Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Rückenbeutel und einem Maul, das gut achtzig Meter weit zu sein schien.
Garray kniff die Augen zusammen. »Was in der Galaxis sehe ich da vor mir?«
Leia gab einen beunruhigten Laut von sich. »Das, Commander, ist etwas, das die Yuuzhan Vong ein Ychna nennen. Das Yncha, das sie auf Duro losgelassen haben, hat praktisch eine ganze Orbitalstadt gefressen.«
Garray starrte sie an und brachte kein Wort heraus.
Der Alarm wurde lauter.
»Commander«, sagte ein Ensign, »feindliche Schiffe im Angriff.«
Han warf einen Blick zu Leia. »Sieht so aus, als würden wir doch noch ein wenig hierbleiben.«
»Als die gewissenhafte Person, die Sie sind − oder zumindest vorgeben zu sein − haben Sie sich zweifellos die Mahnung des Höchsten Oberlords zu Herzen genommen, dass nichts den kommenden Opfern zuwiderlaufen darf«, belehrte Hochpräfekt Drathul Nom Anor. »Besonders, wenn man die geringere Anzahl von Opfern bedenkt.«
Drathul, ehemals Präfekt des Weltschiffs Harla, hatte ein breitstirniges Gesicht, genügend vernarbt, um seine Loyalität zu den Göttern zu demonstrieren, aber nicht so sehr, dass seine Narben sein angeblich gutes Aussehen störten.
Er hatte Nom Anor einen halben Tag warten lassen, während die Sonne hoch an den Himmel kletterte und die Regenbogenbrücke glitzern ließ wie ein Edelsteinhalsband. Sein fensterreiches und von Glanz gekröntes Quartier in der Präfektur schaute auf den Platz der Hierarchie südlich der Zitadelle hinunter, in einem Bezirk, der als Calcocour-Höhen bekannt war. Nom Anor erinnerte sich noch von einer seiner ersten Forschungsmissionen an diese Gegend, als der Marktbereich von blitzenden lauten Werbeschirmen nur so wimmelte. Kostenlose Proben von Welten überall in der Galaxis waren ununterbrochen zur Schau gestellt worden, schwebten auf Repulsorkarren und ließen wunderbare Düfte aufsteigen.
»Selbstverständlich. Ich habe mir die Mahnung des Höchsten Oberlords zu Herzen genommen«, sagte Nom Anor von der hervorragend gewobenen Yurruk-Bodenmatte, zu der ihn Drathuls Diener geführt hatten. Der Hochpräfekt selbst saß auf einer mit Kissen gepolsterten Nische seines Podiums. »Dann wird es Sie sicher interessieren zu erfahren, dass ich von einer Ansammlung von Beschämten gehört habe, die offenbar die Zeremonie stören möchte.« Drathul warf Nom Anor einen stechenden Blick zu. »Ich denke, dass Sie nicht ganz unerfahren sind, was die Taktiken der Ketzer angeht, Präfekt.«
»Nun, ich gebe zu, dass ich einiges darüber weiß.«
Drathul fand diese Antwort wahrhaft unterhaltsam.
»Sie sind zu bescheiden. Solche Selbstherabsetzung steht einem, der sich gerade vom bloßen Exekutor zum Präfekten von Yuuzhan’tar hochgearbeitet hat, und das innerhalb von so kurzer Zeit, wirklich nicht an. Und einem, der zumindest bei zwei Gelegenheiten gesehen wurde, wie er eine Privataudienz beim Höchsten Oberlord erhielt, ja, bei einem, der, wie ich zu sagen wagen würde, Shimrras Ohr hat.«
Nom Anor tat so, als müsse er lachen. »Wohl kaum sein Ohr, Hochpräfekt.«
Drathul sah ihn noch etwas genauer an. »Wie ist das geschehen?«, fragte er, mehr sich selbst als Nom Anor. »War es nicht Nom Anor, der die Priesterin Elan in den Tod schickte, der die jämmerliche Friedensbrigade gründete, der geholfen hat, den katastrophalen Angriff auf Fondor zu planen, der der Verräterin Vergere zu fliehen gestattete, der sich selbst als Mensch, als Duros, als Givin und wer weiß wie viele andere Spezies ausgegeben hat, der angeblich ein Duell mit einem Jeedai verweigerte und der seine eigenen Agenten mit der Waffe eines Ungläubigen tötete, nicht zu reden davon, dass der Kriegsmeister Tsavong Lah auf Ebaq Neun in die Unehre gelockt hat?« Er hielt kurz inne. »Und sehen Sie sich an, wie sein Plaeryin Bol mich anglotzt − gleich bereit, Gift zu spucken.«
»Das haben Sie falsch verstanden, Hochpräfekt.« Nom Anor berührte den falschen Augapfel. »Nur ein Sandpartikel, der sich in der Ecke verfangen hat. Tatsächlich waren Sie sehr erfolgreich, wenn es darum ging, mich zu verärgern. Aber Sie vergessen hinzuzufügen, dass es auch eine gute Seite an all diesen Ereignissen gab. Oder …« Er grinste schwach. »… wie kommt es, dass ich ansonsten die grünen Amtsgewänder wieder trage?«
Drathul wurde wütend. »Der einzige Grund, weshalb ich überhaupt Ihre Anwesenheit und Ihren Aufstieg ertrage, besteht darin, dass Sie sich in der Gegenwart meines Vorgängers Yoog Skell befanden, als
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