Das Erbe der Jedi-Ritter 15 - Die Ruinen von Corusant
Macht aus. Hinter den vielen höheren Lebensformen auf dem Planeten Borosk und in der Flotte des Imperiums und hinter der leeren Kluft angreifender Yuuzhan Vong spürte sie eine konzentrierte Narbe in der Macht − eine Narbe, die vor Angst und Schmerzen juckte. Sie spürte Ersticken, Gefangenschaft, Klaustrophobie, Dunkelheit − all die Dinge, die sie nicht bemerkt hatte, als Angehörige ihres eigenen Volks in einem dieser Schiffe gefangen gewesen waren, weil sie es nicht geschafft hatte, ihren eigenen Zorn und ihre eigene Wut zu beherrschen. Jetzt war die Konzentration dieser Gefühle zu intensiv, als dass sie sie ignorieren konnte − tatsächlich so intensiv, dass Saba davon schwindlig wurde. Aber sie würde sich nicht abwenden. Sie konnte es nicht. Sie musste die Schmerzen dieser Leute annehmen, musste sie teilen, in der Hoffnung, dass es ihr etwas von der Schuld nehmen würde, die auf ihr lastete.
Jage den Augenblick …
Man hatte die Leute in diesen Transporter gestopft wie Tiere, die zum Schlachten gebracht wurden. Wahrscheinlich würden viele von ihnen schon sterben, bevor sie ihr Ziel erreichten. So entsetzlich dieser Gedanke für Saba auch sein mochte, so wusste sie doch, dass die Yuuzhan Vong eine solche Taktik ganz anders beurteilten. Für sie waren diese Personen tatsächlich kaum mehr als Tiere, was zählte es also, wenn ein Teil des Viehs beim Transit starb, solange genug überlebten, um die Armeen an der Front aufzufüllen?
Saba Sebatyne jedoch war eine Jedi, und wenn so etwas geschah, konnte sie nicht einfach daneben stehen und es zulassen. Sie musste etwas tun − etwas, das vielleicht eine Wiedergutmachung für die Tode so vieler Barabels darstellen würde, die sie umgebracht hatte.
Wie könnte man ihrer besser gedenken?
»Diese hier möchte mit der Jadeschatten sprechen«, sagte sie zu Yage. Der Captain verzog unsicher das Gesicht, gab dann aber ihrem Kom-Offizier entsprechende Anweisungen.
»Da drüben«, sagte sie und zeigte auf eine leere Kom-Station.
Saba war sich der Blicke der Besatzung, die ihr folgten, sehr bewusst − wahrscheinlich war sie die auffälligste Nichthumanoide, die viele von ihnen seit Jahren von Nahem gesehen hatten −, als sie zur Station ging und leise sagte: »Mara, diese hier hat eine Idee.«
Es gab eine leichte Verzögerung, bevor Mara Skywalker antwortete. »Ich höre, Zischer«, sagte sie. »Was immer du im Kopf hast, es ist sicher besser, als mehr oder weniger wahllos zu schießen und Lukes Triebwerksglühen zu beobachten.«
»Siehst du den Sklaventransporter? Das ist ihre Beute. Wenn sie die verlieren, wird die Schlacht für sie ziemlich sinnlos gewesen sein.«
»Willst du etwa, dass wir das Schiff abschießen? Saba, das können wir nicht tun. Er ist voll mit …«
»Wir zerstören ez nicht«, unterbrach Saba sie, dann hielt sie inne, als sie die Waghalsigkeit dessen, was sie gerade vorschlagen wollte, noch einmal bedachte. Ihr Magen knurrte. »Diese hier möchte die Gefangenen befreien.«
Diesmal war das Schweigen sogar noch länger. »Warte eine Sekunde«, sagte Mara schließlich. Am Rand des Bildes sah Saba, wie die Jadeschatten sich aus dem Kampf löste, dicht gefolgt von Meister Skywalkers X-Flügler. »Ich schalte dich in den Kommandoring.«
Die Holoprojektoren begannen zu flackern und zeigten die Gesichter von Mara und Großadmiral Pellaeon. Saba trat beiseite, um Captain Yage auf den Sitz zu lassen.
»Habe ich das gerade richtig gehört?«, fragte Pellaeon.
»Saba möchte die Leute befreien, die in diesem Sklavenschiff sind«, sagte Mara.
»Und was halten Sie davon?«, fragte der Großadmiral.
»Ich halte es für ein gutes Vorhaben«, sagte Mara.
»Was nicht bedeutet, dass es machbar ist«, erwiderte Pellaeon.
»Nein, aber Saba hat ein gutes Argument. Dieses Transportschiff zu übernehmen, könnte viele Leben retten.«
Der alternde Imperiale nickte, und sein dünnes weißes Haar bewegte sich in der Flüssigkeit. Sein Gesichtsausdruck blieb überwiegend hinter der Atemmaske verborgen.
»Wie wollen Sie das anfangen?«, fragte er. »Das Schiff befindet sich auf der anderen Seite der Yuuzhan-Vong-Flotte.«
»Genau«, sagte Saba. »Die Aufmerksamkeit ist nach vorn gerichtet, auf den Angriff. Die Nachhut wird verwundbar sein.«
»Wir müssen immer noch an ihren Abfangschiffen vorbeikommen«, erklärte Mara. »Und die Nachhut würde nicht lange verwundbar bleiben. Es gibt da draußen eine erschreckende Menge von Großkampfschiffen. Ein
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