Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
auszuschalten.
»Landen Sie die Blutopfer !«, befahl Tsavong Lah. »Wir werden die Grutchins loslassen − und die Voxyn!«
Das riesige Flaggschiff senkte sich auf die Oberfläche des Monds. Bevor Tsavong Lah ausstieg, packte er den Oggzil noch einmal und schrie in Basic: »Wo bleibt ihr denn, Jeedai ? Wollt ihr euch der Jagd nicht anschließen? Habt ihr denn keinen Mut?«
Zu seiner Verblüffung war die Stimme, die antwortete, eine, die er kannte.
»Hier spricht Jacen Solo«, übertrug der Villip. »Ich werde mitspielen, Kriegsmeister.«
Tsavong Lahs Antwort war erfüllt von finsterem Sarkasmus. »Willkommen, Verräter! Ich werde mich freuen, dich wiederzusehen!«
»Gleichfalls, Kriegsmeister!«
Zorn lag in den Worten des Kriegsmeisters. »Ich habe einmal geschworen, dich zu opfern, Jacen Solo. Vielleicht wird dieses Opfer ja doch noch stattfinden.«
»Vielleicht kann ich es auch noch einmal hinauszögern«, erwiderte Jacen. »Werden Sie mich landen lassen, Kriegsmeister?«
»Jeder Jeedai darf landen. Ich werde die Flotte entsprechend anweisen.«
»Das ist sehr höflich von Ihnen, Kriegsmeister.«
»Nicht im Geringsten. Würdest du nach Ebaq kommen, wenn ich der Flotte befehlen würde, dich in Stücke zu schießen, sobald du dich sehen lässt?«
Das würde Jacen, aber er sah keinen Sinn darin, es dem Kriegsmeister mitzuteilen.
»Wir sehen uns bald, Kriegsmeister«, sagte er.
Sein Astromech-Droide quäkte, um ihm mitzuteilen, dass noch jemand mit ihm sprechen wollte. Jacen wechselte die Frequenz.
»Jacen«, sagte Luke. »Was machst du da?«
»Ich helfe meiner Schwester.« Jacen konnte es nicht ganz vermeiden, dass er trotzig klang. Er spürte Lukes Präsenz durch das Jedi-Geflecht intensiver werden, ein angestrengter Versuch seines Meisters, ihn sowohl emotional als auch mit Worten zu erreichen.
»Du kannst ihr nicht helfen, indem du dich opferst«, sagte Luke.
»Ich habe nicht vor, mich opfern zu lassen.«
»Jaina und die anderen befinden sich in einem gepanzerten Bunker. Sie braucht nur zu warten, bis die Flotte kommt und sie herausholt. Und wir sind auf dem Weg, wir alle. Kre’fey, Farlander, Bel Iblis. Und deine Eltern.«
Jacen spürte, wie das Macht-Geflecht ihn drängte, auf Luke zu hören, sich seinem Vernunftargument zu ergeben. Er kämpfte gegen den Zwang an und versuchte, so ruhig und vernünftig zu wirken, wie er konnte.
»Ich verlasse mich lieber nicht darauf, dass Tsavong Lah tut, was man von ihm erwartet«, sagte er. »Ich habe gespürt, wie überrascht du warst, als er auf Ebaq Neun zuflog.«
Darauf hatte Luke keine Antwort.
»Ich habe einen Plan«, fuhr Jacen fort. »Ich werde ihm nicht direkt in die Arme laufen. Ich werde ihn ablenken und ihn Jaina vom Hals halten.«
Angst zuckte durch das Jedi-Geflecht, und sie schmeckte nach Jaina.
»Jaina wird gejagt«, sagte Jacen. »Ich muss gehen.«
Er schaltete das Kom ab. Luke und die anderen versuchten weiterhin, ihn durch das Geflecht zu erreichen, aber Jacen zog sich zurück und konzentrierte sich stattdessen auf seinen Vong-Sinn. Er war außer Übung − es hatte monatelang keine Yuuzhan Vong in seiner Nähe gegeben, an denen er üben konnte −, aber als er seinen Atem verlangsamte und sich in einen meditativen Zustand begab, spürte er den Feind vor sich, grimmig entschlossene Flecken von Bewusstsein, alle bereit, sich für ihren Anführer zu opfern.
Entschlossenheit und Mut waren bei den Yuuzhan Vong nichts Ungewöhnliches. Was Jacen überraschte, war ihre Anzahl. Allein auf Ebaq mussten es Tausende sein.
Jaina wartete im Dunkeln. Die Jedi waren im Dunkeln vollkommen zu Hause, gestärkt von der Macht und imstande, die Wände um sich herum zu spüren, aber sie bemerkte, dass ihre Nicht-Jedi-Piloten unruhig wurden, also ließ sie sie alle die Helm- und Gürtellampen einschalten.
Durch das Jedi-Geflecht spürte sie die wachsende Siegessicherheit und schließlich den Triumph auf den Schiffen der Neuen Republik, als eine Yuuzhan-Vong-Kampfgruppe nach der anderen aus der Schlacht floh. Sie spürte auch, dass Jacen etwas vollkommen Ungewöhnliches tat, aber sie wusste nicht, was, und sie nahm wahr, dass die anderen versuchten, ihn davon abzuhalten. Dieses Wissen bedrückte sie, aber sie hatte kein Kom, mit dem sie Jacen hätte erreichen können. Sie hatte gerade beschlossen, es durch das Geflecht zu versuchen, als etwas anderes ihre Aufmerksamkeit erregte.
Oder vielleicht etwas Nicht-anderes.
Durch die intensivierte
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