Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
mehr: Vielleicht sind die Ferroaner das, was wir selbst hatten werden können.« Tiefer Kummer zeigte sich auf Harrars narbigen Zügen. »Diese Erkenntnis machte Nen Yim traurig und zerstörte ihren Glauben, genau wie den meinen.«
»Wir wissen, dass einer der frühen Erkundungsflüge der Yuuzhan Vong zufällig nach Zonama Sekot führte«, sagte Jacen, »als sich der Planet noch im bekannten Raum befand.«
»Von Zufall kann keine Rede sein, junger Jeedai. Wie ich schon sagte, es gibt viele Verbindungen zwischen Zonama Sekot und den Yuuzhan Vong. Nen Yim entdeckte Ähnlichkeiten, die nicht mehr allein dem Zufall zugeschrieben werden konnten. Zonama Sekot und die Yuuzhan Vong müssen Zugang zu den gleichen Protokollen für die Schöpfung von Schiffen und anderen Geräten gehabt hatten.«
»Schiffe, ja«, sagte Luke. »Aber die Triebwerke von sekotanischen Schiffen sind nicht organisch, Harrar.«
Der Priester winkte ab. »Und sie bestehen auch nicht aus Yorikkorallen. Aber was zählt, ist, dass sie wachsen .« Er zuckte die Achseln. »Ich kenne mich nicht in der Kunst der Gestalter aus und kann Ihnen nicht den Beweis liefern, den Sie suchen. Aber ich weiß in meinem Herzen, was wahr ist und was nicht.«
»Warum haben die Yuuzhan Vong nicht versucht, nach diesem ersten Treffen zu Zonama Sekot zurückzukehren?«, fragte Jacen.
»Weil nur wenige von dieser Begegnung erfuhren.« Harrar schwieg einen Augenblick, dann sagte er: »Ich werde Ihnen Dinge erzählen, die ich nicht einmal Nen Yim − und auch nicht Nom Anor − enthüllte, um das Verständnis zwischen uns zu fördern. Es gab während der letzten Tage der Regierung von Shimrras Vorgänger Quoreal Gerüchte, dass man einen lebenden Planeten entdeckt habe. Es gab auch Gerüchte, dass die Priester Quoreals die Begegnung als Zeichen nahmen, wir sollten den Kontakt mit Ihrer Galaxis meiden. Die alten Texte berichten von der Existenz eines Planeten, der uns ein Gräuel war − einer, der sich durchaus als unser Untergang erweisen konnte.«
»Sie sind trotzdem in die Galaxis eingedrungen«, sagte Mara.
Harrar nickte. »Wir starben. Shimrra erkannte das. Gestützt auf seine Domäne usurpierte er Quoreals Thron, lenkte den Konvoi von Weltschiffen weiter wie geplant und gab seinen vollen Segen für die Invasion. Er versicherte allen, die Götter hätten ihn informiert, dass Ihre Galaxis unser neues Zuhause sein würde − immer vorausgesetzt, wir könnten sie säubern oder zumindest Sie alle zur Wahrheit bekehren.
Die lebende Welt wurde nicht mehr erwähnt. Jene, die von Gemeinerem als Elite-Rang waren, akzeptierten auf guten Glauben, dass Shimrra direkt mit den Göttern sprach. Und man legt sich ohnehin nicht mit Shimrra an. Als die Invasion zunächst einen guten Verlauf nahm, schoben viele von uns ihre Zweifel beiseite. Wir überzeugten uns, dass Shimrras Entscheidung in Ordnung war und dass wir in der Gunst der Götter standen. Erst in der letzten Zeit hat sich wieder Zweifel breitgemacht. Die Ketzerbewegung, die Niederlage bei Ebaq Neun, die ununterbrochenen Probleme auf Yuuzhan’tar …« Harrar sah Jacen an. »Von denen ich annehme, dass wir einige Ihnen zu verdanken haben, junger Jeedai. Und Vergere.«
»Sie kannten sie?«, fragte Jacen überrascht.
»Besser als Sie und dennoch offenbar nicht annähernd so gut. Sie war eines der Beispiele, die zu dem Weltschiffkonvoi zurückgebracht wurden. Sie wurde die Vertraute der Priesterin Falung, dann schließlich die der Priesterin Elan, die beide der Täuschersekte angehörten und an Bord meines Schiffs dienten …« Harrar lächelte leicht. »Als ich noch ein Schiff hatte.«
»Elan«, sagte Luke und kniff die Augen ein wenig zusammen.
Der Priester brauchte einen Moment, um zu begreifen. »Ah ja, ich hätte den Plan, die Jeedai mit Bo’tous zu vergiften, beinahe vergessen. Was ist aus der armen Elan geworden?«
»Sie starb auf schreckliche Weise − an einer Bo’tous-Vergiftung«, sagte Mara scharf.
»Vergere war eine Jedi«, erklärte Jacen mit einigem Stolz.
Das schien Harrar nicht zu verblüffen. »Später habe ich das auch erfahren.« Er sah erst Jacen, dann Luke, Mara und die anderen abschätzend an. »Ich war von Anfang an von Ihnen fasziniert. Nicht auf die Weise, wie Tsavong Lah fasziniert war. Und auch nicht, wie es Nom Anor zu sein vorgibt.« Schließlich entschied er sich, vor allem Luke anzusehen. »Wir sind nicht so unterschiedlich, wie Sie gerne glauben würden.«
Luke grinste leicht.
Weitere Kostenlose Bücher