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Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung

Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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23
     
    Jaina kämpfte sich durch die Dunkelheit. Sie hatte nie ein Machtgeflecht wie dieses erlebt. Es war, als versuchte sie, in Schlamm zu schwimmen. Die normalerweise hell leuchtende Mitte von Tahiris Geist war gedämpft und weit entfernt, wie begraben.
    »Tahiri?« Sie rief den Namen ihrer Freundin, als sie nach dieser hellen Mitte suchte. Hin und wieder kamen Fetzen von Erinnerungen und Gefühlen aus der Dunkelheit auf sie zugeschossen und erschreckten sie. Sie sah zwei Gestalten an einem Ort, der ihr verstörend bekannt vorkam, als blickte sie durch einen vernebelten Schirm. Dann sah sie, wie diese Gestalten rannten, vielleicht jagten, und dabei mit den Lichtschwertern helle Streifen in die übel riechende Luft schnitten. Das Licht, das die Schwerter warfen, bestätigte Jainas ersten Eindruck. Selbst bei all den Schatten ringsumher wusste sie nun, wo diese Gestalten sich befanden: in dem Weltschiff vor Myrkr, an dem Ort, wo Anakin getötet worden war.
    Riesige Statuen ragten über ihnen auf. Tentakel mit rasiermesserscharfen Spitzen und tiefe Schatten ließen voxynartige Ungeheuer vermuten. Sobald sie sich mit Tahiris Geist verbunden hatte und in die private Qual der jungen Jedi eintrat, war Jaina von Erinnerungen an den Schmerz, den sie bei Anakins Tod gespürt hatte, und an die Trauer danach überflutet worden. Die innere Landschaft reflektierte all diese dunklen Gefühle; jeder zerklüftete Schatten schien alle Arten negativer Emotionen auszustrahlen: Trauer, Zorn, Angst, Verrat, Einsamkeit …
    Aber sie durfte sich von diesen Dingen nicht ablenken lassen. Sie musste sich konzentrieren, musste helfen, wo sie konnte. Sie mochte in dieser Fantasie Tahiris keine eigenständige Rolle übernehmen können, aber sie konnte ihrer Freundin Kraft geben.
    Als jedoch ein weiteres Bild durch die Dunkelheit zuckte, fragte sie sich, wem genau sie diese Kraft gab.
    Tahiris narbiges, finsteres Spiegelbild hatte Mordlust im Blick. Jaina wusste zwar, dass es Riina war, gegen die sie kämpfte oder die sie jagte, aber sie sah immer nur Tahiri. Die einzige Möglichkeit, die beiden zu unterscheiden, bestand darin, auf die Hand zu achten, die das Lichtschwert hielt: In der wirklichen Welt war Tahiri Linkshänderin, während Riina das Schwert in der rechten Hand hielt.
    »Tahiri? Kannst du mich hören?«
    Jaina wollte Tahiri wissen lassen, dass sie nicht allein war; dass Hilfe nahe war, wenn sie sie brauchte.
    Grishna br’rok ukul-hai, fauchte eine Stimme in ihrem Kopf. Hrrl osam’ga akren hu − akri vushta.
    »Ich kann das nicht verstehen«, sagte Jaina in die Leere.
    Dann empfing sie ein Bild von Tahiris Gesicht, das aus der Dunkelheit auftauchte. Ihre Augen blitzten vor Hass. Jaina zuckte zurück. Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, ob sie hier nicht vollkommen überfordert war. Geistige Heilung war Meisterin Cilghals Feld, nicht das ihre. Sie hatte mit guten Absichten begonnen, aber das genügte nicht.
    Vielleicht sollte ich lieber verschwinden, dachte sie.
    Aber als sie versuchte, sich wieder aus dem Geflecht zu lösen, war das nicht möglich. Die Illusion des Weltschiffs schien sich um sie zu schließen wie die Wände eines Käfigs, und sie erkannte erschrocken, dass sie in der Falle saß.
    Ash’nagh vruckuul urukh, höhnte Riinas Stimme aus dem Schatten. Esh tilri anhankh!
    Jaina sah ein Bild von Tahiri, die ihren Schatten jagte. Sie kämpfte gegen die Angst und die Frustration an, die in ihr aufstiegen. Es musste etwas geben, was sie tun konnte. Sie hoffte nur, es rechtzeitig herauszufinden …

24
     
    Lukes Kopf hätte klar sein sollen, als die Zeit für die Begegnung mit der Magistra kam, aber stattdessen überschlugen sich seine Gedanken in einem wirren Durcheinander. Seit Jacen ihm von seiner Begegnung mit dem kleinen ferroanischen Mädchen erzählt hatte, hatte er an nichts anderes denken können.
    Anakin hat den Blutcarver ohne Lichtschwert getötet …
    Er verstand, wieso Jacen zunächst so verwirrt gewesen war. Anfangs hatte er ebenfalls gedacht, dass Tescia von Anakin Solo sprach. Aber er wusste, dass das nicht möglich war. Lukes jüngerer Neffe war nie in den Unbekannten Regionen gewesen, und selbst wenn, hätte er eine Begegnung mit einem lebenden Planeten sicherlich nicht geheim halten können. Nein, das Mädchen sprach eindeutig von Lukes Vater. Bevor Zonama Sekot in die Unbekannten Regionen verschwunden war, musste Anakin Skywalker hier gewesen sein − in Begleitung von Obi-Wan Kenobi. Warum sie

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