Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals
Wahrnehmung des Macht-Geflechts spürte sie eine Leere, ein Vakuum. Etwas, das sich nicht innerhalb der Macht befand.
Die Yuuzhan Vong.
Und sie spürte eine Bewegung in der Macht, eine entschlossene Ausstrahlung, so bösartig und sicher wie das Geräusch eines Blasters, der neben ihrem Ohr entsichert wurde. Voxyn.
Voxyn, die sie jagten.
Lowbacca fletschte die Zähne.
»Erinnere mich daran, dem Oberkommando mitzuteilen, wie sehr ich diesen Plan hasse«, sagte Jaina. Es gab Hunderte von Minenschächten in dieser alten Anlage, und etwa ein Dutzend waren mit verstärkten Toren gegen den Feind gesichert worden. Einige waren auch mit Ködern versehen, um die Vong neugierig zu machen. Der Plan war von einer nur sehr geringen Wahrscheinlichkeit ausgegangen, dass die Yuuzhan Vong ausgerechnet Jainas Tor fanden und sich darauf konzentrierten, es einzureißen.
Der Plan hatte nicht einbezogen, dass es immer noch Voxyn gab, die jeden Nutzer der Macht spüren und den Feind direkt zu Jaina führen konnten, ob sie nun hinter einem anonymen Tor saß oder nicht.
»Zu schade, dass wir keine von diesen YVJ-Droiden haben«, sagte einer ihrer Piloten.
»Es gibt nicht genug davon«, erwiderte Jaina. »Die wenigen, die bereits gebaut wurden, bewachen die Regierung.« Sie dachte nach. »Bleibt von den Toren weg«, sagte sie schließlich. »Ich weiß nicht, was sie benutzen werden, um sie einzureißen, aber ich weiß, dass ich nicht in der Nähe sein möchte, wenn das passiert.«
»Vielleicht wäre es Zeit, die Minen zu legen«, schlug Tesar vor. Sein im Schutzanzug steckender Schwanz peitschte nach rechts und links.
»Ja. Aber nicht direkt am Eingang. Was immer sie benutzen werden, um die Tore einzureißen − ich will nicht, dass unsere Minen schon davon ausgelöst werden.«
Und dann spürten und hörten sie wie aufs Stichwort ein lautes Krachen. Der Boden bebte, und die stille Luft des Schachts vibrierte von dem plötzlichen Donnern, das von der anderen Seite des Tors her erklang.
Die acht Piloten der Zwillingssonnen-Staffel zogen sich ohne ein Wort zurück. Sie beschäftigten sich damit, im Dunkeln Minen auszulegen, während das Krachen wieder und wieder erklang.
Jaina nahm ebenso durch die Macht wie mit dem bloßen Auge wahr, wie ein Teil der Wand riss und Steinsplitter abblätterten und herunterfielen.
»Sie kommen nicht durch das Tor«, rief sie. »Sie umgehen es!«
Noch etwas, das der Plan nicht vorgesehen hatte.
Die Yuuzhan Vong strömten in den langen Tunnel, der den kleinen Mond durchschnitt, tausend Krieger als Vorhut, gefolgt von den brüllenden Voxyn und ein paar massiven Grutchins, die sich in der geringen Schwerkraft überraschend leichtfüßig und geschmeidig bewegten. Dann kam der Haupttrupp mit Tsavong Lah und der Hälfte des Kommunikationsstabs von der Blutopfer.
Explosionen zerrissen die Luft vor ihnen, und zwanzig Mann aus der Vorhut starben − eine weitere Falle, die die feigen Ungläubigen gestellt hatten, weil sie nicht Mann gegen Mann kämpfen wollten, sondern Maschinenfallen wie diese anwandten. Der Rest marschierte über die zerfetzten Leichen hinweg, vorbei an einem Paar verstärkter Durastahltore nach dem anderen.
Die Yuuzhan Vong würden nicht innehalten, ehe es die Voxyn taten.
Die Voxyn, die ihre Wahrnehmungsborsten aufgerichtet hatten, blieben vor einem Tor stehen, das sich äußerlich nicht von den anderen unterschied. Eins der Tiere war dem Tod so nahe, dass es sich selbst in dieser niedrigen Schwerkraft kaum weiterschleppen konnte. Sie ließen ihre gespaltenen Zungen über das Tor zucken, und als ihr Heulen den riesigen Schacht erfüllte, klang es für Tsavong Lah wie Musik.
»Schafft die Voxyn nach hinten!«, befahl der Kriegsmeister den Wärtern. »Bringt die Grutchins her!«
Die Grutchins waren geschmeidige Tiere mit schwarzem Panzer, die sechs Meter langen großen Vettern der Metall fressenden Grutchins, die die Kampfjäger der Yuuzhan Vong als Waffen verwendeten. Grutchins konnten nicht fliegen wie die Grutchins, aber sie waren intelligenter: Diese Tiere konnten bis zu einem gewissen Grad dressiert werden, und Tsavong Lah hatte sie auf seinen Feldzug mitgenommen, weil er wusste, dass er die Ungläubigen vielleicht aus ihren Verstecken würde graben müssen.
Die riesigen Tiere stürzten vorwärts, die stahlscharfen Fresswerkzeuge entblößt. Tsavong Lah betrachtete die verstärkten Tore, dann wandte er sich an die Wärter.
»Sie sollen sich durch die Stollenwände graben!
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