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Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht

Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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und summte leicht, als es die Luft durchschnitt.
    »Antworten Sie ehrlich, Präfekt, glauben Sie an die Götter?« Shimrra brachte die lila Klinge dicht an Nom Anors Hals. »Vergessen Sie nicht: ehrlich.«
    Yoog Skell, der Vorgänger des Hochpräfekten Drathul, der von Nom Anors Hand gestorben war, hatte Nom Anor einmal gewarnt, Shimrra niemals anzulügen. Nun schluckte er und fand seine Stimme schließlich. »Höchster Lord, ich bleibe dem Glauben offen.«
    »Falls es einen Nutzen am Glauben gibt, meinen Sie.«
    »Ich folge dem Beispiel, das die Priester setzen.«
    Shimrras Augen bohrten sich in Nom Anors verbliebenes Auge. »Behaupten Sie damit etwa, Präfekt, dass unsere Priester nicht aus der Größe ihrer Herzen heraus handeln?«
    »Ich habe viele Herzen gesehen, und nur sehr wenige zeigten Beweise von Güte.«
    »Schlau«, sagte Shimrra bedächtig. »Das ist das Wort, das alle benutzen, die Sie kennen oder mit Ihnen zu tun hatten − schlau .«
    Zu Nom Anors Erleichterung deaktivierte Shimrra das Lichtschwert nun.
    In einem anderen Szenario wäre Nom Anor vielleicht Prophet der Ketzer geblieben und würde im gleichen Augenblick versuchen, Shimrra vom Thron zu werfen. Er hatte dieser Wahl in den Unbekannten Regionen gegenübergestanden und war zu einer Entscheidung gekommen. Es war immer noch besser, auf Shimrras Seite zu stehen, als Herrscher einer Million Ausgestoßener zu werden.
    »Wie bewerten Sie das Geflüster, das bei der Elite kursiert?«, fragte Shimrra ihn von seinem schlichten Sessel aus. »Dass die Götter über meine Entscheidungen erzürnt seien − bis zurück zu meiner Entscheidung, Quoreal vom Thron zu werfen, seine Stellung als Höchster Oberlord einzunehmen und diese Galaxis zu unserem neuen Zuhause zu erklären?«
    Nom Anor wagte es, sich im Schneidersitz auf den Boden zu setzen. Von der anderen Seite des Grabens sah ihn Onimi in eindeutigem Entzücken an. »Darf ich frei sprechen, Herr?«
    »Das sollten Sie lieber tun«, erklärte Onimi. Shimrra warf einen Blick von Onimi zu Nom Anor, dann nickte er mit dem gewaltigen Kopf.
    »Ich würde antworten, dass viele von den hohen Kasten nicht verstehen, dass die Taten, die Sie begingen, ein Tribut an die Götter waren, Taten, nicht weniger mutig als jene von Yun-Yuuzhan, als er sich selbst gab, um das Universum entstehen zu lassen.«
    Shimrra beugte sich vor. »Sie beeindrucken mich, Präfekt. Fahren Sie fort.«
    Nom Anor wurde sicherer. »Viele von uns akzeptieren als Tatsache, dass die Generationen der Wanderung durch die Leere zwischen den Galaxien eine Prüfung des Glaubens waren − bei der wir, wie Sie selbst erklärten, jämmerlich versagten, indem wir untereinander stritten, falsche Götter anbeteten und die Scharniere unserer eigenen Tore schwächten.«
    Shimrra nickte weise. »Jede Gruppe, die keine Opposition hat, verfällt unausweichlich dem Verfall und der Tyrannei oder beidem.«
    »Aber Sie, Schrecklicher, sahen die anstrengende Reise als das, was sie war: eine Konsequenz unseres vorherigen Versagens. Sie verstanden, dass unsere Gestalter schnell an die Grenzen ihres traditionellen Wissens stießen − dass sie so gut wie machtlos waren, wenn es darum ging, die verfallenden Weltschiffe zu reparieren; dass unsere Priester ebenso unfähig waren, unsere Gesellschaft vor den Tiefen zu retten, in die sie gesunken war; dass unsere Krieger ohne einen Krieg nur die Möglichkeit hatten, sich gegeneinander zu wenden. Wir starben in der Leere, Herr, und wenn Sie Quoreal und seine vorsichtigen Gefolgsleute nicht gestürzt hätten, hätte das Leben der Yuuzhan Vong vielleicht dort ein Ende genommen.«
    Shimrra starrte ihn an. »Oh, Sie sind wirklich eine gefährliche Person, Präfekt.« Er warf einen Blick zu Onimi. »Aber wie dieser dort nur zu gut weiß, habe ich eine gewisse Vorliebe für die Gefahr.« Er hielt einen Augenblick inne, dann fügte er hinzu: »Ich werde Ihnen mehr über die Götter erzählen. Die Frage lautet nicht, ob es sie gibt, sondern ob wir sie in der Zukunft noch brauchen. Ihr Sturz begann während unserer langen Reise, als es ihnen nicht gelang, uns zu helfen. Wie Sie zweifellos erfahren haben, Präfekt, kann man keine treuen Diener haben, wenn man sie vernachlässigt. Also liegt der Fehler bei den Göttern selbst. Ohne unsere blutige Unterstützung, ohne unsere Ansprache und Gebete, was bleibt ihnen noch? Die Götter mögen uns geschaffen haben, aber wir sind es, die sie durch unsere Anbetung erhalten. Nun fühlen sie

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