Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Nom Anor her, ihr Lichtschwert bereit, um mit allem zurechtzukommen, was sich ihr vielleicht in den Weg stellte. Sie eilte auf den Platz, blieb stehen, um die Ausgänge zu beobachten, und entdeckte ihr Wild wieder, wie es um die Ecke einer hohen Wand verschwand. Sie flog beinahe hinter ihm her, verfolgte ihn über die Geröllstapel und über den Schutt, vorbei an feuergeschwärzten Bäumen und über einen Zickzackpfad durch das, was einmal der Säulenpark gewesen war. Hunderte von HoloNetz- und Holodramaverlegern hatten hier ihre Betriebe unterhalten, zusammen mit den größeren Medienbüros. Während des Galaktischen Bürgerkriegs hatte es in diesem Bereich von »Wahrheitsoffizieren« nur so gewimmelt, die dafür gesorgt hatten, dass alles, was veröffentlicht wurde, zur Propaganda des Imperiums passte.
Mara war sicher, dass sie mit dem Bereich vertrauter war als Nom Anor. Aber in seiner Verkleidung als Prophet hatte er offenbar Coruscants Schluchten und Tiefen so gut kennen gelernt wie jeder Drogenhändler, denn er führte sie auf eine Jagd, die ebenso sehr in ein Labyrinth führte wie die Verfolgung eines Leitungskriechers. Je tiefer sie abstiegen, desto dunkler und feuchter wurde die Umgebung. Aber Mara war bereit, ihm auch bis zum Kern des Planeten zu folgen, wenn es das brauchte, um ihn gefangen zu nehmen.
Er führte sie weiter nach unten, in noch dunklere Bereiche, wo fauliges Wasser von gerissenen Decken tropfte und das einzige Licht seinen Weg durch Lücken in geborstenen Gebäuden und wilden grünen Bereichen fand, die sie nun überzogen.
Mara verringerte die Entfernung zwischen ihnen weiter und sah, wie er ein paar Ranken ergriff und sich über einen weiten Abgrund schwang. Er sicherte die Ranken auf seiner Seite der Schlucht und blieb stehen, um sie höhnisch anzugrinsen, überzeugt, nun in Sicherheit zu sein. Sie blieb kurz stehen − nur lange genug, um auf sein höhnisches Grinsen mit einem bösen Blick zu antworten dann eilte sie zu einer schmaleren Stelle des Abgrunds und sprang zur gegenüberliegenden Seite.
Inzwischen war Nom Anor in den Überresten eines Nachrichtengebäudes verschwunden. Sie konnte ihn vorwärtsstolpern hören, hörte, wie er über den Transparistahlschutt rannte. Auch dort waren hier und da Spuren von geflecktem Licht auf dem feuchten Boden zu sehen, und ein Stechen von Fäulnis und Verfall hing in der dicken Luft.
Sie erriet seine Absicht, als er ihr eine Falle stellte. Er erweckte den Anschein, als wäre er durch eine Lücke auf der anderen Seite gestürzt, die einen halben Kilometer in die Dunkelheit führte. Und sie trickste ihn erneut aus, als sie rechtzeitig stehen blieb, als er seine ungewöhnliche Stärke einsetzte, um einen Träger zu lockern, der eine Decke stützte.
Er begann durch einen Irrgarten von Räumen in ein Gebäude zu laufen, in dem die verbliebene Elektrizität ihm gestattete, die Tore hinter sich zu verschließen. Aber Mara gelang es, sie wieder zu öffnen, und wo sie das nicht konnte, fand sie andere Durchgänge und gab ihren Schwung keinen Moment auf.
Schwer atmend und schließlich immer öfter stolpernd, begann Nom Anor am Ende zu ermüden. Maras genaues Gehör sagte ihr genug − und mehr. Als sie eine letzte Tür auftrat, hörte sie das Sicherheitsklicken eines Handblasters und entdeckte Nom Anor hinter den aufgeschwemmten Überresten einer Twi’lek, die noch ihre Sicherheitsuniform trug.
Mara benutzte die Macht, um ihr Lichtschwert in die Hand zu rufen, noch während Nom Anor seinen ersten Strahl abschoss. Ihre Klinge lenkte einen nach dem anderen ab, bis er den Blaster schließlich leer geschossen hatte. Er war immerhin vernünftig genug, nicht auch noch die Waffe nach ihr zu werfen. Stattdessen begann er auf Händen und Füßen nach hinten zu kriechen, den Blick auf sie gerichtet, während sie ihn ruhig und kalt ansah.
Eine Wand brachte seinen Rückzug abrupt zu einem Ende.
Also kam er knurrend hoch, das Coufee in der Hand, und begann wild nach ihr zu schlagen, ohne auf ihr Lichtschwert zu achten.
Sie sprang rückwärts aus seiner Reichweite, dann deaktivierte sie die Klinge und ermutigte ihn zu einem Angriff. Ihre Hände bewegten sich so geschickt, dass sie für ihn verschwammen, als sie seine Messerstöße und seine hektischen Bewegungen abwehrte. Sie traf ihn an der Brust oder am Kinn, nie hart genug, um ihn zu betäuben, und schon gar nicht, um ihn wirklich aufzuhalten, aber sie trieb ihn mit jedem Schlag weiter zurück. Sie wich
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