Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Hoffnung.
Mara schnaubte. »Was für ein Mann! Immer ein freundliches Wort für Haustiere, kleine Kinder und Droiden.«
Ihre Behausung − eng aneinandergeschmiegte Steinwände, die zwei kleine Räume bildeten − befand sich in dem mittleren natürlichen Sims der Schlucht. Höhlen in der gegenüberliegenden Wand waren ebenfalls in Hunderte von kleinen Wohnräumen unterteilt, aber viele der aus Ranken und Lamina bestehenden Brücken, die die beiden Hälften der Gemeinde miteinander verbunden hatten, waren nun weg, ebenso wie die über Winden bewegten Plattformen, die die Ferroaner für den Transport entlang der Wände benutzt hatten. Zwei Kilometer unter ihnen tobte ein Band aus schlammigem Wasser, das an mehreren Stellen von Gruppen umgefallener Boras oder anderem Schutt gestaut wurde.
Es hieß, dass ähnliche Bedingungen überall in Mittelferne herrschten; dies war der Name, den man der Äquatorialregion gegeben hatte, wo sich die Ferroaner vor mehr als fünfundsiebzig Jahren ansiedelten, als sich Zonama Sekot noch auf der anderen Seite der galaktischen Ebene befand, am Äußeren Rand des bekannten Raums. »Corran kommt«, verkündete Luke sachlich.
Mara schlüpfte aus seiner Umarmung und lehnte sich aus dem Eingang, wobei sie das lange Haar mit einer Hand festhielt. »Wo?«, sagte sie gerade laut genug, um hörbar zu sein. »Ich sehe ihn nicht …«
Sie unterbrach sich, als sein Kopf über den Sprossen einer Holzleiter auftauchte, die von einer niedrigeren Ebene heraufführte. Durchnässt bis auf die Knochen, hielt Corran seine Jacke am Hals zusammen. Wasser triefte von seinem faltigen Gesicht und dem ergrauenden Bart, der seinen Mund umgab. Sein schlaffes Haar war im Nacken zusammengebunden. Er lächelte, als er Mara bemerkte, und beeilte sich, in die Behausung zu kommen, wobei er die freie Hand benutzte, um etwas von dem Wasser auf seiner Stirn wegzuwischen.
»Jacens und Sabas Luftschiff wurde im Tal gesichtet!«, rief er in den Wind. »Sie sollten jeden Augenblick eintreffen!«
Luke trat in Regen und Wind hinaus, um einen Blick auf die Landeplattform zu werfen, die sich über die Schlucht erstreckte. »Vielleicht brauchen sie Hilfe. Wir sollten ihnen lieber entgegengehen.« Er blickte zurück zu R2, der bei dieser Vorstellung aufheulte. »Du bleibst hier, R2. Wir sind gleich zurück.« Die drei Jedi eilten zur Leiter. Luke und Mara hielten sich seit beinahe drei Monaten auf Zonama Sekot auf, aber Corran war erst vor drei Wochen erschienen, in Begleitung von Tahiri Veila und drei Agenten der Yuuzhan Vong. Zwei der Yuuzhan Vong waren nun tot, und der dritte wahrscheinlich von dem lebenden Planeten entkommen, kurz nachdem er die Sabotage verursacht hatte, die Zonama Sekot durch den Hyperraum schleuderte.
Mara war die Erste, die den vom Wind hin und her geschleuderten Gang erreichte, der die Landeplattform mit der Leiter verband, und sie blieb vor ihr stehen. »Ist dieses Ding sicher?«
Luke sah die Brücke einen Moment an. »Sie wird halten.«
Corran runzelte die Stirn. »Könntest du ein wenig genauer sein?«
Luke drängte sich an ihm vorbei auf den schaukelnden Übergang und sprang zweimal auf und ab. »Seht ihr?«
Mara warf Corran einen Blick zu. »Ein echter Junge von Tatooine …« Sie beendete die Bemerkung nicht, sondern eilte hinter Luke drein.
Corran war nur zwei Schritte hinter ihnen, als sie die Plattform selbst erreichten, die rechteckig war und getragen wurde von dicken Baumstämmen, die in der Klippe verankert waren. Von weiter unten, im Wind treibend, erschien eine Gruppe von etwas, das Ballons hätten sein können, die eine längliche hölzerne Kabine am Heck trugen.
»Da kommt es angeweht«, sagte Corran.
»Ohne Witz«, sagte Mara. Sie sah Luke an. »Sie werden nie hier landen können.«
»Doch. Die Macht wird ihnen helfen.«
Luke stellte sich selbst in den beinahe horizontalen Regen und konzentrierte die Aufmerksamkeit auf das sich nähernde Luftschiff. Durch die Macht konnte er spüren, wie sich Mara und Corran mit ihm zusammentaten, und er spürte auch die gewaltige Kraft, die Jacen und Saba ausübten, um das Luftschiff nicht dorthin wehen zu lassen, wo der heulende Wind es haben wollte. Selbstsicherheit erfasste ihn. Die Jedi arbeiteten nicht gegen die Naturkräfte, sondern in Harmonie mit ihnen, und nutzten jene Winde, die das Luftschiff in die Richtung brachten, die sie ausgewählt hatten.
Wenn sie vor der Falle, die die drei Agenten der Yuuzhan Vong gebaut hatten, gewarnt
Weitere Kostenlose Bücher