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Das Erbe des Alchimisten

Das Erbe des Alchimisten

Titel: Das Erbe des Alchimisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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den Rest wieder, und irgendwann begriff ich, daß jemand mich wiederzubeleben versuchte, indem er mir Blut gab.« Er zögert. »Verstehst du?«
    Ich nicke, ansonsten unbeweglich wie eine Statue. »Eddie«, flüstere ich. Ein schmerzliches Lächeln gleitet über Rays Gesicht. »Ja. Eddie hat aufgesammelt, was von mir übrig war, und es an irgendeinen kalten, dunklen Ort gebracht. Dort gab er mir sein Blut, Yakshas Blut. Und ich kam wieder ins Leben zurück. Doch bevor der Prozeß ganz abgeschlossen war, verschwand Eddie und ließ mich liegen.« Wieder macht er eine Pause. »Ich nehme an, daß du ihn getötet hast?« fragt er dann.
Ich nicke. »Ja.«
Er greift über den Tisch nach meinen Händen. Seine Haut ist warm, und unter seiner Berührung höre ich langsam auf zu zittern. Er erzählt mir den Rest seiner unglaublichen Geschichte, und ich höre ihm zu. Was sonst sollte ich auch tun?
»Und so kam ich schließlich wieder zu Kräften. Nach ein oder zwei Tagen konnte ich mich wieder bewegen. Ich befand mich in einem verlassenen Lagerhaus und war mit einem Seil gefesselt. Es machte mir keine Mühe, mich zu befreien, und nachdem ich frei war, las ich in den Zeitungen alles über die merkwürdigen Vorgänge in Las Vegas. Ich wußte sofort, daß du daran beteiligt sein mußtest.« Er atmet tief ein. »Ich habe damals an deine Tür geklopft.«
Ich nicke zum viertenmal. Kein Wunder, daß mir die Stimme so vertraut vorgekommen ist. »Warum hast du nicht gesagt, daß du es bist?«
»Ich wußte, daß du es erst glauben würdest, wenn du mich siehst.«
»Das stimmt.«
Er drückt meine Hände. »Ich bin es wirklich, Sita. Ich bin zu dir zurückgekommen. Ich, Ray. Warum lächelst du nicht wenigstens?«
Ich versuche, seinen Wunsch zu erfüllen, aber es gelingt mir nicht, und ich schüttele den Kopf. »Ich weiß nicht. Du warst tot. Ich wußte, daß du tot bist. Ich hatte keine Hoffnung mehr.« Meine Augen brennen vor ungeweinten Tränen. »Und ich weiß nicht, ob ich jetzt nicht einfach fantasiere.«
»Du warst nie der Typ, der fantasiert.«
»Aber ich bin nicht mehr diejenige, die du gekannt hast.« Ich entziehe ihm meine Hände und lege die Handflächen gegeneinander. Ich gebe mir alle Mühe, mich zusammenzureißen. »Ich bin jetzt ein Mensch. Ich bin keine Vampirin mehr.«
Er wirkt nicht überrascht. »Du hast meine Hände zu früh losgelassen, Sita. Wenn du sie genauer betrachtest, wirst du auch in mir eine Veränderung erkennen.«
»Was meinst du damit?« stoße ich hervor.
»Ich habe dich in dem Haus beobachtet. Ich habe beobachtet, wie du hineingegangen bist und es wieder verlassen hast. Ich habe schon damals begriffen, daß du nicht mehr dieselbe bist, und ich habe mich gefragt, was in dem Haus geschehen sein mag. Also habe ich es untersucht und alles gefunden: das Kupfer, die Kristalle, die Magneten, das Gefäß mit menschlichem Blut.« Er zögert und fährt dann fort: »Ich habe das gleiche Experiment mit mir selbst durchgeführt. Und jetzt bin auch ich kein Vampir mehr.«
Offenbar sind die Überraschungen für mich noch nicht zu Ende. Ich bin fassungslos. »Woher wußtest du, was du tun mußt?« flüstere ich.
Er zuckt mit den Schultern. »Was gab es da schon groß zu wissen. Die Ausrüstung war schließlich komplett aufgebaut. Ich mußte mich nur hinlegen und aufpassen, daß die Vibration des menschlichen Blutes sich über meine Aura legte, während die Sonne durch das Gefäß mit dem Blut schien.« Er blickt aus dem Fenster. Im Osten zeigt sich bereits ein Schimmer von Licht. »Ich habe es heute nachmittag getan. Von nun an werde ich mich nie mehr vor dem Sonnenaufgang fürchten.«
Die Tränen in meinen Augen bahnen sich einen Weg über meine Wangen. Sie waschen meine Fassungslosigkeit und meinen Unglauben fort. Ich schlucke hart und spüre, wie die Kontrolle über meinen Körper langsam zurückkehrt. Jetzt begreife ich endgültig, daß ich nicht fantasiere, träume. Ray ist nicht tot! Mein Liebster lebt! Jetzt kann ich mein Leben leben, es liegt vor mir! Ich beuge mich über den Tisch und küsse ihn auf den Mund. Dann streiche ich sanft über sein Haar. Ich fühle mich so glücklich, glücklicher, als ich es in den letzten tausend Jahren je gewesen bin.
»Du bist es«, flüstere ich. »Gott, wie kann es nur wahr sein?«
Er lacht. »Du mußt Eddie dafür danken.«
Ich lehne mich zurück und fühle mein menschliches Herz warm in meiner Brust schlagen. Meine Sorge, meine Furcht, meine Verwirrung – all das hat sich

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