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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Im Dunkeln
    D ie Nacht senkte sich schnell über die Insel Skeleton Key.
    Die Sonne schwebte nur kurz über dem Horizont, dann ging sie unter. Und fast sofort rollten Wolken heran, erst rot, dann violett, silbern, grün und schließlich schwarz, als würde die ganze Farbenpracht dieser Welt in einen riesigen Schmelztiegel gesogen. Ein einsamer Fregattvogel glitt über die Mangrovenbäume, doch vor dem Farbenchaos am Horizont wirkte sein Gefieder blass und unscheinbar. Es war schwül; Regen hing in der Luft. Bald schon würde ein Sturm losbrechen.
    Die einmotorige Cessna Skyhawk SP kreiste zweimal über der Insel, bevor sie zur Landung ansetzte. Flugzeuge wie dieses kamen in diesem Teil der Welt häufig vor und fielen kaum auf. Darum hatte man sich auch für diesen Typ entschieden. Wenn jemand neugierig genug gewesen wäre, die Registrierungsnummer an der Unterseite der Flügel zu überprüfen, hätte er feststellen können, dass die Maschine auf eine Fotografiefirma in Jamaika zugelassen war. Aber das stimmte nicht. Die Firma gab es nicht, und für Luftaufnahmen war es jetzt schon viel zu dunkel.
    Im Flugzeug saßen drei dunkelhäutige Männer in verblichenen Jeans und weit geschnittenen Freizeithemden. Der Pilot hatte langes schwarzes Haar, tiefbraune Augen und eine dünne Narbe, die sich über eine Gesichtshälfte zog. Er hatte seine Passagiere erst an diesem Nachmittag kennengelernt. Sie hatten sich als Carlo und Marc vorgestellt, doch der Pilot bezweifelte, dass sie wirklich so hießen. Aber er wusste, dass sie ihre Reise schon vor geraumer Zeit begonnen hatten, irgendwo in Osteuropa. Er wusste ferner, dass dieser kurze Flug der letzte Reiseabschnitt war. Außerdem wusste er, was sie mit sich führten. Und damit wusste er schon jetzt viel zu viel.
    Der Pilot warf einen Blick auf das Funktionsdisplay, das auf dem Instrumentenbord angebracht war. Das beleuchtete Computerdisplay warnte ihn vor dem Sturm, der immer näher kam. Aber darüber machte sich der Pilot keine Sorgen. Niedrig hängende Wolken und Regen gaben ihm Deckung. Während eines Sturms ließ die Aufmerksamkeit der kubanischen Flugsicherung gewöhnlich nach. Trotzdem war er nervös. Er war schon oft nach Kuba geflogen, hierher jedoch noch nie. Und besonders heute Abend wäre ihm fast jedes andere Ziel weitaus lieber gewesen.
    Cayo Esqueleto. Die Amerikaner nannten die Insel Skeleton Key. Skelettinsel.
    Und da lag sie auch schon unter ihm, 3 8 Kilometer lang und an der breitesten Stelle neun Kilometer breit, umspült vom Meer, das vor ein paar Minuten noch von einem ungewöhnlich strahlenden Blau gewesen war, sich aber jetzt plötzlich verdunkelt hatte. Weiter im Westen konnte der Pilot die Lichter von Puerto Madre ausmachen, der zweitgrößten Ortschaft der Insel. Der Hauptflughafen lag ein Stück weiter im Norden, außerhalb der Hauptstadt Santiago. Aber dorthin steuerte er die Cessna nicht. Er schob den Steuerknüppel ein wenig nach rechts. Die Maschine beschrieb eine steile Kurve und kreiste über den Wäldern und Mangrovensümpfen, die den alten, verlassenen Flugplatz an der südlichen Spitze der Insel umgaben.
    Die Cessna war mit einer Wärmekamera ausgestattet, die dem Modell ähnlich war, das in amerikanischen Aufklärungssatelliten verwendet wurde. Der Pilot drückte auf einen Schalter und blickte auf den Bildschirm.
    Ein paar Vögel wurden als winzige rote Pünktchen sichtbar. In den Sümpfen pulsierten weitere Punkte, vielleicht Krokodile.
    Und dann noch ein einzelner Punkt, der sich ungefähr 2 0 Meter von der Landebahn entfernt befand. Der Pilot wollte Carlo, den älteren der beiden Passagiere, darauf aufmerksam machen, aber der hatte sich bereits über seine Schulter gebeugt und starrte ebenfalls auf den Bildschirm.
    Carlo nickte schweigend. Wie vereinbart, wurden sie nur von einem einzigen Mann erwartet. Hätte sich dort unten noch eine weitere Person im Umkreis von ein paar Hundert Metern aufgehalten, sie wäre auf dem kleinen Bildschirm zu sehen gewesen. Die Gegend war also sicher und sie konnten landen.
    Der Pilot warf einen Blick aus dem Fenster. Vor ihm erstreckte sich die Landebahn, ein rauer Geländestreifen, den man aus dem Dschungel geschlagen hatte und der durch ein sumpfartiges Gebiet zu verlaufen schien. Der Pilot hätte ihn in der rasch zunehmenden Dunkelheit übersehen, wenn nicht Lichterketten auf beiden Seiten der Landebahn installiert worden wären.
    Die Cessna schwebte vom Himmel herunter. Im letzten Augenblick wurde sie

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