Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Damuteks und Krippen schienen alle gut unter den neuen Umständen zu gedeihen − zumindest nach dem, was aus zwanzig Kilometern Höhe zu sehen war. Man hatte dem Allianz-Personal verboten zu landen, aber Jag hatte eine Sondererlaubnis von General Farlander zu einem kurzen Besuch in Mittelferne erhalten, angeblich um mit den Solos zu reden, aber mit einer Solo ganz besonders.
Er hatte nicht mehr mit Jaina gesprochen, seit er nach der Flucht des Höchsten Oberlords den Millennium Falken verlassen hatte. Die Umstände hatten nur ein eiliges und verwirrtes Gespräch erlaubt. Jag war nach Coruscant zurückgekehrt, um sich wieder mit der Zwillingssonnen-Staffel zusammenzutun, und der Falke − die Solos und Skywalkers sicher an Bord − war nach Zonama Sekot gesprungen. In den langen darauf folgenden Wochen hatte er Zonama Sekot weder durch den Falken noch durch die Jadeschatten erreichen können. Als er schließlich zur Errant Venture durchkam, erfuhr er, dass Jaina sich immer noch auf dem lebenden Planeten befand.
Talon Karrde hatte versprochen, ihr Jags Botschaft zu bringen.
Sie wartete auf dem Landefeld am Schluchtrand, wo er seinen Klauenjäger in einer Menge erstaunlicher Schiffe abstellte und in die kalte Luft hinauskletterte. Schneeflocken fielen, aber das bewirkte nur, dass er sich eher zu Hause fühlte, denn ein kaltes Klima war ihm nicht fremd.
Jaina trug eine Art Poncho aus natürlichem Gewebe und eine Mütze ähnlicher Machart mit Klappen über den Ohren. Nach einem ungelenken Moment des Einander-Anstarrens grinste sie und eilte in seine Arme, umarmte ihn fest und küsste ihn auf beide Wangen und einmal auf die Lippen. Wenn sie nicht schließlich losgelassen hätten, hätte er sie während Zonama Sekots gesamtem Rücksprung in die Unbekannten Regionen festgehalten.
»Zwillingssonnen-Führer«, sagte sie und trat zurück, um ihn anzusehen.
Er reckte die Schultern. »Eifersüchtig?«
»Vielleicht ein bisschen.«
Jag sah die seltsamen dreilappigen Schiffe an, die den einsamen X-Flügler umgaben. »Sind das die sekotanischen Jäger?«
Jaina folgte seinem Blick.
»Ich nehme nicht an …«, begann er.
»Frag erst gar nicht«, schnitt sie ihm das Wort ab. »Sie stehen nicht zum Verkauf.«
Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn zu einem Unterstand am Rand des Feldes. Auf dem Weg dorthin winkten sie Luke und Mara zu, die Vorräte an Bord der Jadeschatten luden, und neben denen der junge Ben herging.
Jaina hielt immer noch seine Hand, als sie sagte: »Danke für alles, was du auf Coruscant getan hast − Unterstützung für den Falken zu fliegen und alles. Mara hat mir gesagt, dass sie dich davon abhalten musste, die Zitadelle nach mir zu durchsuchen.«
»Ich hätte ihr vielleicht nicht einmal gehorcht, wenn das Fluchtfahrzeug nicht gestartet wäre. Die Leute sagen, du und Jacen habt den Höchsten Oberlord umgebracht.«
»Ich erinnere mich nicht an viel von dem, was passiert ist. Aber es waren Luke und Jacen, die gegen Shimrra und Onimi kämpften.« Schnee bedeckte ihre Mütze und ihre Schultern. Ihre Wangen und Nase waren rot vor Kälte, und sie sah strahlend aus.
»Jaina, die Zeit ist knapp, also komme ich direkt auf den Punkt. Ich kehre nach Csilla zurück, und ich will, dass du mitkommst. Ich weiß, dass sich meine Eltern und meine Schwester Wynssa wirklich freuen würden, dich kennen zu lernen.«
Obwohl sich ein leichtes Lächeln um ihre Lippen bildete, stand die Antwort in ihren Augen, und Jag fühlte sich, als hätte man ihm die Luft herausgelassen.
»Ich würde Csilla wirklich gerne sehen. Aber es ist nicht der richtige Zeitpunkt.«
»Für Csilla oder für uns?«
Sie verzog das Gesicht und biss sich auf die Unterlippe. »Mach es mir bitte nicht zu schwer.«
»Es sind deine Eltern, nicht wahr? Sie hassen den Gedanken, dass du dich mit dem Sohn eines ehemaligen Imperialen zusammentust. Es läuft dem Skywalker-Solo-Erbe zuwider.«
Sie zog die Stirn kraus. »Du könntest dich nicht mehr irren! Nach dem, was du bei Hapes für meinen Vater getan hast, und nach allem, was du seitdem tatest, gehörst du für sie praktisch zur Familie. Und selbst wenn es wahr wäre, glaubst du, dass es mich wirklich davon abhalten könnte, mit dir zu gehen?«
»Dann ist es also Kyp.«
»Wieder falsch.«
Jag zog die Brauen zusammen. »Das verstehe ich nicht. Was hat dich deine Meinung ändern lassen, was uns angeht?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich denke, es ist gut, dass du nach Csilla gehst. Ich brauche
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