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Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 14 - Wege des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jon Williams
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zufällig neben einem jungen Gestalter herging, der seinen frischen Narben nach zu schließen offenbar erst vor Kurzem die spezialisierte Hand der Gestalter erhalten hatte. Nom Anor musste wieder an das bewachte Damutek am Rand der neuen Stadt denken, wo er Onimi beobachtet hatte, also sprach er den Gestalter an.
    »Verzeihen Sie, Freund Gestalter«, sagte er. »Hätten Sie vielleicht einen Augenblick Zeit?«
    »Sprechen Sie mit mir?«, fragte der Gestalter überrascht. Er hatte sich mehrere Zähne ausgerissen und sie durch eine Art Korallenimplantat ersetzt, wahrscheinlich von der Korallenart, die ihm bei seinen Gestalterpflichten half. Nom Anor wollte nicht wirklich wissen, welche Gestalteretikette ausgerechnet modifizierte Zähne verlangte, und er bedauerte den dadurch entstandenen Sprachfehler des jungen Mannes.
    »Ich heiße Hooley Krekk und komme aus dem Damutek der Verwalter«, sagte Nom Anor. »Ich arbeite an der Zuteilung von Notfallressourcen, und wir haben vor Kurzem eine Anforderung aus dem Büro von … nun, ich sollte wohl lieber keinen Namen nennen und nur sagen, dass es sich um einen Meistergestalter handelt. Leider ist die Anforderung in recht technischer Sprache abgefasst, und weder ich noch mein Vorgesetzter verstehen so recht den Sinn davon. Der Gestalterlord sagt, es sei wichtige Arbeit, die mit dem Krieg zu tun hat, aber mein Vorgesetzter möchte die Mittel nicht freigeben, bevor das nicht deutlicher wird.«
    Nun war der Gestalter sehr aufmerksam. Ja genau dachte Nom Anor. Es geht hier darum, deine Kaste reicher zu machen.
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, fragte der junge Mann.
    »Die Anforderung hat mit Materialien zu tun, die notwendig sind, um die ›Direktiven‹ von …« Er gab sich zögernd. »… von etwas zu erfüllen, das sich, glaube ich, ›Kortex‹ nennt.«
    »Ein Korteksch ischt eine Sammlung von Gestalterwischen«, erklärte der hilfreiche Gestalter. »jeder Koreksch wurde vor Anbeginn der Tscheit von den Göttern schelbscht dem Höchschten Oberlord oder einem Meischtergeschtalter übergeben.«
    »Ich verstehe«, sagte der Exekutor. »Und wie viele Kortizes gibt es?«
    »Acht.«
    »Der Achte wäre der höchste?«
    »Ja, Lord Verwalter. Der Achte Korteksch beinhaltet dasch höchschte Wischen düsch Geschtalterhandwerksch. Der gröschte Teil davon wurde dem gefürchteten Shimrra von den Göttern schelbscht übergeben, und er hat schich noch nicht herabgelaschen, dieschesch Wichen an die Geschtalter weitertschugeben.«
    Nom Anor spürte, wie ihm ein Schauder über den Rücken lief. Wir sind zum Untergang verurteilt, dachte er. Wer hätte gedacht, dass dieses vernichtende Urteil von einer solch absurden Stimme verkündet würde?
    Es gelang ihm kaum, seinen Dank herauszustottern, und er ging schnell davon, um in Ruhe über das nachzudenken, was er gerade erfahren hatte. Er wusste, wie Regierungen funktionierten − wie sollte er sie sonst auch stürzen können? −, und dieses Wissen befähigte ihn, auch aus wenigen Tatsachen korrekte Schlüsse zu ziehen.
    Der Achte Kortex, das höchste Wissen, über das nur Shimrra und die Götter verfügten, existierte nicht ! Das Kortex-Projekt, das sein von Kriegern bewachtes Hauptquartier außerhalb der Stadt hatte, musste dieses Wissen erst schaffen, damit Shimrra es dann seinem Volk übergeben konnte.
    Die Yuuzhan Vong befanden sich in einem Krieg, dessen Ende nicht abzusehen war, und ihnen war das Wissen ausgegangen, das sie befähigen würde, den Krieg zu gewinnen. Wenn die Neue Republik weiter lernte und Innovationen einführte, während der Achte Kortex leer blieb, dann waren die Yuuzhan Vong erledigt. Sie standen kurz davor, ausgelöscht zu werden.
    Nom Anors Gedanken überschlugen sich. Er musste sich mit der Hand an einer Wand abstützen. Und wenn die Götter, dachte er voller Entsetzen, Shimrra das Wissen tatsächlich nicht übergeben haben, dann ist Shimrra ein Betrüger, und die Götter sind auch nicht viel besser.
    Nom Anor wollte lachen, kreischen und heulen, und das alles gleichzeitig. Die wichtigsten Säulen des Glaubens, Gehorsam und Hierarchie, die Säulen, die das gewaltige Gebäude der Yuuzhan Vong trugen, waren nichts als Schwindel. Nom Anor hatte diesen Verdacht schon immer gehabt − aber er hätte nie erwartet, dass er eines Tages den Beweis finden würde!
    Er bemerkte, dass andere ihn anstarrten. Es gelang ihm, sich zusammenzureißen und einen Fuß vor den anderen zu setzen, und schließlich erreichte er sein Büro.
    Die

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