Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
ausgesprochen komisch gefunden.
»Wie geht es Jacen?«, fragte Luke.
»Er hat Erfolg«, sagte Mara. Ihr finsterer Tonfall veranlasste Pellaeon, sich die Sache näher anzusehen.
Jacen Solo, der Jedi-Junge, der so wunderbar dicht daran gewesen war, es Mufti Flennic zu zeigen, war an Bord der Right to Rule. In den Stunden, seit sich die Flotte bei Yaga Minor wieder neu zusammengefunden hatte, waren Tausende von MSE-6-Mausdroiden mit ihren Yuuzhan Vong aufspürenden Algorithmen versehen, die die Galaktische Allianz entwickelt hatte, von einem Schiff zum anderen geschickt worden. Sie hatten drei maskierte Yuuzhan Vong entdeckt. Danach hatte Jacen die Kommunikation dieser Unterwanderer innerhalb der Flotte analysiert und war imstande gewesen, mehr als ein Dutzend Sympathisanten zu finden. Keiner war direkt auf diese Aktivitäten angesprochen worden, aber alle befanden sich nun auf der Right to Rule, wo man sie einzeln zu einer angeblichen »Stabsbesprechung« rief.
Jacen hatte diese Besprechung in einem vollkommen unschuldig wirkenden Konferenzraum angesetzt, der aber tatsächlich mit der besten Sicherheitstechnologie des Imperiums ausgerüstet war, was es auch Pellaeon erlaubte, über Monitore, die in dem Raum mit dem Bactatank aufgestellt worden waren, zu sehen, was dort vor sich ging. Außerdem standen Sturmtruppen bereit, Jacen zu Hilfe zu eilen, falls er die brauchen sollte. Es war vielleicht ein Risiko, den Feind auf so engem Raum zu konzentrieren, aber Jacen hielt es für weniger gefährlich, als die Spione auf unterschiedlichen Schiffen zu lassen und sie dort zu entlarven. Wenn man sie alle beisammen hatte, würde sich die Situation leichter kontrollieren und eingrenzen lassen, falls etwas schiefgehen sollte.
Die Verräter trafen einer nach dem anderen ein, in 2-Minuten-Intervallen, die dafür sorgten, dass sie einander nicht im Flur draußen begegneten und Verdacht schöpften. Jacen saß geduldig vorn im Konferenzraum und sah schweigend zu, wie sie hereinkamen.
Die maskierten Yuuzhan Vong kamen als Letzte. Die erste − eine Frau − schlenderte lässig herein und erkannte mit einem einzigen Blick, wer dort alles am Tisch saß. Ihre Miene war nicht zu deuten und so menschlich, dass Pellaeon kaum glauben konnte, dass es nicht ihr echtes Gesicht war, sondern ein Beispiel dieser biotechnologischen Masken, die die Yuuzhan Vong Ooglith-Masken nannten. Sie sah aus wie eine nicht weiter auffällige, hoch gewachsene, reizlose Frau mit langem grauem Haar, das sie in einem strengen Knoten trug.
Aber etwas an der Art, wie sie leicht zögerte, als sie ihre menschlichen Sympathisanten bemerkte, überzeugte Pellaeon davon, dass sie tatsächlich nicht war, wofür sie sich ausgab.
»Ich grüße Sie, Fuila Blay«, sagte Jacen aus dem vorderen Teil des Raums. Er lehnte sich weiterhin gegen das Podium, während er sprach, und seine lässige Haltung triefte vor Respektlosigkeit. »Warum setzen Sie sich nicht, während wir auf die anderen warten?«
Die Frau starrte ihn wütend an, aber sie tat schweigend, was man ihr sagte. Pellaeon bemerkte die Ansätze von Angst in den Augen von vier der Spione, die die Anführerin ihrer Zelle erkannten.
»Was ist hier los?«, fragte einer von ihnen. »Sie haben kein Recht, uns hier zu behalten!«
»Hier zu behalten ?« , wiederholte Jacen mit übertriebenem Stirnrunzeln. »Das klingt beinahe so, als hielten Sie sich für Gefangene. Wieso denken Sie so etwas?«
Der Mann schluckte, sagte aber nichts mehr.
»Man hat Sie hierhergerufen, damit wir uns ein wenig unterhalten können«, fuhr Jacen fort. »Das ist alles.«
»Gut«, sagte ein anderer scharf. Dieser Mann trug die Uniform eines Geheimdienstkoordinators. »Dann sollten wir anfangen.«
»Wenn alle hier sind«, sagte Jacen ruhig.
»Wir haben für so etwas keine Zeit«, fuhr der Mann zornig fort und wollte aufstehen. »Falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist: Da draußen tobt ein Krieg!«
Jacen richtete sich auf. »Genau deshalb sind wir hier«, sagte er und sah den Verräter ruhig an.
Der Mann setzte sich mit einem widerwilligen Knurren wieder und schwieg.
»Sie könnten uns zumindest sagen, wer Sie sind«, verlangte eine Frau, ein Sicherheitsoffizier.
»Können Sie das nicht erraten?«, fragte Jacen.
Wieder ging die Tür auf, und der zweite Yuuzhan Vong kam herein, verkleidet als rundlicher Unteroffizier von der Relentless. Auch er zögerte, als er die Gruppe sah, die versammelt war, aber anders als Fuila Blay hatte er
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