Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
einfach einige Zeit, um alles, was geschehen ist, aufzuarbeiten.«
»Ich liebe dich, Jaina«, sagte er.
Jaina presste die Lippen zusammen, dann seufzte sie und sagte: »Ich liebe dich auch. Eines Tages will ich einen Partner, und ich will, was meine Mom und mein Dad haben, und Luke mit Mara. Ich will eine Familie gründen. Ich will nur sicher sein, dass ich meinen Kindern mehr geben kann als das, was Mom und Mara den ihren geben konnten.« Sie griff nach seinen Händen. »Ich bin froh, dass wir einander gefunden haben, Jag. Du hast die schlimmste Zeit meines Lebens erheblich leichter zu ertragen gemacht. Aber im Augenblick bin ich immer noch in Bewegung. Ich bin immer noch eine Jedi und eine Kampfpilotin. Verstehst du das wenigstens ein bisschen?«
Jag atmete schnaubend aus. »Sosehr ich es nicht will, ja, ich verstehe.«
»Ich wäre gern Botschafterin.« Ihre Augen leuchteten. »Ich habe ein Geheimnis: Eines Tages will ich einen Sitz im Rat einnehmen, zusammen mit Luke, Kyp, Cilghal und den anderen. Vielleicht können wir dann an etwas Dauerhafteres denken.« Jag lächelte breit. »Dann werden sich unsere Pfade vielleicht schneller wieder kreuzen, als du denkst.«
Sie sah ihn schief an. »Ich glaube nicht, dass ich mich so bald in den Chiss-Raum begeben werde, Jag.«
»Das brauchst du auch nicht. Ich wurde von der Vorgeschobenen Verteidigungsflotte als Verbindungsoffizier zur Allianz abgestellt.«
»Du − ein Diplomat?«
»Ich kann sehr diplomatisch sein, wenn es sein muss.«
»Oh, das weiß ich! Aber …«
»Bedenke doch nur: Wir beide treffen uns auf fantastischen Welten, in allen Ecken der Galaxis.«
Jaina kniff entzückt die Augen zusammen. »Das hört sich gar nicht schlecht an.«
Sanft zog er sie wieder in die Arme und senkte die Stimme. »Ich werde schwer daran arbeiten, unsere Begegnungen nur wunderbar zu machen.«
Jaina lachte. »Vielleicht ist ja doch ein Hauch Schurke an dir.«
Sie küssten sich leidenschaftlich, während weiter der Schnee fiel.
»Vor fünf Jahren, bei der Unterzeichnung des Übereinkommens zwischen den Imperialen Restwelten und der Neuen Republik, sind wir uns auf Ihrem Schiff begegnet, Captain Solo und Prinzessin Leia«, sagte Gilad Pellaeon. »Nun habe ich die Ehre, dass Sie sich zum Auftakt eines neuen Zeitalters auf meinem Schiff befinden.«
»Wir sind diejenigen, die sich geehrt fühlen, Admiral«, sagte Leia.
Der weißhaarige, schnurrbärtige Pellaeon trug eine reinweiße Uniform, und Leia und Han hatten die besten Sachen angezogen, die ihnen noch geblieben waren. Sie saßen in den weitläufigen, elegant ausgestatteten Räumen des Admirals an der Steuerbordseite des Kommandoturms der Right to Rule. Unterhalb der Sichtluke stand ein hervorragend gearbeiteter Tisch mit Gerichten und alkoholischen Getränken. Das Flaggschiff befand sich in der stationären Umlaufbahn um Coruscant und stellte die Mitte einer Gruppe von Sternzerstörern dar, die zum Teil aus den Schiffen der Allianz bestand, die im tiefen Raum vor Anker gegangen war. Der Falke − mit Cakhmaim und Meewalh − stand im Bauch des großen Schiffs, zwischen TIE-Jägern und Bombern.
»Wann haben Sie vor, nach Bastion zurückzukehren?«, fragte Han und nahm einen Schluck.
»Innerhalb eines Standardtags, Captain. Deshalb war ich auch so froh, dass Sie so schnell für einen Besuch zur Verfügung standen.«
»Sie kehren sicher gern zu Ihrem Garten zurück«, sagte Leia.
»Wenn die Zeit das zulässt. Ich habe viel zu tun, muss immer noch einige Muftis überzeugen, dass es weise ist, an der Allianz teilzuhaben. Ich habe mir nie die Zeit genommen, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Aber ich habe meinen Garten, und ich kümmere mich darum wie um ein Kind. Vielleicht gestatte ich jetzt auch, dass ein bisschen mehr Zufall, ein bisschen mehr ›Natur‹ dort eindringt, und halte mich zurück, die Schwachen und Ungeeigneten sofort auszumerzen.«
Han lachte. »Ein wenig Unordnung hat noch nie geschadet.«
»Es scheint zumindest Ihnen nicht zu schaden, Captain Solo.«
»Das liegt nur daran, dass die Rebellion und ich schon vor langer Zeit zu einer Übereinkunft gekommen sind.«
»Nun, vielleicht werde ich ja dasselbe anstreben.« Pellaeon ging zur Sichtluke, die auf Coruscant hinausging. »Jedenfalls erkenne ich erst jetzt, wie sehr mir der Kern fehlte − besonders Coruscant. Nach so langer Zeit hierher zurückzukehren, selbst unter diesen Umständen, lässt mich über meine Laufbahn nachdenken und
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