Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
ersten Begegnung. Zuvor war sie neugierig auf die Jedi gewesen und hatte sie freundlich und offen willkommen geheißen, nun wirkte sie misstrauisch und defensiv. Er fragte sich, wieso sie ihre Ansicht derart geändert hatte.
Ihr Blick schweifte über die vor ihr versammelten Besucher. Ein knappes Nicken signalisierte, dass sie zu einer Entscheidung gekommen war. Anmutig ließ sie sich im Schneidersitz auf dem Boden nieder. Ihr Gewand breitete sich rings um sie aus.
»Ich heiße Jabitha«, sagte sie. »Wir werden uns Ihre Geschichte anhören.« Sie bedeutete Luke und den anderen, sich ebenfalls ins Gras zu setzen. Die anderen Ferroaner blieben stehen, vielleicht demonstrativ. »Sekot lädt Sie ein, frei zu sprechen.«
Luke holte tief Luft und fing an. Er begann mit der Zeit, als die Neue Republik die Yuuzhan Vong zum ersten Mal bemerkt hatte, auf Belkadan, wo Danni Quee Zeugin des Beginns ihrer Invasion geworden war. Die finstere Abfolge war ihm tief in den Geist eingebrannt, von Sernpidal, wo Chewbacca gestorben war, über Helska 4, Dubrillion, Destrillon, Dantooine, Bimmiel, Garqi, Ithor, Obroa-skai, Ord Mantell, Gyndine, Tynna, Fondor mit seinen Werften, Kalarba, Nal Hutta, Nar Shadaa, Sriluur, Druckenwell, Rodia, Falleen, Kubindi bis zu Duro; die Jedi-Akademie, die sie beinahe zusammen mit Yavin 4 verloren hätten, Ano und Myrkr, wo Anakin Solo gefallen war, und schließlich Coruscant, der Hauptplanet, nach dessen Eroberung durch den Feind eine Weile alle Hoffnung verloren schien.
Er sprach über die Hunderte von Milliarden Toten in der Galaxis, versuchte in Worte zu fassen, wie ihm zumute war, wenn er zusehen musste, wie alles, was er geliebt hatte, unterging − nicht nur die Regierung, an deren Schaffung aus der Asche des Imperiums er mitgearbeitet hatte, sondern auch die Prinzipien, auf denen sie aufgebaut gewesen war. Als der Senat sich in diesen letzten Tagen auf Coruscant auflöste, hatte er miterleben müssen, wie sich ehemalige Verbündete gegeneinander wandten, getrieben von Angst und Selbsterhaltungstrieb − und damit am Ende den Vormarsch der Yuuzhan Vong nur beschleunigten.
Er sprach über biologische Technologie und die Philosophie der Opfer und Schmerzen, der die Yuuzhan Vong huldigten. Er beschrieb Planeten, die Opfer heimtückischer Gewächse wurden, freie Völker, die aus ihren Heimen gerissen und in Blasterfutter verwandelt wurden, Spione, die den Frieden störten, indem sie Lügen über jene verbreiteten, die die Überlebenden ermutigen wollten, sich gegen den Feind zusammenzuschließen. Er sprach von Verzweiflung und von Völkermord, von Plänen der Unterdrückung, die ihre Wurzeln in den gleichen Übeln hatte, ein Ende zu machen, von der Hoffnung der Jedi, einen Kompromiss zu finden, damit den Bewohnern der Galaxis der Makel eines Massenmords erspart blieb. Er sprach von seiner Liebe zu Ben und seiner Hoffnung, dass sein Sohn eines Tages in einer friedlichen Galaxis leben könnte, wo Krieg nicht zum Alltag gehörte.
»Was hat das alles mit Zonama Sekot zu tun?«, fragte Magistra Jabitha, als Luke fertig war. »Was bringt Sie hierher, so weit weg von Ihrem Heim, von Ihrem Krieg?«
Jacen nahm den Faden auf, um ihre Frage zu beantworten.
»Wir sind hierhergekommen, weil Vergere, meine Lehrerin, annahm, die Antwort auf unsere Probleme könne sich auf Zonama Sekot befinden.« Er beschrieb, wie sie versucht hatten, den Planeten in den Unbekannten Regionen zu finden, und erwähnte dabei auch kurz die Verteidigung des Imperiums und die inneren Spannungen im Territorium der Chiss. Er zeichnete ihren Weg durch die Bibliothek der Chiss nach, wo sie Legenden und Märchen über den wandernden Planeten gefolgt waren. Er beschrieb eindringlich ihre Verzweiflung, als sie zu dem Schluss kamen, dass sie trotz all dieser Anstrengungen den lebenden Planeten niemals finden könnten. Und dann hatte die Vermutung, dass Zonama Sekot vielleicht als Mond in einem System verzeichnet war und nicht als Planet, schließlich zur Lösung des Rätsels geführt. Nachdem sie endlich den Ort gefunden hatten, wo Zonama Sekot Zuflucht gesucht hatte, waren sie sofort aufgebrochen, um endlich an ihr Ziel zu gelangen.
Am Ende seiner Ansprache runzelte Jabitha verwirrt die Stirn und schüttelte den Kopf. »Aber das erklärt immer noch nicht, wieso Sie hier sind. Wieso glaubte Vergere, dass wir Ihnen helfen könnten?«
»Genau das wollen wir herausfinden«, warf Mara ein. Luke spürte die sorgfältig beherrschte Nervosität
Weitere Kostenlose Bücher