Das Erbe der Jedi-Ritter 19 - Verreint durch die Macht
Leia und C-3PO auf einen kurzen Rundweg um die Andockbucht, im zuckenden Licht von Schweißgeräten und vorbei an Technikern und Soldaten, die ebenso vernarbt und zusammengeflickt aussahen wie die Schiffe, an denen sie arbeiteten. Menschen schienen in der Mehrzahl zu sein, aber es gab außerdem Brigianer, Trianii, Mims, Tammarianer und andere Spezies von Sternsystemen, die in der Nähe von Caluula lagen. Beinahe jedes Individuum und jedes Schiff zeigten Spuren des Krieges. »Die Yuuzhan Vong sind vor einem Monat hier erschienen«, sagte Garray gerade. »Und seitdem gab es ununterbrochen Kämpfe. Unsere Verteidigungsplattform ist Geschichte, und in den letzten Wochen waren wir ständig unter Belagerung. Aber es wird immer klarer, dass die Vong Caluula erobern und es nicht dem Erdboden gleichmachen wollen.«
»Eine Besetzung scheint mir durchaus möglich«, sagte Leia. »Eines der Schiffe, die wir unterwegs sahen, war ein Yammosk-Schiff.«
Garray nickte. »Das haben wir bereits verifizieren können.«
»Dennoch, es ist seltsam, das die Yuuzhan Vong ausgerechnet Caluula wählen«, fuhr Leia fort. »Ich weiß nicht viel über die Tion-Hegemonie, aber wenn ich mich recht erinnere, fehlt ihr der größte Teil der Ressourcen, um derentwillen die Yuuzhan Vong meist kommen.«
»Das kann ich nur bestätigen, Prinzessin. Caluula war überwiegend für Wissenschaftler interessant, wegen eines natürlichen Phänomens, das hier hin und wieder stattfindet. Wir nehmen an, dass die Yuuzhan Vong Caluula als Tor zur Tion-Hegemonie und zum Korporationssektor sehen. Und dann gibt es die Werften bei Lianna, obwohl die nicht viel produziert haben, seit Sienar dort seine Zelte abgebrochen hat.« Garray biss sich auf die Unterlippe und schüttelte gereizt den Kopf.
»Wenn sie den Rest der Tion-Hegemonie besetzen wollen, hätten sie ihre Anstrengungen auf Lianna gerichtet«, sagte Han. »Zum einen liegt es näher an der Perlemianischen Route, die sie ohnehin so gut wie beherrschen, von Coruscant bis zum Cron-Nebel. Vielleicht nutzen sie Caluula als Aufmarschraum für einen Angriff auf Mon Calamari.«
»Daran haben wir auch schon gedacht«, sagte Garray. »Aber ich muss Ihnen sicher nicht sagen, dass Caluula weit genug von allen einfachen Raumstraßen entfernt liegt. Nach Mon Calamari braucht man drei Mikrosprünge oder man muss wieder über Dellalt und Lianna zur Perlemianischen Route, was genauso lange dauert.«
»Was wollen die Yuuzhan Vong also mit Caluula?«, fragte Leia.
Garray warf ihr im Gehen einen Blick zu. »Gefangene.«
»Der Vong-Kommandant der Kampfgruppe hat das bereits gesagt.«
»Sie haben tatsächlich mit ihm gesprochen?«
»Er ist von Kopf bis Fuß tätowiert«, sagte Garray, »und bald auch schwarz vor Blut, wenn wir etwas mitzureden haben. Er hat uns einen edlen Tod und ewiges Leben versprochen.«
»So was ist schwer abzulehnen«, sagte Han.
Garray schnaubte. »Ich persönlich ziehe das Hier und Jetzt vor.«
»Woher stammen Sie, Commander?«, fragte Leia.
»Abregadorae.«
Han war überrascht. »Sie sind weit vom Kern entfernt. Warum sind Sie gegangen?«
»Es regnete Feuerbälle der Vong, und ich bekam das Gefühl, ich wäre im Weg.«
Leia nickte nachdenklich. »Es gibt keine sicheren Ecken mehr.«
Garray seufzte. »Nicht, wenn die Yuuzhan Vong bekommen, was sie wollen. Ein größerer Vorstoß von ihnen an diesem Punkt … Nun, wer weiß schon, wie die Dinge aussehen werden?«
»Erwarten Sie Überraschungen«, sagte Han.
»Es gibt eine kleine Widerstandszelle drunten auf Caluula. Aber wenn die Station fällt, sehe ich nicht, wie sie einer Invasion standhalten sollten.«
»Wie schlecht geht es Ihnen denn?«, fragte Leia.
»Nun, Sie haben unsere Sternjäger gesehen. Sie werden von Spucke und Leim zusammengehalten, genau wie wir. Seit das HoloNetz ausfiel, müssen wir auf Kuriere nach Mon Cal zurückgreifen, und das braucht drei bis fünf Tage. Tatsächlich haben wir kurz vor Ihrem Eintreffen ein Schiff geschickt. Aber das Oberkommando der Galaktischen Allianz hat uns ohnehin kein Material geben können. Also fehlt es uns an Lebensmitteln, Munition, Ersatzteilen und Bacta.
Viele von den Freiwilligen, die gekommen sind, um uns zu unterstützen, sind verwundet. Wir haben viele Kranke und Sterbende.« Garray hielt inne. Er wurde jeden Augenblick ernster. »Ich kämpfe jetzt seit vier Jahren gegen die Yuuzhan Vong. Ich habe das Gefühl, dass ich erheblich jünger war, als dieser Krieg begann.«
»Das waren
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