Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Blick auf ihr Zielgebiet werfen. Mehrere Kilometer nach Osten, beleuchtet durch Blitze und akzentuiert von den Laserstrahlen kreisender Sternjäger, ragte Shimrras Zitadelle über der höllischen Landschaft auf. Es handelte sich tatsächlich um einen Berg. Er stand dort, wo es einmal den Imperialen Palast gegeben hatte, und umfasste alles vom Mon-Calamari-Inglenook bis zur Pliada Di am Imperium am östlichen Ende der Glitannai-Esplanade. Die Basis der Zitadelle war in dunklem Rauch verborgen, aber auf halbem Weg zum abgerundeten Gipfel sah man vier Wege, die aus unterschiedlichen Richtungen kamen und die Zitadelle mit den Gebäuden der Umgebung verbanden.
Aus dieser Nähe zeigte sich der Berg ebenso zerklüftet und felsig wie jedes der Yuuzhan-Vong-Weltschiffe, die Luke je gesehen hatte. Aber Shimrras Zitadelle hatte zwei Filigranflügel, die ihrer Erscheinung etwas Insektenhaftes verliehen.
Geschwader von X- und A-Flüglern beschossen die Krone, aber Schwerkraftanomalien, schwärzer als der Sturmhimmel, verschlangen alles, was die Sternjäger nach ihr warfen. Zwei davon kamen gerade näher, als Plasmaprojektile von Werfern über den Flügeln hochgeschleudert wurden. Die X-Flügler hätten genauso gut auch ohne Schilde fliegen können. Auf ihren Steuerbordseiten, gefangen von superheißen Geschossen, begannen sie, sich nach unten zu drehen. Luke konnte Stücke aus den Jägern brechen sehen, als sie mit Vorsprüngen der Zitadelle zusammenprallten. Sie verschwanden im Rauch am Fuß des Berges und tauchten Sekunden später als tobende Feuer wieder auf.
Lukes Schweigen sprach Bände. Als er sich umwandte und auf die Brücke sprang, erklang ein lautes Brüllen von der anderen Seite, und zwei riesige Augen zeichneten sich in der Düsternis ab. Als würde es von Stroboskoplicht beleuchtet, erschien ein riesiges Tier um die Ecke eines eingestürzten Gebäudes. Es war nicht das erste Yuuzhan-Vong-Tier, das er gesehen hatte, seit er den Falken verlassen hatte − es wimmelte im heiligen Bezirk buchstäblich vor entkommenen Tieren − aber zweifellos das größte.
»Ein Mon Duul«, sagte Jacen, der schreien musste, um zu hören zu sein. »Wenn es einen Villip trägt, kann der Bauch wie ein Verstärker funktionieren, aber es ist harmlos.«
Page hielt sein Blastergewehr trotzdem erhoben. »Wenn Sie das sagen, Junge.« Er deutete mit dem Lauf nach vorn. »Aber Sie überqueren die Brücke als Erster.«
Kaum hatten sich Jacen und Luke weiter vorwärtsbewegt, als das Mon Duul sich auch schon auf die Hacken setzte und seinen gewaltigen Bauch über die Schlucht streckte. In einer tiefen und drohenden Stimme begann jemand auf Yuuzhan Vong zu sprechen.
»›Sterbt‹«, übersetzte Tahiri. »›Sterbt alle, die ihr zwischen mir und meiner Erhöhung steht, alle, die ihr mich in unserem besten Augenblick profanisieren wollt.‹«
»Shimrra?«, fragte Luke.
Jacen schüttelte unsicher den Kopf. »Schon möglich.«
»Ich kämpfe um euretwillen gegen die Götter«, fuhr Tahiri fort, »und ihr zahlt es mir in Form eines Aufstands zurück. Also sterbt. Geht in den Tod, zusammen mit euren Göttern, während ich die Welt neu schaffe.«
»Zu unangenehm, dass wir ihm nicht antworten können«, sagte Mara.
»Das werden wir bald genug«, versicherte Luke.
Jacen und Tahiri gingen langsam auf das sitzende Mon Duul zu. In unheimlichem Gleichklang bewegten sie beide den rechten Arm, und das Vier-Tonnen-Ungeheuer senkte die Vorderbeine wieder auf den Boden und trabte davon.
Ihr Vong-Sinn, dachte Luke.
Jaina eilte vor, um ihren linken Arm um Jacens Schultern zu schlingen. »Du konntest immer gut mit Tieren umgehen.«
Er reagierte mit einem müden Lächeln und eilte weiter.
Die drei Jedi überquerten die Spanne zusammen und wandten sich nach Osten zur Zitadelle. Vor ihnen, verhüllt von Vegetation, stand eine Palisade ruinierter Gebäude, die sich den ganzen Weg bis zum westlichen Weg zu Shimrras Berg zog. Luke, Mara und Kenth hatten die anderen gerade eingeholt, als Jacen und Tahiri allen den Befehl zum Stehenbleiben zuriefen. Lichtblitze zeigten die Anwesenheit einer Gruppe dürrer Menschen und Humanoider, die in tropfende, zerrissene Kleidung und alte Gewandhäute gehüllt waren.
»Tretet vor«, sagte Tahiri auf Yuuzhan Vong.
Zwei Beschämte kamen näher, ein Mann und eine Frau. »Jeedai« , sagte der junge Mann, seine Augen auf Lukes summendes Lichtschwert gerichtet.
Mehr Yuuzhan Vong erschienen, zusammen mit etwa einem Dutzend
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