter sich, dann verschränkte sie ihre Finger vor dem mit zarten Schnurrhaaren umgebenen Mund und starrte ihn über ihre Knöchel hinweg an.
    Nach langem, langem Schweigen, während dessen der Satz Ich habe nichts getan! in Jacens Kopf widerhallte, bis seine Wangen glühten, sagte Vergere: »Genau.«
    Sie beugte sich näher zu ihm, als wolle sie ihm ein peinliches Geheimnis verraten. »Ist das etwa nicht die Taktik eines Kindes? Zu jammern und zu jammern und zu jammern, mit den Fingern zu fuchteln und mit dem Fuß aufzustampfen … in der Hoffnung, dass ein Erwachsener es bemerkt und sich um es kümmert?«
    Jacen senkte den Kopf und kämpfte gegen plötzliche, heiße Tränen an. »Was kann ich denn tun?«
    Sie lehnte sich zurück und gab wieder dieses schnüffelnde Geräusch von sich. »Zu deinen Möglichkeiten gehört zweifellos, weiter in diesem Raum zu hängen und zu leiden. Und was, glaubst du, wird passieren, solange du das tust?«
    Jacen sah sie erschüttert an. »Was?«
    »Nichts«, sagte sie vergnügt. Sie spreizte die Finger. »Oh, irgendwann wirst du den Verstand verlieren. Wenn du Glück hast. Eines Tages wirst du vielleicht sogar sterben.« Sie legte die Kammfedern zurück, und diese wurden blastergrau. »An Altersschwäche.«
    Jacen starrte sie mit offenem Mund an. Er konnte keine weitere Stunde mehr in der Umarmung des Schmerzes ertragen − und sie sprach von Jahren. Von Jahrzehnten.
    Vom Rest seines Lebens.
    Er zog die Beine an, schlang die Arme darum und drückte die Knie gegen die Augenhöhlen, als könne er sich damit das Entsetzen aus dem Kopf pressen. Er erinnerte sich

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