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Das Erbe in den Highlands

Titel: Das Erbe in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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in den Korridor und schüttelte den Kopf.
    »Das geht nicht.«
    »Wie bitte?«
    »Das Zimmer«, erklärte sie. »Es ist entsetzlich. Ich übernachte woanders: Im Gästezimmer, den Dienstbotenräumen, im Keller. Überall, nur nicht in diesem Schlafzimmer.«
    Überrascht hob sich eine silbrige Augenbraue. »Es sagt Ihnen nicht zu?«
    »Mir wird übel davon.«
    Die andere Augenbraue gesellte sich zur ersten. »Sehr wohl. Vielleicht möchten Sie dann die anderen Schlafzimmer besichtigen? Wir haben mehrere, unter denen Sie auswählen können.«
    Sie nickte. Er zeigte ihr das Zimmer nebenan. Dekoration und Mobiliar stammten aus der gleichen Epoche, nur diesmal in Blau gehalten. Die Vorstellung, dass Scharen von Schlümpfen, gekleidet in französischem Putz, sie in ihren Träumen verfolgten, löste sofort heftiges Kopfschütteln aus.
    Der nächste Raum war eine grauenhafte Mischung aus Gelb- und Orangetönen. Der allgegenwärtige Schnickschnack und Flitterkram ließ sie zurückschrecken. Sie widerstand dem dringenden Bedürfnis, hineinzueilen und Staub zu wischen, und bat dann Worthington, ihr doch die Stallungen zu zeigen. Daraufhin geleitete er sie den Korridor entlang zu den beiden letzten Gästezimmern, die nicht weniger abscheulich waren als die anderen. Vor Verzweiflung warf Genevieve die Hände hoch.
    »Aber sie sind alle furchtbar kitschig«, rief sie aus.
    In Worthingtons Augen leuchtete fast so etwas wie Zustimmung auf.
    »Mylady, jede der letzten fünf Herrinnen von Seakirk hat eines der Zimmer eingerichtet. Sie finden an keinem davon etwas für Sie Annehmbares?«
    »Ich bin davon überzeugt, dass die Damen sehr nett waren, doch ihr Geschmack war abscheulich«, verkündete sie energisch. »Das einzig Annehmbare an diesen Zimmern ist die Tatsache, dass ich das Geld habe, sie vollständig zu renovieren, was ich auch ganz bestimmt tun werde. Dann zeigen Sie mir jetzt die Ställe. Dort ein paar Nächte zu schlafen, wird mich schon nicht umbringen.«
    »Die Stallungen würden zu kalt für Sie sein, Mylady«, gab Worthington mit nachdenklich gerunzelter Stirn zu bedenken. »Vielleicht könnte ich eines der Dienstbotenzimmer herrichten für eine Nacht oder ...«
    Genevieve hatte sich schon abgewandt, ehe er den Satz beenden konnte. Worthington hatte gezielt eine Tür weiter hinten im Korridor ausgelassen, und Genevieve wollte wissen, wieso. Obwohl es wahrscheinlich nur ein Lagerraum war, konnte er kaum so geschmacklos sein wie das, was sie bis jetzt gesehen hatte. Sich ein oder zwei Nächte einfach in eine Decke zu rollen, wäre sicher nicht so schlimm.
    »Lady Buchanan«, warnte Worthington sie eilig, »Sie können nicht ...«
    Sie wandte sich um und zog hochnäsig eine Braue in die Höhe, entschlossen, in ihrem neuen Heim von vornherein die Oberhand zu behalten. Worthington war ihr Butler, nicht ihr Chef. Wenn er sie auch die letzte halbe Stunde herumkommandiert hatte, so würde sie ihm das nicht weiter durchgehen lassen. Am besten, er lernte sofort, dass sie nicht die Art von Frau war, auf der man herumtrampeln konnte.
    Dass sie gerade erst zu diesem Entschluss gekommen war, spielte keine Rolle. Sie war die Herrin dieses Hauses, und das hatte ihr Butler verdammt noch mal zu akzeptieren.
    »Ich kann was nicht?«, fragte sie in hoheitsvollstem Ton und stellte sich dabei vor, wie Elisabeth die Erste diese Worte wohl ausgesprochen hätte.
    »Mylady«, warnte er eindringlich, »Sie werden diesen Raum verabscheuen. Davon bin ich überzeugt.«
    »Das habe wohl ich zu entscheiden.«
    »Ich beschwöre Sie ...«
    Doch sie drehte bereits den Türgriff.
    Worthington, ihre wunderbaren Entschlüsse und die Tatsache, dass sie Luft zum Atmen brauchte, gerieten bei dem märchenhaften Anblick, der sich ihr bot, völlig in Vergessenheit.
    Dieses Schlafzimmer war das erstaunlichste, was sie je gesehen hatte, und sie hatte nicht nur Dutzende gesehen, sondern auch eingerichtet. Eine riesige Feuerstelle beherrschte die ganze Wand zu ihrer Rechten, bestimmt so groß wie die offenen Kamine unten in der Halle. Hohe Fenster mit schweren Vorhängen bildeten eine Seite des Raumes. Unter einem Fenster stand ein gewaltiger Schreibtisch; dieses Fenster ging sicherlich auf den Garten hinaus. Die Vorhänge eines der anderen Fenster waren zurückgezogen und gaben den Bück frei auf den gemütlichsten Fenstersitz, der ihr je zu Gesicht gekommen war. Nur mit Mühe konnte sie es sich verkneifen, hinzulaufen und sich dort zusammenzurollen.
    Das ausladende

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